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Der Schlag gegen Shayol Ghul | The Strike at Shayol Ghul

Vorwort von Robert Jordan

Hin und wieder fragen mich Fans, ob ich vorhätte, Prequels zu The Wheel of Time zu schreiben. Während einige Anfragen nach Büchern über die Trolloc-Kriege oder den Aufstieg und Fall des Hochkönigs, Artur Falkenflügel, oder den Lebens-geschichten verschiedener Chraktere sind, sind die am häufigsten gestellten Anfragen nach Büchern über das Zeitalter der Legenden und seinem Ende im Krieg der Macht, und die am meisten gestellte Frage ist, glaube ich, "Wenn die größten Errungenschaften des Zeitalters der Legenden von Männern und Frauen zusammen
gemacht worden sind, warum wurde der finale Angriff auf Shayol Ghul allein von den Männern geführt ?"
Gegenwärtig habe ich nicht vor, eins dieser Bücher zu schreiben, aber das heißt nicht, dass ich nicht doch mal die eine oder andere Geschichte aus dem Ärmel schüttele. Normalerweise schreibe ich keine Kurzgeschichten. Mein Verleger meint, dass, für mich, eine Kurzgeschichte 50000 Worte bedeuten würde. Was jedoch die Frage angeht... ich hoffe, dass diese Fans (und auch die anderen von euch) für den Augenblick mit dem zufrieden seid, was nun folgt; einem fiktiven Stück von etwas "Nicht-Fiktion," einem Stück aus einem Zeitalter, das von einigen das Dritte Zeitalter genannt wird, einem Zeitalter, das noch kommen wird, einem lang vergangenem Zeitalter...
(Eine Version hiervon wird in An Illustrated Guide to The Wheel of Time, welcher 1997 bei Tor erscheinen wird, zu finden sein).

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Der Schlag gegen Shayol Ghul
(Eine vorläufige Einleitung)
von Jorille Mondevin,
Königliche Historikerin am Hofe
Ihrer höchst erleuchteten Majestät, Ethenielle Kirukon Materasu,
Mit dem Segen des Lichtes
Königin von Kandor,
Protektorin des Landes,
Schild des Nordens,
Hoher Sitz des Hauses Materasu.


