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Beitrag Nr. 201
2. Saban 05, 21:43

Cila Nuage
Rang: Aes Sedai

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Chiara

Chiara ging in schnellem Schritt durch die Gänge und wies hier und da schwatzende Dienerinnen zurecht. Es kam aber immer öfter vor, dass sogar Dienerinnen, die im gleichen Gang arbeiteten, einander mieden.
Öfter jedoch schienen alle in ihre Arbeit vertieft und tuschelten hinter Chiaras Rücken hintereinander. Natürlich wies sie sie dann zurecht. Immerhin waren Diener zum Arbeiten da, nicht zum Schwatzen.
Oft war Chiara jetzt auch allein. Sie arbeitete viel an den Plänen, mit denen sie noch immer Schwierigkeiten hatte, und ebenso viel rannte sie durch das Schloss und beaufsichtigte alles. Es lastete ein ungeheurer Druck auf ihren zarten Schultern. Und dann war da kein Dom mehr. Es gab keinen Augenblick, in dem sie nicht an Dom dachte. Er war immer da. Morgens, wenn sie aufwachte und Lenti erblickte. Wenn sie aufstand und sich so schnell wie möglich anzog. Wenn sie ihr Zimmer verliess und so schnell sie konnte, in Richtung Küche lief. Wenn sie die mit brummendem Schädel über den Plänen brütete, wenn sie durch die Gänge lief, wenn sie eine Dienerin schalt, wenn sie einen Mann erblickte, wenn sie zu Mittag aß, wenn sie Handtücher in die Schränke räumte, wenn sie die Vasen und Schalen polierte, wenn sie Blumengestecke zusammenstellte, wenn sie zu Abend aß, wenn sie den Speiseplan der Küche überwachte, wenn sie die Lieferungen überprüfte, wenn sie sich mit den anderen beriet, wenn sie spät in der Nacht die Pläne für den nächsten Tag fertig stellte, wenn sie als letzte die Küche verließ und die Kerzen ausblies, wenn sie dann langsam, ganz, ganz langsam, zurückschlich in ihr Zimmer. Wenn sie einige Momente vor ihrer Tür verharrte, wenn sie langsam die Klinke herunterdrückte, wenn sie das Zimmer betrat, wenn sie den wartenden Lenti erblickte, wenn er sie schlug... wenn.....
Sie dachte immer an Dom. Immer. Sie sah sein Gesicht vor sich, doch sobald sie Lenti erblickte, ward es ihr unmöglich Dom zu sehen, sie konnte sich dann nicht mehr an seine genauen Gesichtszüge erinnern.
Ach Dom... ach Dom...... Oft weinte sie, doch nur, wo niemand sie sehen konnte. Und dann Cheri. Immer wenn sie an Dom dachte, dann musste sie auch an Cheri denken und wenn sie an Cheri dachte, dann musste sie an Emora denken....
Aber sie hatte nie Doms toten Körper gesehen. Nie. Sie hatte sich nie von ihm verabschiedet. Sie hatte nie selbst den Beweis gesehen, dass er tot war, obwohl sie es wusste.
Und weil sie seinen toten Körper nicht gesehen hatte, klammerte sich ein Teil ihrer zerstörten Seele an den Gedanken, dass er gar nicht tot wäre und oft dachte sie an ihn, als ob er gleich zur Tür herin kommen würde.
Aber er kam nie.
Nie.
Aber Chiara gab es nicht auf, immer und immer wieder darauf zu warten.
Doch da war ein anderer. Er war ebenfalls ein Diener. Allerdings war er Zweiter Klasse. Nicht so gut ausgebildet wie Chiara. Er war groß, sehr groß und er überragte alle. Er hatte blondes Haar, wunderschönes Haar und er sah wunderschön aus. Er war schlank, doch musikulös. Chiara bewunderte siene feingliedrigen Hände, seine kraftvollen Arme, seine schlanke Gestalt, sein unwiderstehliches Lächeln, seine männlichen Bewegungen, sein markantes Auftreten, seinen bestimmten Blick, seine ebenen doch eckigen Gesichtszüge. Sie dachte oft an ihn. Sein Name war Gerid. Immer wenn sie ihn sah, musste sie an Dom denken und immer wenn sie an Dom denken musste, dann musste sie an Gerid denken.
Chiara schlüpfte durch einen schmalen Schlitz nach draußen, ins Freie. Es regnete. Sie wurde sofort nass, doch das machte ihr nichts aus. Sie ging noch ein paar Schritte vorwärts, bis zu einer steinernen Mauer, dann sank sie daran zu Boden und weinte. Und der Regen verwischte ihre Tränen.

