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Beitrag Nr. 11
15. Shaldine 03, 23:05

Suandin
Rang: Vom Blute

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Savine Sedai
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Man möchte zuweilen ein Kannibale sein, nicht um den Einen oder Anderen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen. (E.M.Cioran)

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Beitrag Nr. 12
15. Shaldine 03, 23:13

din'carai
Rang: Junggeselle

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Rajon al'Cair d'Rahien

Die Kutsche des Lord Rajon al'Cair d'Rahien passierte gerade die Stadtmauer. Nach einer langen und anstregenden Reise Richtung Manetheren war es ein wundervoller Anblick wie seine Heimatstadt Aridhol und auch bald das eigene Heim sich aus dem Dunkel schälten. Die düsteren Wolken, die die Sterne des Nachthimmels verdeckten tangierten ihn nun nur am Rande.
Es war doch immer eine Plage Stundenlang auf holperndem Untergrund mit einem Kutscher, der wohl jedes auch noch so kleines Schlagloch als willkommen erachtete, zu verbringen und auch die Seidenpolster der Sitze verringerten nicht im Geringsten die Gesäßschmerzen, die sich in dem doch recht mageren Lord breit machten und mehr und mehr sein Bewusstsein vereinnahmten. Gegenüber Seiner erblickte er den kleinen und kräftigen Anopheron, der, komplett in Gedanken, seinen Schwertkanuf streichelte. Als genauer Gegensatz erblickte Rajon direkt daneben einen steif und mit geradem Rücken dasitzenden Blonden. Die Aufmerksamkeit Omegais schien sich auf einen Punkt direkt neben dem Gesicht Rajons zu konzentrieren, aber doch galt seine gesammte Aufmersamkeit doch genau dem Gesicht und dem Empfinden seines Herren, das wusste Rajon nur zu genau.

Für Rajon vollkommen unerwartet erhob sich Omegai plötzlich und öffnete die Tür. Nun bemerkte auch Lord Rajon dass die Kutsche vor einem 3

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Beitrag Nr. 13
15. Shaldine 03, 23:21

Iscoron
Rang: Kandierter Apfel

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Balwen Mayel
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He came like the wind, like the wind touched everything, and like the wind was gone. - Robert Jordan

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Beitrag Nr. 14
15. Shaldine 03, 23:36

Suandin
Rang: Vom Blute

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Savine Sedai
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Man möchte zuweilen ein Kannibale sein, nicht um den Einen oder Anderen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen. (E.M.Cioran)

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Beitrag Nr. 15
15. Shaldine 03, 23:58

Iscoron
Rang: Kandierter Apfel

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Balwen Mayel
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He came like the wind, like the wind touched everything, and like the wind was gone. - Robert Jordan

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Beitrag Nr. 16
16. Shaldine 03, 00:23

Suandin
Rang: Vom Blute

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Savine Sedai

Savine verließ Balwens Zimmer und ging zurück zu ihren eigenen. Unterwegs hielt sie eine Dienerin an: "Wie heißt du, Kind?" Die junge Frau knickste hastig, so dass ihr dunkler Zopf nach oben flog und sie murmelte: "Chiara, Aes Sedai."
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Man möchte zuweilen ein Kannibale sein, nicht um den Einen oder Anderen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen. (E.M.Cioran)

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Beitrag Nr. 17
16. Shaldine 03, 14:58

