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Beitrag Nr. 1
25. Amadaine 11, 20:12

Nebelleuchte
Rang: Jumara

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Hier entsteht demnächst eine gemeinsame Geschichte von Candle und mir.
---
Manchmal tu ich so, als wäre ich normal. Aber dann wird mir langweilig und ich bin wieder ich selbst.

[ antworten ]

Beitrag Nr. 2
25. Amadaine 11, 21:17

Candlelight
Rang: Tochter des Speers

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Ach guck an. Ich hätte einen anderen Titel gewählt. ^^ *lol* Und warum postet du jetzt einfach schon nen Titel ohne Inhalt?
Naja egal, wir werden jedenfalls Posten.
@Admins: Nicht zumachen bitte, könnte ein Weilchen dauern.

[ antworten ]

Beitrag Nr. 3
25. Amadaine 11, 23:18

Nebelleuchte
Rang: Jumara

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Und los gehts:

Prolog – Der Aufbruch
Wolken überzogen den Himmel und auch der frische Ostwind konnte sie nicht weit genug verteilen, um es der Sonne zu ermöglichen, die Erde mit ihren Strahlen zu erreichen.
Dennoch stand eine Frau im obersten Stockwerk des Turmes und blickte starr nach Süden. Sie nahm den dunklen Himmel kaum noch wahr – in den letzten dreihundert Jahren hatte die Sonne nur selten den Sieg über die Wolken davon getragen. Doch auch das umliegende Land bot keinen Trost. Die Stadt, die den Turm einst umgeben hatte, war schon vor hundertfünfzig Jahren aufgegeben worden und seitdem viel zu häufig eine Beute der Flammen geworden als das man noch etwas von ihrer einstigen Schönheit erahnen könnte.
Der Fluss war verdreckt und die Landschaft selbst war so dunkel und trostlos wie der Himmel. Weit und breit regte sich kein Leben. Nicht einmal der Feind rührte sich, doch die Frau wusste, dass er da war. Und es war nur eine Frage der Zeit, bis er sich zeigen würde. Diesmal würden sie ihn vermutlich zurückschlagen können und das Mal darauf vielleicht auch noch, doch eines Tages würden auch sie und ihre Schwestern versagen, eines Tages würde die Weiße Burg endgültig untergehen. Wie die Stadt Tar Valon, wie das Land, wie die Menschheit.
„Glaubt Ihr, sie wird es schaffen, Mutter?“ ,ertönte plötzlich eine Stimme hinter ihr.
Die Frau war so in ihren Gedanken versunken, dass sie das Eintreten der anderen Frau gar nicht mitbekommen hatte. Ja, dass sie nicht einmal bemerkte, dass sich eine weibliche Machtlenkerin ihr genährt hatte. Was, wenn es eine Attentäterin des Schattens gewesen wäre? Eine schwarze Schwester? Sie musste wirklich mehr auf ihre Umgebung achten.
„Mutter?“ ,fragte die Frau erneut.
„Schon gut, Kind.“ ,antwortete die Amyrlin und bemühte sich, sich nichts von ihrer Erschöpfung anmerken zu lassen. „In ihrer Jugend hat Ellaera den Untergang der Ayyad überlebt. Sie zog mit dem Weißen Pfeil und wurde Zeuge des Massakers auf den Bopoleonischen Feldern, wo der Weiße Pfeil zerschlagen und Shara zum Untergang verurteilt wurde. Anschließend geriet sie in die Gefangenschaft der falschen Hohepriesterin und musste Folterungen ertragen, die wir uns nicht einmal vorstellen können. Als man sie schließlich befreien konnte, beendete sie die Herrschaft der Schatten und bereitete so den Weg für ein Bündnis zwischen Ost und West. Nur Dank dieses Bündnisses waren die Aes Sedai überhaupt in der Lage den Widerstand gegen Moridmael zu organisieren. Und all das gelang Ellaera, obwohl sie zu dieser Zeit noch immer gedämpft war.
Nach ihrer Heilung war sie es, die den sharanischen Reiter vom Seelenring befreien konnte und sie war es auch, die den Verräter enttarnte, der drohte die Mission der drei Reiter ins Verderben zu führen.
Ja, Kind, ich glaube daran, dass sie es schaffen wird!“
Die andere Aes Sedai schwieg einen Moment lang, während sich die Amyrlin ihre mehrfarbige Stola umhing.
„Möge das Licht geben, dass Ihr Recht habt, Mutter, denn sie ist unsere einzige Hoffnung.“
Die Amyrlin schüttelte nur traurig den Kopf. „Kind, unsere letzte Hoffnung starb, als die drei Reiter vor dreihundert Jahren versagten. Als klar wurde, dass selbst sie das Unvermeidliche nur verzögern, nicht aber verhindern konnten.“
„Aber, wenn keine Hoffnung mehr besteht, Mutter, warum ...“
„Warum dann diese Mission?“ ,beendete die Amyrlin die Frage. Die andere Aes Sedai – immerhin eine Sitzende der Blauen Ajah – konnte nur stumm nicken.
„Weil wir trotz all unserer Macht noch immer Menschen sind, Kind. Und Menschen ergeben sich nicht einfach in ihr Schicksal.“
„Auch dann nicht, wenn es keine Hoffnung mehr gibt?“ ,flüsterte die Sitzende und die Amyrlin antwortete mit fester Stimme:
„Gerade dann nicht!“
In diesem Augenblick ertönte das Warnsignal. Der Schatten griff die Weiße Burg an, die vermeintlich letzte Bastion der Menschheit. Der Schatten griff an, ohne zu ahnen, dass die Aes Sedai nur deswegen noch hier waren, um anderen die Flucht zu ermöglichen, um der Menschheit das Überleben zu sichern – und sei es nur für einen weiteren Tag.