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Beitrag Nr. 202
18. Saban 05, 11:01

AracheonoXis
Rang: Gesalbter

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Giselher Unrat

Nachdem sie das tiefe Gewölbe unter der Stadt verlassen hatten, begaben sich die drei Ganoven direkt zum Krämerladen von Giselher. Rufus hatte Giselher schon vorgewarnt, dass der Laden unter Beobachtung fremder Personen stand. Nach Giselhers Bericht der Ereignisse beim Schattenrat lag die Vermutung nahe, dass es sich dabei um Agenten des "Aufrechten Mannes" handelte, also um echte Schattenfreunde. Trotzdem betraten Giselher und Rufus den Laden, während Honsa unauffällig seinen Beobachtungsposten als Bettler gegenüber bezog.
Im Keller unter dem Laden wartete bereits Malik, Giselhers Spion im Herrscherpalast.
Was dieser über die dortige Situation nach dem Trollocüberfall und auch über den Kronrat zu berichten hatte, war für AracheonoXis alles andere als gut. Wie es schien, hatten er und die anderen Unterweltführer Aridhols, sofern sie das feige Attentat der Grauen Männer überlebt hatten, jetzt gleich zwei ernste Probleme. Zum einen den "Aufrechten Mann", wer immer er auch war, und seine Schergen aus Schattenfreunden und zum anderen nun den König oder besser diesen neuen geheimnisvollen Mordeth und seine Ideen einer Geheimpolizei.
Dies führte zu einer sehr brisanten Lage für AracheonoXis.

Malik wurde zum Palast zurückgeschickt, um mehr über Mordeth und seinen Plan zu erfahren, jedoch durfte er auf keinen Fall ein Risiko eingehen. Giselher hatte noch andere Quellen. Diese würde er eventuell in der "Goldenen Münze" antreffen.
So machten sich Rufus und Giselher Unrat, der unauffällige Krämer, am Abend auf zum Gasthaus "Zur Goldenen Münze".

---
Männer folgen nun mal keinen Titeln. Nur dem Mut folgen sie.

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Beitrag Nr. 203
24. Saban 05, 19:39

Mericus Damodred
Rang: Jäger des Horns

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Jenus Torwall

Jenus schlug die Augen auf, einen kurzen Augenblick hatte er nicht gewusst, wo er ist. Ein klopfen an der Tür hat ihn geweckt "Ja" brachte Jenus unter einen stöhnen hervor, ihm tat alles weh, zum Glück ist das Kopfweh weg dachte er sich nur. Die Tür öffnete sich und ein Soldat betrat das Zimmer es war der gleiche Mann, der Jenus nach Tar Valon begleitet hat. Nur kamen sie nicht einmal sehr weit. "Was gibts denn?`" fragte Jenus. "Torben schickt mich, ich solle ausrichten, dass es ihm gut geht und er läßt fragen, wann man auf die Jagd geht." Jenus richtete sich auf. "Achja" meinte der Soldat, "Wenn Ihr mich braucht, ruft mich" "Das werde ich" antwortete Jenus.

"Wo sollen wir Anfangen?" fragte Torben, als sie endlich die Kaserne verließen. Es gab einiges an Aufregung, als man die Geschichte erfahren hatte. Sie brauchten eine Weile um die anderen Gardisten abzuhalten, sie zu begleiten. "Ich weiß es nicht, aber wenigstens sind wir zu viert und nicht die ganze Kompanie" meinte Jenus. Am Schluss hat Jenus doch eingesehen, dass zwei weitere Augenpaare sehr hilfreich sind. "Naja die anderen Jungs haben eine Zeichnung, von der Person, ich möchte nicht in seiner Haut stecken, wenn sie ihn finden." meinte Torben. "Ich denke wir sollten in der Kneipe mal Anfangen, in der ich den Auftrag bekommen habe. Vielleicht hat ihn dort einer gesehen, wie geht es deiner Schulter?" "Beschissen, ich kann noch kein Schwert führen, aber wozu habe ich den die linke Hand?"