Cila Nuage
Rang: Aes Sedai

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Chiara


Chiara sprang fast schon vergnügt von der Küche in Richtung einer der Schränke auf den Gängen, in ihren Händen einen Stapel weißer, flauschiger Handtücher, die sie in diesem Schrank verstauen wollte. Ihre vergnügte Stimmung rührte daher, dass soeben, als sie die Handtücher aus dem Dienerzentrum - der Küche - geholt hatte, Gerid, ein Diener, etwas älter als Chiara, sie umgerannt hatte, ihr dann aber dabei geholfen hatte aufzustehen. Das junge Mädchen lächelte vor sich hin. Er war ganz höflich gewesen, hatte ihr geholfen, sich entschuldigt.. vielleicht hatte er sie ja sogar absichtlich umgerannt!
Das Mädchen schüttelte ärgerlich ihren Kopf, so dass der lange dunkle Zopf hin und her schwang. Nein, bestimmt nicht, das wäre undenkbar! Er hätte sie damit von ihrer Arbeit abgehalten und das hätte er niemals getan, dazu war er viel zu nett.
Wenn sie das ganze Misa erzählte, dann würde diese bestimmt ärgerlich sein, versuchte sie doch alle Diener auf einmal für sich zu beanspruchen, was nun wirklich nicht ging. Chiara unterdrückte ein Erröten als sie an Tanekini dachte, die in diesen doch unwichtigen Vorgang allerlei hineininterpretieren würde. Manchmal war Tanekini wirklich lästig - vor allem aber, weil sie alles weitererzählte und das nicht nur unter den Dienern, oh nein, sondern sogar unter den Adeligen (soweit diese ihr zuhörten).
Chiara schüttelte den Kopf so dass der Zopf abermals flog. Ihr vergnügtes Springen hörte abrupt auf, als sie in die belebteren Gänge kam, auf denen auch Höhergestellte umhergingen. Wichtige Personen sollten nicht von einer einfachen Dienerin abgelenkt werden, das hatte ihr Emora oft genug gesagt. Eine gute Dienerin erledigte ihre Arbeiten so, dass niemand auf sie aufmerksam wurde.
Bescheiden diesem Ratschlag folgend, drückte sich Chiara an die Wand als eine Gruppe feingekleideter Frauen an ihr vorbei ging.
Mit gesengtem Kopf immer nah an der Wand und mit raschem Schritt, so wie sie es gelernt hatte, setzte sie ihren Weg fort, bis sie endlich den Schrank erreichte, der in einer Nische stand.
Sie öffnete die Schranktüren mit einer Hand, während sie mit ihrem Kinn und der anderen Hand die Handtücher vor dem Hinunterfallen bewahrte. Dann legte sie ihre Last sauber und ordentlich auf den bereits bestehenden Stapeln ab und schloss leise und unauffällig wieder die Schranktüren.
Jetzt war es Zeit in das Zimmer von Lady Alira, einer unwichtigen Adeligen, zu gehen und dort wie immer aufzuräumen. Die Lady schaffte es anscheinend nie selbst Ordnung zu halten, doch sie wollte immer alles aufgeräumt haben. Für dieses Zimmer war Chiara eingeteilt worden, trotz ihrer Proteste. Irgendwann hatte sie dann gemerkt, dass die Lady Alira immer zur gleichen Zeit ihr Zimmer verließ und auf den Gängen in feinen Kleidern flanierten und sich zur Schau stellte.