Erstes Kapitel – Die Rückkehr einer Legende
Das Rad der Zeit dreht sich, Zeitalter kommen und gehen und hinterlassen Erinnerungen, die zu Legenden werden. Legenden verblassen zu Mythen und selbst die sind längst vergessen, wenn das Zeitalter wiederkehrt, das an ihrem Ursprung stand.
In einem dieser Zeitalter, manche nennen es das Vierte Zeitalter, ein Zeitalter, das einst kommen wird, das schon lange vergangen ist, erhob sich ein Wind in der Großen Schlucht, die den Süden vom Norden des Reiches trennte, das einst auch unter dem Namen Tomaka bekannt war. Der Wind stand nicht am Anfang. Es gibt keinen Anfang und kein Ende, wenn sich das Rad der Zeit dreht, aber es war ein Anfang. Der Wind heulte durch die Schlucht, als ob er noch immer die Todesschreie der Bewohner der Stadt mit sich trug, die damals beim großen Erdbeben von der Schlucht verschluckt wurden. Dann brach der Wind nach Süden aus und fegte über das trostlose Land hinweg, über das eine Zeitlang der Bund der Raben und der schwarze Drache geherrscht hatten, bevor die Seuche kam und jegliches Leben auslöschte. Der Wind wirbelte Staub aus jener Gegend auf, die einst vom gewaltigen Dschungel von Xinsa bedeckt gewesen war und trug den Staub mit sich in das große Meer. Dort änderte der Wind ein paar Mal seine Richtung, flaute ab und nahm wieder an Stärke zu, bis er schließlich von Osten kommend gegen die Küste des südlichen Kontinentes prallte. Der Wind steigerte seine Wut und heulte durch die Straßen der namenlosen Stadt mit ihren unheimlichen Bewohnern und noch unheimlicheren Geheimnissen. Dann fuhr er über Gebirge hinein in das Land der Nacht, dessen Bewohner im Wind die Geister der Natur zu hören glaubten. Zuletzt jedoch wendete sich der Wind nach Norden und wehte als laues Lüftchen über die Eris Loss hinweg, bevor er über dem unendlichen Ozean schließlich erstarb.
Rakolia Dayrun stand am Nordstrand und beobachtete das Abflauen des Windes. Ihre schwarzen Haare flogen unbändig vor ihrem Gesicht hin und her, doch sie machte sich nicht die Mühe zu versuchen sie zu bändigen. Heute war ihr freier Tag, davon durften gerne auch ihre Haare etwas haben.
Und so blickte Rakolia weiterhin auf das Meer und träumte davon, eines Tages genauso frei zu sein wie der Wind. Dann würde sie ihre Schwester und ihre Eltern nehmen und mit ihnen über das Meer segeln, getrieben nur von der Macht des Windes, ohne festen Hafen, ohne Menschen, die ihnen befahlen, was zu tun sei, sie würden einfach frei sein.
Plötzlich registrierte sie einen dunklen Punkt am Horizont, einen Punkt, der langsam größer wurde, ein Schiff. Was machte ein Schiff so weit draußen auf dem Meer? Das einzige Schiff, dass je so weit rausgefahren war, war ...
Rakolia kniff ihre Augen zusammen und konzentrierte sich ganz auf das Schiff. Konnte es sein? War es wirklich möglich, dass nach all der Zeit, nach über drei Jahren? Noch immer ungläubig betrachtete sie das näherkommende Schiff. Es schien tatsächlich rote Segel zu haben.
Und gerade als sie sich dazu durchrang, ihren Augen wirklich zu trauen, hörte Rakolia auch schon den Ruf.
„Der Rote Schwan! Der Rote Schwan! Es ist der Rote Schwan! Luan Möwenschwinge ist zurück! Luan Möwenschwinge!“