ZettelEiner der wichtigsten Funde der letzten Jahre, vielleicht seit der Zerstörung, ist der Teil eines Exemplars von nichts Geringerem als einer Geschichte der Welt von der Bohrung des Stollens in das Gefängnis des Dunklen Königs bis zum Ende der Zerstörung der Welt. Das Original datiert offensichtlich vom frühen 1. Jahrhundert A.B. Trotz des extremen Mangels an Material aus dem gesamten ersten Jahrtausend nach der Zerstörung können wir dankbar sein, dass die Kunst des Druckens die Zerstörung der Welt überdauert hat, während so viel anderes verschwand, und dass diese Kunst mit Einschränkung währen der Zerstörung selbst praktiziert wurde, wenn auch unter erschwerten und eingeschränkten Bedingungen.
Bedenkt man die weiten Verwüstungen, die durch die Trolloc-Kriege und den Krieg der Hundert Jahre angerichtet wurden, in denen Städte, Nationen und, noch schlimmer, Wissen abgefackelt wurde, wenngleich nicht in der Beinahe-Totalität der Zerstörung der Welt, so müssen wir über jedes Schriftstück, das mehr als 3000 Jahre überstanden hat, staunen. Was wir wissen, basiert auf Fragmenten, tausendmal kopiert und wieder kopiert, aber wenigstens etwas können wir aus ihnen lernen. Selbst etwas Wissen ist besser als Unwissenheit.
Die Seiten, die in einem verstaubten Lagerraum in Chachin entdeckt wurden, befanden sich in einer Truhe voller alter Rechnungen und Quittungen, Heften von Schülern und privaten Tagebüchern, von denen einige durch ihr Alter so sehr mitgenommen waren und deren Tinte dermaßen verblasst war, dass sie selbst dort unleserlich waren, wo die Seiten selbst noch nicht zerfallen waren. Das Manuskriptfragment war kaum lesbar, aber es stellte uns vor die üblichen Probleme; abgesehen von den Schwierigkeiten bei der Übersetzung und den Jahrhunderten der Fehler der Kopierer würde eine solche Geschichte zweifelsohne ein riesiges, mehrbändiges Werk sein (siehe bitte auch die Anmerkungen der Autorin am Ende), und doch ist es so, dass von den 212 Seiten, die es geschafft hatten, die größte Zahl der zusammenhängenden Seiten 6 war, und nirgendwo sonst gab es mehr als 2 zusammenhängende Seiten. Solche Daten, wie sie hier angegeben sind, sind vollkommen unverständlich, da eine Kalenderdatierung aus dem Zeitalter der Legenden niemals gefunden wurde. Viele Referenzen zu katastrophalen Ereignissen (üble Schlachten und von Baalsfeuer vernichtete Städte während des Schattenkrieges, ganze vom Meer bedeckte Landstriche über Nacht hochgezogene Bergketten und während der Zerstörung der Welt) und Details wie das Auftauchen einer bestimmten Person sind nur Kuriositäten. Für gewöhnlich fehlen genau die Seiten, die offenbaren könnten, wo genau diese Dinge stattgefunden haben, was ihre spezielle Bedeutung war, welcher Entschluss gefasst wurde oder welches Endergebnis sie nach sich zogen. Warum ist dann diese Sammlung so wichtig ?Buecher
Erstens weil sie, obwohl sie so auseinandergerissen ist, mehr Informationen über den Schattenkrieg enthält als jede andere bekannte einzelne Quelle, vielleicht sogar ebensoviel wie alle anderen Quelle zusammengenommen. Was aber wichtiger ist, sie gibt uns eine große Zahl an Informationen, die nirgendwo sonst zu bekommen sind. Und was am wichtigsten ist, die 6 zusammenhängenden Seiten und die anderen, die nahe an ihnen liegen müssen, enthalten die einzige bekannte Aufzeichnung über die Ereignisse, die um das wohl weitreichendste alle einzelnen Ereignisse in der Weltgeschichte in wohl jedem Zeitalter passiert sind; die Versiegelung des Stollens durch Lews Therin Telamon und die Hundert Gefährten.
Wir können immer noch nicht sicher sein, wieviel Zeit zwischen der Bohrung des Stollens und dem eigentlichen Beginn dessen, was später als der Schattenkrieg genannt sein würde, vergangen war, doch ist klar, dass mindestens 50 und möglicherweise über 100 Jahre gekennzeichnet waren von einem rapiden Niedergang in der sozialen Ordnung und von einer ebenso schnellen Zunahme von tausend Übeln, die vorher entweder selten oder gänzlich unbekannt gewesen waren.