Eben diese Zeit nutzte die junge Dienerin jeden Tag um die Unordnung im Zimmer der Lady zu beseitigen.
Als sie auf dem Weg zu diesem Zimmer war, den Blick gesenkt, wurde sie plötzlich von einer wichtigen Frau angehalten.
Chiara kannte diese Frau, dies war Savine Sedai und mit allen Aes Sedai musste man sich gut stellen.
Nicht genug, dass die Aes Sedai Chiara aufgehalten hatte, sie fragte sie auch noch nach ihrem Namen: "Wie heißt du, Kind?" Die nicht sehr große Chiara knickste hastig, so dass ihr dunkler Zopf nach oben flog und sie murmelte: "Chiara, Aes Sedai." - "Geh zu allen Beratern des Königs und zu den Hochlords in der Stadt und sage ihnen, dass der König morgen zur Hohen Stunde den Kronrat einberufen wird. Kannst du dir das merken? Dann laufe los." Chiara knickste erneut und lief davon. Als ob sie sich das nicht merken könnte, ausgerechnet sie!
Dann würde sie ihre tägliche Saubermach-Aktion eben verschieben müssen. Als sie näher über den Auftrag nachdachte erschrak sie. Zu allen Beratern des Königs und zu den Hochlords, zu allen? Das waren zu viele, die konnte sie nie alle an einem Tag schaffen. Also machte sie sich auf den Weg in die Küche um Verstärkung zu holen.
Sie öffnete die Tür, die in den geschäftigen Raum führte und drängte sich durch das Gewusel, bis sie zu der Ecke kam, wo die Dienstboten, die gerade nichts zu tun hatten, sich immer aufhielten.
An den Tischen saßen mehrere Frauen, alle in den weißen Kleidern mit dem schwarzen Eber auf der linken Seite und den roten Gürteln, die die Dienerinnen des königlichen Palastes trugen.
Chiara blieb vor ihnen stehen und schickte sie alle mit dem Auftrag der Aes Sedai los. Sie teilten sich die Berater und Hochlords auf, dann eilten sie alle in verschiedene Richtungen. Auch Chiara machte sich auf den Weg. Drei Berater und ein Hochlord waren ihr zugeteilt worden, das sollte kein besonderes Problem darstellen, sie wusste wie sie mit ihnen umzugehen hatte.
Sie betrat die Zimmerflucht einer der Berater, fand ihn prompt vor und knickste ehrerbietig vor ihm. "Mein Lord, die Lady Savine Sedai richtet euch aus, dass der König morgen zur Hohen Stunde den Kronrat einberufen wird." Der Lord nickte ihr zu und sie knickste erneut tief, während sie ihre weißen Röcke ausbreitete, dann verschwand sie eilig aus dem Zimmer und schloss die Tür leise hinter sich.
Noch dreimal betete sie dasselbe Sprüchlein herunter und schien bei keinem Adeligen einen negativen Eindruck zu hinterlassen.
Der zweite Berater antwortete ihr sogar mit: "Danke, mein Kind."
Sie kümmerte sich nie darum wer noch in dem Raum war und richtete immer ihre Botschaft sofort aus, ohne die Herrschaften zu lange zu stören.
Dann machte sie sich endlich auf zu Lady Aliras Zimmern.
Aus dem Schrank der direkt vor den Zimmern der Lady stand, nahm sie zwei sonnengelbe Handtücher - die Lieblingsfarbe der Lady