Gleich darauf war Rakolia umgeben von Menschen und immer mehr Einwohner von Eris Loss strömten an den Nordstrand, bis es beinahe den Eindruck machte, als sei die ganze Stadt am Ufer versammelt. Luan Möwenschwinge kehrte zurück, der wohl berühmteste Seefahrer von Nel’lan, wenn nicht sogar des gesamten Kontinentes. Er war zurück, nach über drei Jahren.
Als das Schiff, dessen rote Segel mit dem fliegenden weißen Schwan in der Mitte nun für jedes Auge zu erkennen war, schließlich in den Hafen einfuhr, hatte die Feier am Strand und an der Hafenanlage längst begonnen. Niemand in Eris Loss arbeitete mehr: Nicht einmal die Sklaven taten noch so, als würden sie einer Beschäftigung nachgehen. Eine Aufregung hatte die gesamte Stadt ergriffen und auch Rakolia konnte sich ihr nicht entziehen.
Vom Strom der Menschen mitgerissen, fand sich das Mädchen plötzlich am Hafen wieder und konnte mit eigenen Augen beobachten, wie die Taue vom Deck des Schiffes flogen und von freiwilligen Helfern schnellstens festgebunden wurden.
Kurz darauf wurde das Brett angelegt und mit einem Mal herrschte absolute Stille. Eine Stille voller Erwartung und Erhabenheit. Und dann kam er – Luan Möwenschwinge.
Rakolia sah den Held aus so vielen Geschichten und Erzählungen nun zum ersten Mal. Bei seiner letzten Rückkehr, nach der gefahrenvollen Umrundung des Kontinentes, war sie erst zehn Jahre alt gewesen, und bei seinem Aufbruch vor drei Jahren hatte sie Hausarrest gehabt. Doch nun endlich sah sie ihn und ihr wurde klar, dass all die Beschreibungen, die sie bislang gehört hatte, ihm nicht gerecht wurden. Luan Möwenschwinge war ein großer Mann, vielleicht der größte Mann, den Rakolia je gesehen hat. Und obwohl er auch in der Breite alles andere als zierlich war, erkannte sie doch sofort, dass es an seinem Körper nicht eine Unze überflüssiges Fett gab. Dieser Mann bestand aus Muskeln und Kraft.
Seine Haare waren von Wind und Wetter ergraut, doch sein Gesicht war merkwürdig unberührt von den Elementen. Aber was Rakolia am meisten beeindruckte waren die Augen des Mannes. Es waren strahlend blaue Augen, denen kein Details ihrer Umgebung entging. Augen, die in der Lage waren, eine Gefahr zu entdecken, von denen andere nicht einmal ahnten, dass sie da war. Augen eines wahren Abenteurers, eines Helden, eines wahrhaft freien Mannes.
In diesem Augenblick hob Luan Möwenschwinge die Hand und ließ sie dann langsam wieder sinken – das auf dem ganzen Kontinent bekannte Zeichen für Ich bin zurück.
Jubel brandete auf und die Feierlichkeiten begannen von Neuem, lauter und ausgelassener als noch zuvor, während nach Luan Möwenschwinge auch der Rest seiner Mannschaft den Roten Schwan verließ. Rakolia meinte Dorgosch Säbelschwinger, Jaron Wellenbrecher und Caeren Sturmreiter auszumachen, Männer, deren Namen fast so berühmt waren, wie der ihres Anführers.
Doch dann wurde Rakolia vom Strom der Massen davon getrieben und verlor die Rückkehrer aus den Augen. Einen winzigen Moment lang versuchte sie noch, sich gegen die Massen zu behaupten, doch dann gab sie den hoffnungslosen Kampf auf. Sie hatte Luan Möwenschwinge aus nächster Nähe sehen können, wer konnte das schon von sich behaupten? Jetzt würde sie feiern, feiern bis zum Umfallen. Sie würde diesen Tag, diesen Abend und diese Nacht genießen, wie es ein freier Mensch tun würde. An die Konsequenzen würde sie erst morgen denken. Erst morgen.