Wie es scheint war Krieg selbst eine "neue" Entdeckung, obwohl man ihn schnell lernte oder perfektionierte, wie manche sagen. In Feuer und Blut neigte sich der Schattenkrieg in seinem Verlauf mal zur einen, mal zur anderen Seite hin. In den ersten 3 Jahren gelangen dem Schatten große Gewinne und große Teile der Welt fielen unter die Schreckensherrschaft des Dunklen Königs, wenngleich auch indirekt durch seine menschlichen Repräsentanten. Und mit Sicherheit kann sie Anwesenheit von Myrddraal und Trollocs nicht als indirekt bezeichnet werden. Unter der Führung Lews Therin Telamons, des legendären Drachens aus den Prophezeiungen, wurde viel von dem, was verloren worden war, in den nächsten 4 Jahren zurück erobert, wenn auch nicht ohne Verluste. An diesem Punkt entwickelte sich ein Patt und trotz heftiger Kämpfe konnte fast ein Jahr lang keine Seite irgendwelche Gewinne für sich verbuchen, doch als das Patt gebrochen war, begann der Schatten, wieder vorzurücken, langsam am Anfang, aber dann immer schneller werdend. Um den Autoren dieser fragmentarischen Geschichte zu zitieren: "Es war, als ob jeder Vorwärtsschritt des Schattens die Sporen des Chaos vor ihm verstreute, und, sich ernährend auf dem was dort wuchs, wurde der Schatten stärker, so dass sein nächster Schritt länger war und der folgende noch länger sein würde."
Große Gebiete wurden von dieser Zeit in verschiedenen Graden verwüstet, während der Krieg rund um die Welt hin- und herwogte, und während der Schatten es in Kauf nahm, einen großen Anteil der Bevölkerung in den eroberten Gebieten zu Tode zu hungern oder zu ermorden, konnten die Streitkräfte des Lichts nicht länger einen langwierigen Krieg aushalten. Sie waren dabei zu verlieren, da sie immer schneller zur unausweichlichen Niederlage gedrängt wurden, und wenn sie überhaupt noch gewinnen wollten, so musste dies schnell vonstatten gehen.
Bei einem der Pläne, den Krieg schnell zu beenden, vorgeschlagen von Lews Therin, ging um einen direkten Angriff auf den Stollen selbst. 7 "Fokalpunkte" (es scheint keine bessere Übersetzung aus der Alten Sprache zu geben, obwohl es sich offenbar um die Siegel der Legende handelt) wurden auscuendillar gemacht. Ein Angriffstrupp - so nannten sie es, obwohl die Einheit selbst im Licht der kürzlichen Ereignisse für die meisten Menschen dieser Zeit wie eine große Armee vorkommen musste - ein Angriffstrupp von über 20000 Soldaten, um die Sicherheit zu gewährleisten, und ein Kreis aus 7 weiblichen Aes Sedai und 6 männlichen (die Mindestanzahl, die, so glaubte man, nötig gewesen sei, und die Stärksten, die man finden konnte) sollten sich nach Shayol Ghul teleportieren, zu dem einen Ort auf Erden, wo etwas, das man als "eine Schwäche im Muster" bezeichnet hat, es möglich machte, den Stollen zu entdecken, und dort sollten Siegel eingepflanzt werden, die von den Fokalpunkten gehalten wurden, und die den Stollen versiegeln und den wieder einmal den Dunklen König von der Welt abschneiden würden.
Aus mehreren Gründen wurde der Plan als riskant betrachtet. Sogar heute ist bekannt, dass der Dunkle Herr ein bestimmtes Maß an Einfluß nahe um Shayol Ghul herum hat, und es war wahrscheinlich, dass jeder Versuch, dort zu zaubern sofort entdeckt und der Angriffstrupp vernichtet werden würde. Lews Therin selbst, der beabsichtigte, diesen Großangriff persönlich anzuführen, erwartete, dass nur wenige der Angreifer überleben würden, vielleicht sogar niemand. Schlimmer noch, mehrere Experten behaupteten, dass, falls die Siegel nicht mit äußerster Präzision platziert werden würden, die daraus resultierende Spannung nicht den Stollen versiegeln, sondern aufreißen und den Dunklen Herrn vollständig befreien würde.
Bei einem anderen Plan der damaligen Zeit ging es darum, zwei große Sa'angreal, einer Saidin und einer auf Saidar eingestellt, beide so mächtig, dass ihr Gebrauch spezielle Ter'angreale verlangen würde, wie Miniaturversionen der großen Sa'angreale, konstruiert zu dem Zewck, dass man Zugriff auf die Sa'angrealen bekommt. Dieses Projekt hatte ebenfalls seine Gegner, denn der Plan sah vor, dass die Sa'angreale dermaßen mächtig sein sollten, dass einer allein schon genug von der Einen Macht kanalisieren würde, um die Welt zu zerstören, während beide zusammengenommen dies mit Sicherheit erreichen könnten. Einige bezweifelten, dass ein derartig massiver Gebrauch der Einen Macht unter den gegebenen Umständen sicher gehandhabt werden könnte. Laut den Befürwortern des Plans stand dem die Sicherheit entgegen, dass der kombinierte Gebrauch genügend Macht hergeben würde, um die Streitkräfte des Schattens zurückzutreiben, die vollständig zu besiegen und eine Barriere um Shayol Ghul zu errichten, bis ein sicherer Weg, mit dem Stollen umzugehen, gewährleistet werden würde.