[ antworten ]

Beitrag Nr. 18
16. Shaldine 03, 22:20

Barid Cham Aellinsar
Rang: Kandierter Apfel

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Eagan Naron

Eagan nahm seinen Umhang und trat in die kalte Nacht hinaus. Er würde sich mit Drucar auf der anderen Seite der Stadt treffen. Drucar war ein alter Freund, der in noch zwielichtigeren Kreisen verkehrte, als Eagan selbst. Er hatte ihm Informationen über neue Aktivitäten der Schattenfreunde versprochen, also genau das, was Eagan dringend benötigte.
Obwohl es zu dieser Zeit in den Gassen Aridhols schon längst nicht mehr sicher war, nahm Eagan die Abkürzungen durch die engen dunklen Durchgänge zwischen den Häusern. Eagan trug immer ein paar Messer in seinen Ärmeln versteckt, mit denen er im Notfall auch gut umgehen konnte. Trotzdem hatte er ein ungutes Gefühl, und wäre er nicht schon etwas zu spät dran, wäre er auf den hellen Hauptstraßen gegangen.
Eagan überquerte gerade eine der Hauptalleen, als eine Patrouille der Stadtwache vorbei ritt. Seit die Königin ermordet wurde, waren die Wachen verstärkt im Einsatz, was jedoch nur den Effekt hatte, dass sich das kriminelle Leben in die Hintergassen zurückgezogen hatte.
Eagan war bereits ziemlich kalt, als er endlich die Straße in der Drucars Haus stand erreichte. Als er die Haustür erreichte, klopfte er gegen die schwere Eichentür. Zu Eagans Verwunderung sprang diese sofort auf. Seltsam. Warum sollte Drucar seine Tür nicht abschließen? Eagan bereitete sich vor, seine Messer einzusetzen und stieß die Tür auf.
Drinnen sah er einen schwachen Lichtschein am Ende des Gangs. Vorsichtig ging er den Gang hinunter und schlich zur Tür am Ende des Flurs. Er war gespannt wie ein Bogen, als er sie behutsam öffnete. Der Anblick der sich ihm bot, zog ihm den Magen zusammen. Drucar war bei seinem Nachtmahl gesessen, als ihm jemand einen Dolch in den Rücken gerammt hatte. Der Täter musste immer wieder zugestochen haben, denn aus unzähligen Wunden am ganzen Rücken war Blut geflossen, das nun langsam zu gerinnen begonnen hatte.
Wer konnte das nur getan haben? Einer seiner Kontakte beim Schatten musste seine Tätigkeit aufgedeckt haben. Eagan sprach ein kurzes Gebet für seinen treuen Freund, dann begann er dessen Wohnung zu durchsuchen. Vielleicht würde er einen Hinweis finden, der Drucars Tod erklären könnte...