Zweites Kapitel – Gescheiterte Verhandlungen
Ty’jill Zerrat beobachtete die Ankunft des Roten Schwans mit gemischten Gefühlen. Er wusste, wie wichtig die Mission von Luan Möwenschwinge war. Er wusste es besser, als all die Menschen, die die Ankunft ihres Helden feierten. Und gerade weil Ty’jill es wusste, fürchtete er mehr als alles andere, dass Luan mit schlechten Neuigkeiten zurückgekehrt war.
Schließlich wandte er sich vom Fenster ab und blickte wieder in die Gesichter der königlichen Ratgeber.
„Ich schätze, wir sollten mit der Versammlung warten, bis Luan zu uns gestoßen ist.“ ,schlug er vor und die Ratgeber nickten einvernehmlich. Obwohl Ty’jill ein gebürtiger Jearimer war, hatten die Nel’laner schließlich eingesehen, dass sie seinem Wort glauben konnten. Ty’jill selbst wünschte sich nichts mehr, als dass seine Landsleute endlich zur Vernunft kommen und die alten Streitigkeiten auf sich beruhen lassen würden. Sahen sie denn nicht, dass die Zukunft des gesamten Kontinentes in Gefahr war?
Ein dringliches Klopfen unterbrach seinen Gedanken. Kurz darauf betrat ein Bediensteter den Ratsaal und verneigte sich.
„Verzeiht, werte Räte, aber soeben ist Arash al’Jeroll eingetroffen und er sagt, er müsse dringend mit der Ratsversammlung sprechen. Äußerst dringend, waren seine Worte.“
Ty’jill wechselte erstaunte und auch leicht erschrockene Blicke mit den anderen Ratsmitgliedern. Sollte Arash nicht in Kastardon sein? Luan und Arash trafen nahezu gleichzeitig in Eris Loss ein? Was hatte das zu bedeuten?
Schließlich ergriff Oshatt Xenthon das Wort:
„Führt ihn gemeinsam mit Luan herein, nein, wartet, führt sie beide direkt in den Thronsaal. Ty’jill und einige andere Ratsmitglieder nickten. Welche Neuigkeiten auch immer die beiden Männer bringen mochten, es war unumgänglich, dass der König sie ebenfalls aus erster Hand erfuhr.
Der Bedienstete verneigte sich und zog sich gehorsamst zurück, während sich die Mitglieder des königlichen Rates von Nel’lan aufmachten, um König Nayesh III. zu suchen und an seine königlichen Pflichten zu erinnern.