Die Gegners stellten heraus, dass der Stollen sich siet seiner ersten Bohrung vergrößert hatte, und dass er hinter der von den Sa'angreal errichteten Barriere weiterhin wachsen würde, so dass letztendlich der Dunkle Herr sich selbst innerhalb der Barriere befreien könnte. Die Barriere möge den Dunklen Herrn sehr wohl zurückhalten, so lange er nur durch den relativ kleinen Stollen nach der Welt greifen konnte, aber könnte die Barriere ihn auch aufhalten, wenn er frei ist ?
Die Halle der Diener spaltete sich schnell in 2 Lager, und diejenigen, die den einen Plan befürworteten, stellten sich dem anderen entgegen.
Die Befürworter, die großen Sa'angreal zu benutzen und damit die Gegnerschaft, die Siegel einzupflanzen, konzentrierte sich um eine Frau namens Latra Posae Decume.
Offensichtlich eine Sprecherin mit Charisma und Überzeugungskraft, sammelte sie einen großen Block um sich, doch was ihren Sieg sicherstellte war eine Übereinkunft, die sie mit jeder weiblichen Aes Sedai mit bedeutsamer Stärke auf der Seite des Lichts getroffen hatte (In dem Manuskript wird diese Übereinkunft "Schicksalhaftes Konkordat" genannt, obwohl eher zweifelhaft ist, dass dies der Name ist, unter dem sie allgemein bekannt war). Lews Therins Plan war zu voreilig, zu gefährlich und keine Frau, die dem Konkordat zustimmte, würde an ihm teilhaben. Da generell angenommen wurde, dass ein präzises Platzieren der Siegel einen Zirkel benötigt, war dies offensichtlich das Ende dieses Plans, da Männer keinen Zirkel erschaffen können, sondern man sie nur durch Frauen in einen Zirkel bringen kann.
Die Arbeit an den Sa'angrealen, in Form zweier riesiger Statuen, wurde vorangetrieben. (1)
ZettelDie Katastrophe kam just als das Sa'angreal -Paar vervollständigt worden war. Die Zugriffs-Ter'angreale wurden an einem Ort gemacht, der weit von den Sa'angrealen entfernt war (offenbar durch die Gefahr "nicht kontrollierter Resonanzen während der letzten Phasen," was immer das zu bedeuten hat), und die Region wurde von einer Armee überrannt, die von Sammael befehligt wurde. Das einzig Gute dabei war, dass die Ter'angreale selbst versteckt und dass ihr Herstellungsort zerstört worden war (seine bloße Existenz ist die ganze Zeit lang ein Geheimnis auf höchster Ebene gewesen) so dass weder Sammael noch ein anderer Schattenfreund von diesen Dingen wusste, die sich nun innerhalb ihrer Reichweite befanden. Das Licht hatte immer noch die Sa'angreale, aber keinen sicheren Weg, auf sie zuzugreifen; ohne die Ter'angreale war es sicher, daß selbst die stärksten Aes Sedai durch den immensen Fluss der Einen Macht sofort ausgebrannt würden.
Lews Therin sprach sich wieder für seinen Plan aus und gestand die Risiken ein, aber er sagte auch, dass nun die einzige Chance sei, und dennoch beharrte Posae in ihrer Gegenhaltung. Der Glaube an die Gefahr, dass die Siegel falsch positioniert werden könnten, hatte sich verbreitet, und viel mehr Aes Sedai waren dem "Schicksalhaften Konkordat" beigetreten, einschließlich einer großen Anzahl derer.
Die bei weitem nicht stark genug waren, um beim Angriffstrupp-Zirkel dabeizusein.
Temperamente und Leidenschaften erhitzten sich, und eine offenbar nie gekannte Spaltung zwischen männlichen und weiblichen Aes Sedai begann sich unter den Aes Sedai generell zu entwickeln, wenn auch nicht in der Halle selbst. Schließlich entschied sich die Halle dazu, mit Latra Posae's Plan witerzumachen, und ihre Leute begannen damit, die Zugriffs-Ter'angreal aus dem vom Schatten kontrollierten gebier herauszuschmuggeln. (2)
Nahezu sofort nach Sammaels Vorstoß teilten Armeen, kommandiert von Demandred und Bel´al schwer zu. Zu dieser Zeit war im Krieg ein Aufhalten des Vorstoßes des Schattens das Beste, auf das man hoffen konnte; verlorenes Gebiet konnte in den vergangenen 2 Jahren nicht zurückerobert werden. In schweren und blutigen Gefechten konnten diese beiden Vormärsche gerade eben aufgehakten werden, aber Demandred und Bel´al machten weiterhin Druck. Sammael begann eine neue Offensive, die auch kaum aufgehalten werden konnte, und von schweren militärischen Aktivitäten ist auch anderenorts die Rede. Offenbar wurden beide der großen Sa'angreal durch diese Offensiven bedroht; tatsächlich war es sogar möglich, dass sie die eigentlichen Ziele waren. Massive Aufstände schwappten über viele Städte, die noch von Licht gehalten wurden, und das "Wiederauftauchen der Friedensfraktion" wird erwähnt, offenbar eine Gruppe, die Verhandlungen mit den Auserwählten verlangte. (3) Die finale Niederlage stand kurz bevor; und der Widerstandwille der Menschen schwand dahin, und wäre einer der drei Groß-