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„I thought you saidar-ed it.” - Mat Cauthon

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Beitrag Nr. 19
17. Shaldine 03, 21:15

Cila Nuage
Rang: Aes Sedai

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Chiara

Chiara drückte sich an den umhergehenden Adeligen mit gesenkten Blick an der Wand vorbei, darauf bedacht, möglichst nicht beachtet zu werden. Sie hatte eine umfassende Ausbildung als königliche Dienerin erhalten und durfte deshalb oft den hohen Herrschaften gewürzten Wein oder etwas ähnliches servieren.
Es gab nicht viele Dienerinnen - und noch weniger Diener - die eine solch ausführliche Ausbildung erhalten hatten. Und weil Chiara auch noch von der Körpergröße klein war, stufte sie das noch höher ein. Es war ein Vorteil klein zu sein, da dann die hohen Herrschaften einen Diener leichter übersahen, und schlussendlich sollte ein Diener fast unsichtbar sein.
Chiara verstand es, die hohen Herrschaften nett anzulächeln und anmutig zu knicksen. Sie konnte geschickt den hohen Ladys beim Ankleiden helfen, sie konnte lautlos durch die Gänge hasten und hatte einen Blick dafür, was erledigt werden musste. Auch hatte sie eine Ausbildung im organisatorischen Bereich genossen. Dass man also durchaus Arbeiten, wie Botschaften vielen Leuten zu überbringen, an andere weitergeben konnte, und wie man das am besten verrichtete.
Auch hatte sie gelernt schnell die verschiedenen Verhältnisse zwischen Adeligen zu überblicken und dann bei einem Gast in entsprechender Entfernung - oder Nähe - das Zimmer einzuteilen.
Sie wusste welche Lady welche Lieblingsfarbe hatte und welcher Schrank mit der richtigen Farbe - an Handtüchern, Bettwäsche und ähnlichem - am nächsten war.
Kurzum, sie war fast die perfekte Dienerin.
Fast jedenfalls. Selbst ihr unterliefen manchmal ein paar kleine Schnitzer, die aber meistens nicht weiter auffielen.
Immerhin hatte ihre Ausbildung ja auch schon begonnen als sie erst acht Jahre alt gewesen war. Also hatte sie nun schon neun Jahre Zeit gehabt sich zu vervollkommnen und diese Zeit hatte sie genützt. Vor nunmehr zwei Jahren hatte sie die Befugnis von Emora erteilt bekommen, dass sie in bestimmten Situationen aus eigenem Ermessen entscheiden durfte, darauf war sie sehr stolz.
Chiara erreichte die Küche und öffnete die Tür, nur um fast die dicke Oberköchin, Judith, umzurennen. Gerade noch rechtzeitig bremste sie ab und trat aus der Reichweite der Tür, die immer hin und her schwang, passierte jemand sie. Diese Tür konnte nie richtig geschlossen werden, denn so konnte jeder Diener, der ein volles Tablett trug, und keine Hand frei hatte die Tür zu öffnen sie einfach mit dem Fuß aufstoßen. Natürlich musste man dann aufpassen, dass sie nicht wieder auf einen zurück fiel, wenn man hindurchging, doch darin war Chiara inzwischen geübt.
Judith hatte ihr gottseidank den Rücken zugekehrt und hatte so von dem gesamten Vorfall nichts gesehen.
Unauffällig zwängte sich Chiara in dem lauten Gewusel, das in der großen Küche herrschte, an ihr vorbei, zu den Tischen und Stühlen, wo die Diener immer ihre Pausen hatten, und wo sie auch aßen, und wo die jeweiligen Pläne hingen, in denen die beweglichen Pflichten eingetragen waren.
Es gab drei Arten von Pflichten: feste Pflichten, das waren Aufgaben, die man jeden Tag um beinahe dieselbe Zeit zu erledigen hatte und die immer gleich blieben. Dies war bei Chiara, das Frühstück bringen, Ankleiden und Aufräumen bei der Lady Alira.
Dann gab es die freien Pflichten, das waren feste Aufgaben, die einem zugeteilt waren, aber nicht immer anfielen, wenn sie aber anfielen, so hatte man zuerst diese auszuführen und dann die anderen. Bei Chiara war dies auf ihre Ausbildung zurückzuführen. Nämlich hatte sie oft gewürzten Wein oder Essen zu servieren und Botschaften zu überbringen. Auch musste sie öfters Gäste in ihre bestimmten Zimmer führen.
Zuletzt gab es die beweglichen Pflichten. Dies waren Aufgaben, die sich von Tag zu Tag änderten. Zu Zeiten, wo die Diener keine festen Pflichten hatten, wurden sie in den Plänen für bewegliche Pflichten eingetragen, also zum Beispiel das Abstauben der Vasen in den Gängen, das Chiara so sehr hasste.
Dafür wurde sie öfters eingeteilt, da man sie dann sofort von ihrer Arbeit wegholen konnte zu ihren freien Pflichten und man immer wusste in welchen Gängen sie sich gerade aufhielt, anhand des Plans.
Am wichtigsten waren die freien Pflichten. Fiel eine solche an, musste jede Arbeit unterbrochen werden. Danach kamen die festen Pflichten. Also, verlangte eine Adelige, bei der man feste Pflichten hatte, nach demjenigen, so hatte man seine beweglichen Pflichten zu unterbrechen und sofort zu ihr zu gehen. Hatte man aber zur selben Zeit freie Pflichten, so waren diese wichtiger. Die beweglichen Pflichten konnten jederzeit unterbrochen werden und später wieder aufgenommen, sie waren eben beweglich.
Ein paar Diener saßen auf Bänken und unterhielten sich, doch das Mädchen grüßte sie nur mit einem lächelnden Kopfnicken und beachtete sie nicht weiter.
Die kleine Chiara ging zu dem langen Tisch, in dessen Mitte ein ganzer Stapel von beschriebenen Pergamenten lag und suchte auf ihnen ihren Namen. Sie hatte ihn schnell gefunden, da die Pergamente nummeriert waren. 1 stand für die Dienerinnen mit besonderer Ausbildung