Nach einer kurzen Weile ereichten die vier die Taverne. "Ihr zwei bleibt draussen, nur Torben und ich gehen rein". Jenus und Torben betraten den Schankraum, er war nur halb voll, aber alle Gäste schauten auf. Der Wirt kam schnell herbei. "Was kann ich für Euch tun? Hier gibt es keine Probleme, Gardist" sagte der Wirt zu Jenus. "Nein? Aber Ihr könntet schnell welche haben, wenn Ihr nicht pariert" antwortete Jenus und schnitt ein Lächeln,. dass dem Wirt die Farbe aus dem Geschicht vertrieb.
"Kennt Ihr diesen Mann?" fragte Jenus und hielt dem Wirt eine Skizze vor die Nase. "Nein, tut mir Leid noch nie gesehen" Jenus Hand schnellte nachvorne und packte den Wirt beim Kragen. Torben grinste nur und stellte sich so, dass die Gäste nichts mitbekommen. Aus der Sicht der Gäste sah es so aus, als ob sie nur mit den Wirt reden. Jenus drückte den Wirt an die Theke. "So du hast ihn also noch nie hier gesehen? Aber ich weiß, dass er erst hier war, also raus mit der Sprache. Bevor ich richtig wütende werde." Der Wirt schluckte kurz und stöhnte leicht. "Also gut, jaaaa... er war hier, aber... aber... aber ich habe ihn nur einmal hier gesehen, ich kenne ihn nicht, weiß nicht wie er heißt." Schweiß stand auf der Stirn des Wirtes. "Also gut, ich glaube dir, aber schreib dir eins hinter die Ohren. Wenn ich wieder komme, dann möchte ich mehr über diese Person erfahren? Es ist mir egal, wie Ihr das anstellt. Ich habe kein Problem deine Schenke jede Stunde durchsuchen zu lassen. Etwas lässt sich immer finden und deine Gäste werden davon auch nicht begeistert sein" meinte Jenus und lächelte dabei. Der Wirt stöhnte nur noch und war nahe daran in Ohnmacht zu fallen. "Bist du dir sicher, dass du nichts vergessen hast?"
---
Mia divienya nesodhin soende - Glück steh mir bei; Beschwörer des Lichts von Kanas

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Beitrag Nr. 204
28. Saban 05, 19:35

Barid Cham Aellinsar
Rang: Kandierter Apfel

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Eagan Naron

Es begann bereits dunkel zu werden und die ersten Abendgäste kamen in die Schenke als plötzlich Haldan Anchas, ein Kollege und Freund Eagans, in die "Goldene Münze" kam und ohne sich lang im Schankraum aufzuhalten in die Küche kam, wo Eagan gerade mit der Köchin diskutierte. Caya, die neue Kellnerin, die Eagan nach dem Tod von Ilma eingestellt hatte, kam aufgeregt hinter Haldan her und versuchte auf ihn einzureden, dass er nicht in die Küche gehen dürfe und er solle im Schankraum bleiben und überhaupt hätte er zu diesen Bereichen keinen Zutritt. Als Eagan Haldan erblickte winkte er Caya mit einer Handbewegung davon und begrüßte seinen Freund.
„Haldan! Wie geht es dir? Was führt dich um so eine Zeit zu mir, wo doch deine Taverne voll sein müsste...“
„Ach die Taverne ist mir egal... Eagan, du musst mir helfen!“
Völlig aufgeregt begann Haldan zu erzählen, dass er völlig unschuldig in große Schwierigkeiten gekommen war. Ein Gardist, ein Unterleutnant, hatte offenbar eine persönliche Fehde gegen einen Besucher seiner Schenke und Halan musste herausfinden wer er war. Andernfalls würde der Gardist sein Geschäft ruinieren.
„Aber ich habe ihm die Wahrheit gesagt – ich kenne den Mann nicht. Hast du eine Idee was ich tun soll?“
„Hmm... im Normalfall würde ich dir empfehlen bei der Garde eine Beschwerde gegen diesen Mann einzubringen. Er missbraucht eindeutig seine Macht
---
„I thought you saidar-ed it.” - Mat Cauthon

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Beitrag Nr. 205
20. Amadaine 05, 13:35