König Nayesh III., König von Nel’lan und allen seinen Kolonien, Träger der Doppelkrone, Beschützer des Lichts und der Wahrheit und Nachkomme großer und noch größerer Helden, hatte Langeweile. Dabei handelte es sich nicht etwa um eine gewöhnliche und vorübergehende Langeweile, denn schließlich war nichts an Nayesh jemals gewöhnlich und vorübergehend. Nayesh litt an einer permanenten und königlichen Langeweile, die nicht einmal die Rückkehr von Luan Möwenschwinge geschweige denn die seines Diplomaten Arash vertreiben konnte.
Aus diesem Grund heraus war der König auch alles andere als erfreut darüber, als ihn die Nachricht erreichte, der königliche Rat bitte um die Anwesenheit Seiner Majestät im Thronsaal.
„Wozu habe ich denn eigentlich diese Versager von Ratgebern eingestellt, wenn sie bei jeder Kleinigkeit doch nach meiner Anwesenheit verlangen?“ ,maulte er den Überbringer der Nachricht an, der sich nur stumm verneigte.
„Nun gut.“ ,entschied der König schließlich wohlwollend. „Da ich zufällig gerade ein wenig Zeit erübrigen kann, werde ich sie mit meiner Anwesenheit beehren. Ich hoffe nur, sie langweilen mich nicht wieder zu Tode. Los, geh voraus!“
Gehorsam ging der Mann los und führte Nayesh zum Thronsaal. Der Thronsaal selbst war ein erhabener Anblick. Nayesh I. hatte ihn vor sechshundert Jahren, nach dem endgültigen Verlust der alten Heimat, errichten lassen, um mit ihm den Glanz der Vergangenheit wieder aufleben zu lassen und seine Nachfolger stets an das zu erinnern, was sie verloren hatten.
Sobald man den Saal betrat fiel einem zuerst der Thron selber auf. Es war ein gigantischer Sitz aus purem Gold, von dem es heißt, der Wiedergeborene Drache selbst hätte ihn geschaffen. Wendete man den Blick vom Thron ab, so wurde man unweigerlich auf die großen Fenster aufmerksam, die allesamt bemalt waren, wobei jedes Fenster eine andere Epoche der Geschichte darstellte. So gab es zum Beispiel eine Darstellung, die Arthur Falkenflügel nach seinem Sieg über die Trollocs darstellte. Eine andere Darstellung zeigte den Wiedergeborenen Drachen im Stein von Tear, wobei er allerdings bereits die berühmte Schwerterkrone auf dem Kopf hatte, jene Krone, die nun ein Teil der nel’lanischen Doppelkrone war. Wieder ein anderes Fenster zeigte die zweite Versieglung des Stollens. Und noch ein anderes Fenster stellte Na’uun Teyrinn da, jenen Jearimer, der das Volk der Langen Nacht auf den südlichen Kontinent führte, um einen Puffer gegen die Welt der Sterbenden zu errichten, und der gleichzeitig die Schattenflecken für immer verbannte. Ihm war es zu verdanken, dass die Flüchtlinge aus Illian und den anderen Ländern ein neues Zuhause fanden, auch wenn sich viele Jearimer selbst nach beinahe tausend Jahren immer noch schwer mit diesem Umstand taten.
Trotzdem, Na’uun wurde von allen drei Reichen des Kontinentes als Held angesehen. Nayesh III. hatte sogar Gerüchte gehört, wonach selbst die Bewohner der namenlosen Stadt Na’uun als Helden verehrten.
Einen solchen Helden zu empfangen, das würde die Langeweile, unter der er litt, garantiert vertreiben. Doch stattdessen erwartete ihn nur seine Ratgeber, ein Diplomat und ein Seefahrer. Nayesh nahm auf dem Thron Platz und gähnte. Dann gab er den anwesenden Dienern einen entsprechenden Wink und diese führten die anderen Personen herein.
Ich hoffe nur, das hier dauert nicht allzu lange. ,dachte der König, während er ein freundliches, nichtssagendes Lächeln aufsetzte.