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Beitrag Nr. 20
17. Shaldine 03, 23:08

Cypher|Darkh
Rang: M'hael

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Runin Darkh

Die Nacht war weit fortgeschritten. Der Wind heulte unentwegt, begleitet von dem stürmischen Regen, der gegen die Fenster des Herrenhauses der Darkhs prasselte. Die Holzbalken des Hauses ächzten und stöhnten, wie ein alter Mann, der sich mühevoll aus seinem Bett erhob.
Runin stand in der Empfangshalle und starrte gedankenversunken auf das Gemälde über dem Kamin, das seine Mutter zeigte. Das Feuer war inzwischen zu einer Glut heruntergebrannt und warf ein gespenstisches Leuchten auf das Gesicht des jungen Lords.
Obwohl er das Bild seiner Mutter betrachtete, befanden seine Gedanken sich bei Königin Dosara, der Schwester seiner Mutter, die vor zwei Monaten einem heimtückischen Anschlag zum Opfer gefallen war. Er selbst befand sich zu dieser Zeit in Manetheren, unterwegs im diplomatischen Auftrag des Königs. Seitdem hatte sich alles verändert. Sie war zwar nicht seine Mutter gewesen, dennoch hatte sie, seit er denken konnte, immer ein offenes Ohr für ihn gehabt. König Balwen hatte der plötzliche Tod seiner Frau noch schwerer getroffen. Anscheinend hatte er es immer noch nicht überwunden. Zurückgezogen in seinen Gemächern, verbrachte er seine Zeit in alten Erinnerungen an seine geliebte Gemahlin und war weder für seine Berater noch seine Generäle zu sprechen. Selbst Runin konnte nicht zu ihm durchdringen.
Der Krieg nahm immer bedrohlichere Ausmaße an. Dem Volk war die lethargische Haltung des Königs nicht entgangen. Furcht hatte Besitz von ihnen ergriffen. Jeden Tag gab es irgendwelche Aufstände, die vom königlichen Heer niedergekämpft wurden. Selbst Manetheren hatte seiner Besorgnis, über die Zustände in Aridhol, Ausdruck verliehen. Wie konnte ein Königreich sich dem Feind stellen, wenn es innerlich so ausgehöhlt, wie ein von Würmern befallener Apfel, war. Spottende Adlige betitelten Balwen mit Bezeichnungen wie die rostige Eisenhand und griffen bereits nach der Macht.
Ein Königreich stand und fiel mit seinem König und Aridhol brauchte ihn mehr denn je. Dessen war sich Runin sehr wohl bewußt, doch seine Hände waren gebunden und langsam aber sicher schien die Verzweiflung auch ihn zu übermannen.
Ein Räuspern ertönte hinter ihm und riß ihn aus seinen Gedanken. „Findest Du keinen Schlaf?“ , fragte er ohne sich umzudrehen. „Eigentlich war ich auf deinem Zimmer, um nach dem Feuer zu sehen, aber da ich dich dort nicht vorgefunden habe, könnte ich dir die gleiche Frage stellen.“ , erwiderte Jozuah. Er trat näher und betrachtete ebenfalls das Bild über dem Kamin. „Sie sieht dir wirklich sehr ähnlich.“
Eine Zeitlang sagte keiner von beiden was, bis sich Jozuah wieder räusperte. „Nun, ich will ja nicht aufdringlich erscheinen, aber selbst das schöne Gesicht euer Lordschaft ist nicht gegen die Folgen einer schlaflosen Nacht gefeit. Ich könnte mir durchaus vorstellen, daß einige Hofdamen morgen bei unserer Rückkehr am Hofe enttäuscht darüber sein könnten, wenn sie euer Lordschaft nicht in seiner gewohnten Frische erblicken.“ Runin schnitt eine Grimasse. „Dieses Risiko würde ich gerne in Kauf nehmen, wenn ich dafür Lady Amalias Avancen entgehen könnte.“ „Lieber nicht.“ , erwiderte Runins Leibdiener. „Sonst wird sie wohl oder übel ihr Augenmerk auf mich richten. Außerdem habe ich genug mit meinen Küchenmägden zu tun. Ich pflege zwar immer zu sagen, daß es mehr als genug Jozuah für alle gibt, aber auch ich bin nur ein Mensch.“ Runin lachte. Noch eine Eigenschaft, weswegen er Jozuah so schätzte. Er verstand es ihn immer zum Lachen zu bringen. Der einstige Küchenjunge, der drei Jahre jünger als sein Herr war, hatte in ihrer Kindheit mit seiner frechen Art Runins Freundschaft gewonnen. Der junge Lord hatte nicht viele Freunde, wahrscheinlich war Jozuah sein einziger wahrer Freund. Mit den Jahren schickte es sich nicht mehr für einen Lord sich mit einem Küchenjungen herumzutreiben, also nahm er ihn in seine persönlichen Dienste auf. „Wenn Du nichts weiter brauchst, dann werde ich mich jetzt zurückziehen. Mein Gesicht mag zwar nicht so schön wie das eurer Lordschaft sein, dennoch habe ich morgen einigen jungen Damen Rede und Antwort zu stehen.“ Runin erwiderte nichts und hing weiter seinen düsteren Gedanken nach. Jozuah seufzte und machte sich auf den Weg zurück in sein Zimmer.



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When You 're looking down the barrel of a gun, time slows down. Your whole life flashes by, heartbreak and scars.

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