Offensiven, die durch die Auserwählten befehligt wurden, ein Durchbruch gelungen, wäre das Ende nur eine Frage der Zeit gewesen, vielleicht nur eine Frage von Monaten. Mit Latra Posei´s andauernder Opposition im Lichte dieser Ereignisse (4),
und den weiblichen Aes Sedai, die an ihrem Abkommen festhielten und somit den Aufbau eines Zirkels unmöglich machten (die Linien hatten sich sogar soweit verhärtet, dass viele weibliche Aes Sedai es ablehnten, mit männlichen Aes Sedai überhaupt nur zu reden, und umgekehrt war es auch so), entschloß Lews Therin sich dazu, seinen Plan ohne die Erlaubnis der Halle auszuführen, oder auch ohne mit ihr überhaupt nur zu reden. Es war klar, dass es unmöglich sein würde, die großen Sa'angreale lange genug zu halten, bis die Zugriffs-Ter'angreal herausgeschmuggelt werden könnten. Lews Therins Meinung nach gab es keine andere Wahl.
Eine Gruppe mächtiger junger mänlicher Aes Sedai, lautstark in ihren Argumenten (offenbar soweit, dass sie mehrere Male Sitzungen der Halle störten) hatte sich während der Auseinandersetzung mit Latra Posei formiert, um Lews Therin zu unterstützen, eine Gruppe, welche die Hundert Gefährten genannt wurde, auch wenn sie zu diesem Zeitpunkt aus 113 bestand. Als höchster Militärführer des Lichtes konnte Lews Therin ohne Wissen der Halle eine Streitmacht von über 10000 Soldaten versammeln. Mit dieser Streitmacht und den Hundert Gefährten lancierte er seinen geplanten Angriff auf Shayol Ghul.
Was genau an diesem Tag passierte, kann niemals in Erfahrung gebracht werden, nur die Ergebnisse. Von den Soldaten kehrte nicht ein einziger Mann oder eine einzige Frau zurück, um davon zu berichten. Die Siegel wurden sicher platziert, ohne das Gefängnis des Dunklen Herrn aufzureißen, wie es viele Gegner befürchtet hatten. Durch einen Zufall waren alle 13 Auserwählten in Shayol Ghul anwesend (vielleicht waren sie zu einer Konferenz mit dem Dunklen Herrn dorthin berufen worden) und sie wurden bei der Versiegelung gefangengesetzt, womit auf einen Schlag der Schatten alle seine Anführer verlor. Auch wenn der meiste Teil der Welt vom und für den Schatten gehalten wurde: wäre dies das ganze Ergebnis gewesen, so ist es sicher, dass in den kommenden Jahren der Schatten auf der ganzen Erde ausgelöscht worden wäre. In den Gegenden, die vom Licht gehalten wurden hatte die Zivilisation ein großes Maß an Zusammenhalt bewahrt, mehr als ein den vom Schatten gehaltenen Gegenden. Ihrer höchsten Ebenen beraubt (und vielleicht auch wegen des Verlustes des Einflusses des Dunklen Herrn), verfielen die Schattenverschworenen in interne Machtkämpfe, rieben sich dabei auf und machten sich lange vor der Zerstörung der Welt so verwundbar, dass der Krieg gegen den Schatten die geringsten Bedenken hervorrief. Jedenfalls muß gesagt werden, dass an jenem Tag der Schattenkrieg am Shayol Ghul beendet wurde. So steht es generell geschrieben.
Aber dies war nicht natürlich das einzige Ergebnis. Stattdessen war da noch der Gegenschlag des Dunklen Herrn in dem Augenblick der Versiegelung, und Saidin selbst war mit dem Makel behaftet. Lews Therin und die 68 Überlebenden der Hundert Gefährten wurden sofort wahnsinnig. Innerhalb von Tagen ließen sie Spuren des Todes und der Verwüstung auf ihren Wegen zurück. Als der Makel Saidins entdeckt wurde, waren weitere hunderte männlicher Aes Sedai wahnsinnig gewordenund was von der Zivilisation nach dem Krieg übrig geblieben war, fiel ins Chaos. Sogar alle noch nicht wahnsinnig gewordenen männlichen Aes Sedai zu informieren war nun unmöglich geworden. An diesem schicksalhaften Tag am Shayol Ghul endete der Krieg, und die Zerstörung der Welt begann.
Sicherlich stammt der passendste Kommentar von dem, was wie die Einleitung zum fragmentarischen Manuskript aussieht. "Wer immer dies liest, falls überhaupt jemand übrig ist, um es zu lesen, weint um uns, die keine Tränen mehr haben. Betet für uns, die dazu verdammt sind, weiterzuleben."