Cila Nuage
Rang: Aes Sedai

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Chiara

Chiara stahl sich übermüdet aus ihrem Zimmer. Lenti befand sich noch immer darin und schlief in ihrem Bett, wo es warm und gemütlich war, er war erst vor einer halben Stunde eingeschlafen, davor hatte ihm Chiara die gesamte Nacht... dienlich sein müssen. Ihr Körper schmerzte und sie fühlte sich benutzt, entwürdigt und treulos und ihr war schlecht, wie immer in letzter Zeit, denn sie war schwanger. Sie war sich dessen ziemlich sicher. Schwanger von Lenti. Sie würde sein Kind gebären. Das Kind eines Schattenfreundes...
Ihr noch glatter Bauch zog sich zusammen und ein Krampf jagte durch ihren Körper, so dass sich Chiara zusammenkrümmte und lautlos aufkeuchte, dann schob sie sich weiter den schmalen, schlecht beleuchteten Gang entlang. Sie stolperte und stieß gegen eine Laterne, die am Boden stand.
Eine Tür öffnete sich daraufhin einen Spalt breit und ein argwöhnisches Gesicht tauchte darin auf, das sie feindselig ansah, dann schloss sich die Tür sehr sehr schnell wieder.
Chiara ließ die Laterne liegen und schlurfte weiter.
Überhaupt wollte in letzter Zeit keiner mehr mit ihr reden. Irgendetwas war an ihr, das alle anderen abschreckte, sich mit ihr abzugeben. Aber sie hatte auch beobachtet, dass die anderen Diener untereinander ebenfalls nicht mehr soviel miteinander redeten. Es gab viel mehr abschätzende Blicke, die argwönisch hinterher sahen, wenn man den Raum verließ. Heitere Gespräche gab es kaum noch und selbst die gemütliche Küche war inzwischen zu einem trostlosen, kalten Raum geworden.
Chiara seufzte.

Das war am Morgen gewesen. Jetzt war es spät am Abend, beinah tief in der Nacht. Chiara war müde und sie schleppte sich dahin. Den ganzen Tag hatte sie mit keinem anderen Diener ein richtiges Gespräch geführt. Keiner wollte mit ihr reden, oder zumindest kam es ihr so vor. Aber sie selbst fühlte sich auch immer unwohl, wenn sie mit anderen redete, weil sie sich dann unrein und falsch vorkam. Und sie musste jedes Mal an das Kind in ihrem Bauch denken, das böse war. Zumindest sein Vater war böse.
Chiara fing an zu weinen.
Da näherte sich ihr Lenti, sie sah ihn von Weitem in dem Gang auftauchen, in dem sie sich gerade befand.
Rasch trocknete sie sich die Tränen ab und versuchte halbwegs heiter auszusehen, als er sie auch schon erreichte.
"Was machst du noch hier?", fragte er in rauhem Ton.
"Ich...", sie räusperte sich, "Ich muss noch die Kontrollgänge machen, dann... dann komme... komme ich... gleich... ja... ja... gleich..."
Er nickte und ging zu ihrer Erleichterung weiter, zurück zu den Dienstbotenquartieren.
Und dies war der Zeitpunkt, da sie den Entschluss tief in ihrem Herzen fasste.

Auf ihrem Kontrollgang durch die Gänge begegnete sie nach einiger Zeit zwei jungen Adeligen. Sie drückte sich an die Wand und knickste vor ihnen, doch anstatt vorbeizugehen, blieben die beiden stehen und kamen dann nach kurzer Beratung auf sie zu.
Chiara bemerkte sofort, dass beide betrunken waren. Der Eine packte sie sofort, ohne dass sie sich wehren konnte, dazu war sie viel zu verblüfft und erschrocken. Der andere sah sie zuerst nur an, dann näherte er sich mit seinem stinkenden Mund dem ihrigen und sie versuchte sich zu wehren, doch es war ihr nicht möglich, der Erste hielt sie zu fest, als dass sie sich hätte bewegen können. Sie versuchte, mit den Beinen zu treten, doch ohne Erfolg.
Da hoffte sie einfach, dass es schnell vorbeigehen möge.

Es war wohl bereits nach Mitternacht, als Chiara wieder durch die Gänge schlich. Ihr Körper schmerzte noch mehr und sie blutete. Ob es dem Kind geschadet hatte? Lebte es überhaupt noch?
Sie weinte. Torkelnd bewegte sie sich durch die Gänge.
Und dies war der Zeitpunkt, da sie den Entschluss, den sie zuvor tief in ihrem Herzen gefasst hatte, bemerkte.

Sie hatte noch drei Gänge abzugehen, bevor sie in ihr Zimmer zurück gehen würde, da begegnete ihr ein Diener niederer Klasse. Sie nickte grüßend mit dem Kopf und versuchte sogar, zu lächeln, doch der Diener sah sie und spuckte verächtlich zu Boden, dann drückte er sich schnell an ihr vorbei, wobei er ihr argwöhnische, misstrauische Blicke von der Seite zuwarf, die sie sehr wohl bemerkte.
Und es war dieser Zeitpunkt, da sie den Entschluss, den sie zuvor bemerkt hatte, näher ins Auge fasste.

Jeder misstraute ihr! Was hatte es noch für einen Sinn, zu leben? Was für einen Sinn hatte es, sich noch weiter zu quälen und quälen zu lassen?