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Anmerkung der Autorin
Alle Bände der "Vollständigen Geschichte des Schattenkrieges" und "Die Zerstörung der Welt" bekommt man auf Abonnement nach vorheriger Bewerbung bei Frau Jorille Mondevin im Palast von Aesdaishan in Chachin.
Der Schlag gegen Shayol Ghul

Anmerkungen

1. Unter denen, die sich als Historiker bezeichnen sind wildere Spekulationen weit verbreitet, und die Entdeckung dieses Materials hat das gebracht, was von den üblichen Seiten erwartet wurde. Wären die großen Sa'angreale so effektiv gewesen, wie es sich Patra Posae gewünscht hatte ? Wären die Siegel von einem Zirkel platziert worden, der aus Männern und Frauen bestanden hätte, wären dann die Männer, oder sogar Saidin selbst, irgendwie vom Gegenschlag des Dunklen Herrn geschützt gewesen ? Oder wäre auch Saidar mit dem Makel behaftet worden ? Die letzte Möglichkeit reicht aus, um das kälteste Blut in den Adern gefrieren zu lassen, aber Fakt ist, dass die Ereignisse so passierten wie sie passierten, und solche Spekulationen sind nichts weiter als ein Spielchen am Kamin, um den Leichtgläubigen Angst einzuflößen. Diejenigen, von denen ich rede wissen, wer gemeint ist. (Zurück)

2. Laut der Manuskriptseiten wurden alle Agenten, die für das Schmuggeln verantwortlich waren, gefasst, obwohl nicht so lange nicht bekannt war, bis die Ereignisse die Pläne zunichte gemacht hatten. Es waren mutige Männer und Frauen, und obwohl einige den Zweck ihrer Mission offenbarten, verriet niemand die Aufenthaltsorte der Zugriffs-Ter'angreale. Dennoch war das einzige wirkliche Ergebnis dass die Ter'angreale weit über die vom Schatten gehaltenen Gebiete verstreut wurden, und dass ihre Aufenthaltsorte und sogar ihre Existenz für Jahrtausende versteckt blieben sollten. (Zurück)

3. Das Manuskript deutet an, dass es im Laufe des Krieges mehrere Friedensfraktionen gab. Oder aber es gab nur eine, deren Glück mal zunahm und mal und abnahm. Es ist klar, dass, während des Krieges, diese Gruppe mehrmals eigene Abordnungen zu den Auserwählten schickte, um ein verhandeltes Abkommen zu reden und dass, als sie zurückkehrten, die Mitglieder jeder dieser Delegationen später bei Aktivitäten entdeckt wurden, die der Sache des Schattens halfen, obwohl es so aussieht, dass es ihnen in einigen Fällen vollkommen unbewusst war, was sie da getan hatten. Es ist ein Wunder, dass diese Leute sich nicht an eine Redensart erinnern, die angeblich aus dem Schattenkrieg stammt. "Es gibt niemals Frieden mit dem Schatten." (Zurück)

4. Vor ihrem Tod während der Zerstörung der Welt (deren Ort und Zeit leider nicht aus diesem Material abgeleitet werden kann) erreichte Latra Posae offenbar einen Bekanntheitsgrad, der sogar an den von Lews Therin heranreichte. Während der Kämpfe gegen die Schattenverschworenen, bevor der Zerstörung der Welt das beendete, das damals als vergleichsweise unbedeutend angesehen wurde, erhielt sie den Namen Shadar Nor, was man am besten mit "Schattenschnitter" oder vielleicht "Schattenschlitzer" übersetzt (die Schwierigkeiten einer präzisen Übersetzung aus der Alten Sprache mit all ihren mannigfaltigen Bedeutungen werden uns immer erhalten bleiben). Daher ist es ironisch, dass kein anderes bisher entdecktes Dokument sie oder ihre Errungenschaften erwähnt. Vielleicht wird dies hier dazu dienen, Latra Posae Decume zu ihrem angemessenen Platz in der Geschichte zu verhelfen. (Zurück)

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und sind beim U.S. Patent and Trademark Office. registriert




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