Sie ging noch die letzten Gänge ab und fand alles in Ruhe. Und da ging sie zu den Treppen und stieg auf den höchsten Turm. Dieser Turm hatte an der Spitze keinen Raum, sondern eine Art Terrasse, denn er war offen und besaß nur am Rand eine nicht sehr hohe Mauer, über die man tief hinab auf einen Hof in der Burg sah.
Und Chiara stieg einsam und allein nach oben.

Es war kalt, als sie dort oben ankam und der Wind wehte scharf. Alles um sie herum war still und doch bedrohlich.
Da kauerte sich Chiara an die Mauer am Rand und setzte sich für einen Moment zu Boden, um zu verschnaufen. Schützend legte sie die Hände um ihren Bauch und sprach leise zu ihm, doch der Wind wehte ihre Worte sofort in die Ferne.
Ihr Gesicht war ruhig geworden. Ihr Gesichtsausdruck bat um Vergebung.

Dann stand sie auf.
Und es war dieser Zeitpunkt, da sie ihren Entschluss in die Tat umsetzte.
Eine Zeitlang stand sie nur da, die Hände auf die Mauer gelegt und blickte in den Himmel dort oben, betrachtete die Schönheit der Sterne, die voller Trost auf sie herabblickten.
Dann sah sie hinab in den Innenhof, der tief, tief unter ihr lag.
Es dauerte lange und sie sah lange hin und her, bis sie dann endlich auf die Mauer kletterte. Dort stand sie, bewahrte ihr Gleichgewicht ohne jede Schwierigkeit und streichelte hin und wieder ihren Bauch. Entschuldigte sich bei ihrem Kind, das nie geboren werden sollte, entschuldigte sich bei ihren Freunden, die sie nie lebend wiedersehen würden, entschuldigte sich beim Schöpfer, da sie sich selbst das Leben nahm.
Leise summte sie eine kurze Melodie.
Dann sprach sie klar durch den Wind: "Beim Licht und beim Schöpfer."
Und dann sprang sie.





Ihr Körper fiel durch die Luft, doch kein Schrei entwand sich ihren Lippen und ihr Körper prallte unten im Innenhof auf dem Boden auf, so dass sie sofort tot war und nicht mehr spürte, wie ihr Körper herumgeschleudert wurde, bis er zerschmettert zu liegen kam.




Und so starb ein junges, unschuldiges Mädchen, das durch die Taten ihrer Mitmenschen in den Tod getrieben worden war, obwohl es nicht sterben wollte.







Doch ihr letzter Gedanke war gewesen: Jetzt sehe ich Dom und Cheri und Emora wieder.







Und so ging Chiara ein ins Licht.





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Beitrag Nr. 206
17. Shaldine 05, 21:02

Barid Cham Aellinsar
Rang: Kandierter Apfel

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Epilog

Ein eisiger Wind erhob sich in den Verschleierten Bergen und wehte nach Osten über verschneite Wälder. Der Wind war nicht der Anfang, doch er war ein Anfang.
Der Wind erreichte die verfallenen Stadtmauern Aridhols, aber auch er konnte den Gestank von verkohlten Häusern und verbranntem Fleisch nicht vertreiben.
Viele Monate waren vergangen seit der Mann namens Mordeth die einst blühende Stadt Aridhol betreten hatte. Langsam aber sicher hatte er sich in das Vertrauen des Königs geschlichen, und seinen Geist mit falschem Rat vergiftet.
Die neue Geheimpolizei terrorisierte harmlose Bürger gleichfalls wie Schattenfreunde, und es dauerte nicht lange bis die Menschen begannen ihren engsten Vertrauten zu misstrauen. Familien wurden auseinandergerissen durch blinden Hass, und bald trauten sich die Menschen nicht einmal mehr auf die Straßen.
Der König brach seine Beziehungen zu seinen Verbündeten und Tar Valon. Savine Sedai musste den Palast verlassen und kam vorerst in der "Goldenen Münze" unter. Eines Nachts wurde sie vom verzweifelten und verwirrten Wirt Eagan Naron im Schlaf erstochen. Er machte insgeheim die Aes Sedai dafür verantwortlich, dass keine Gäste mehr in seine Schenke kamen.
Bald waren Raub und Mord an der Tagesordnung, und die Menschen fielen übereinander her und schlachteten sich gegenseitig.
Der König sah tatenlos zu. Er zeigte sich dem Volk nur noch selten
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„I thought you saidar-ed it.” - Mat Cauthon

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