Luan, genannt die Möwenschwinge, hatte schon so viel gesehen, dass ihn der Thronsaal von Nel’lan nicht mehr beeindrucken konnte. Sehr viel aufregender (und auch beängstigender) empfand er die Tatsache, wer auf dem nel’lanischen Thron saß. Als er vor mehr als drei Jahren aus Eris Loss absegelte, war noch Jerun IV. König von Nel’lan gewesen und Nayesh nichts als ein verwöhnter Prinz. Diesen Jungen nun als König zu sehen, war eine Überraschung und bei weitem keine angenehme.
Doch Luan hatte schon vor langer Zeit gelernt, sich seine Gefühle nicht anmerken zu lassen, und so verneigte er sich wie es sich geziemte und begab sich dann in eine kniende Haltung, die er für die Dauer der Besprechung beizubehalten gedachte. Neben ihm nahm auch der Diplomat Arash eine entsprechende Haltung ein, während sich die fünf königlichen Ratgeber auf ihre Stühle aus vergoldetem Holz niederließen.
„Nun denn.“ ,ließ sich der König vernehmen, „Ich bin erfreut, meine beiden treuen Untertanen gesund zu sehen, haben sie doch beiden zum Ruhme des Königreiches Nel’lan gefährliche Missionen bestanden, von denen sie nun zurück gekommen sind, um davon zu berichten. Ich bitte Arash al’Jeroll als Erster zu berichten, da sein Bericht die aktuelle Politik stärker beeinflussen wird, während Luan Möwenschwinges Bericht eher für zukünftige Projekte von entscheidender Bedeutung sein wird.“
Luan deutete eine Nicken an, als Nayesh ihn beim Namen nannte. Wie auch immer der Junge sich ansonsten als König machte, die Lektion seinem Gegenüber mit freundlichen Worten zu begegnen hatte er zumindest gelernt.
Arash erhob sich aus seiner knienden Position und begann seinen Bericht.
„Wie Seine Majestät und auch die Ratgeber Seiner Majestät sich erinnern, ist es vor nicht ganz einem viertel Jahr in der Stadt Rhort zu einem unglücklichen Zusammenstoß zwischen nel’lanischen Händlern und der Stadtwache von Rhort gekommen, bei der zwei Nel’laner und drei Jearimer ums Leben gekommen sind. Seitdem sind die Beziehungen zwischen den beiden Königreichen gelinde gesagt angespannt.
Um die Situation zu entschärfen, hat Seine Majestät mich mit sämtlichen Vollmachten ausgestattet und in die Hauptstadt von Jearim, nach Kastardon geschickt.
Die Behandlung, die ich dort erfuhr, war erniedrigend. Zwei Monate lang bekam ich keinen einzigen jearimischen Würdenträger zu Gesicht und meine Beschwerden blieben ergebnislos. Einzig aufgrund des ausdrücklichen und mehrfach bestätigten Friedenswillen Seiner Majestät blieb ich in Kastardon.
Zwei Monate nach meiner Ankunft kam die Sache schließlich in einer denkwürdigen Audienz bei König Aj’am zur Sprache. Die Position des Königreiches Jearim wurde sogleich deutlich: Nellan sollte die Schuld an dem Vorfall zugeschoben werden und als Entschädigung wurde gefordert, dass die nel’lanische Handelszone in Rhort an das Königreich Jearim zurückgegeben werde.“
Ein Laut des Unwillens war vom König zu hören, obwohl Luan davon ausging, dass der bisherige Bericht für niemanden außer ihn selbst neu war. Er selbst war allerdings nicht wenig entsetzt über diese Forderung. Auch wenn der Handel zu anderen Kontinenten selbstverständlich schon vor vielen Jahrhunderten aufgehört hatte, so war Rhort doch immer noch ein wichtiger Umschlagsplatz für den kontinentalen Handel. Und Nel’lan hatte sich das Recht, in der Stadt eine eigene Handelszone zu errichten, im dritten jearimischen Krieg vor beinahe zweihundertfünfzig Jahren erworben. König Aj’am musste den Verstand verloren haben, um so eine Forderung zu stellen.
„Im Sinne Seiner Majestät“ ,fuhr Arash fort, „wies ich diese Forderung selbstverständlich zurück, machte aber gleichzeitig deutlich, dass das Königreich Nel’lan an einer vernünftigen Einigung interessiert sein. Auch und vor allem in Anbetracht der Gefahr, die die Ausbreitung der Welt der Sterbenden für jedes der beiden Königreiche darstellt. Seit der endgültigen Vernichtung der Kinder des Mondes und den letzten Anhängern des Gartens muss die Menschheit mehr denn je zusammenhalten.“
Diesmal vermochte sich Luan nicht zurückhalten. „Der Garten ist gefallen?!“ ,rief er entsetzt aus. „Wie konnte das geschehen? Wann ist es geschehen? Warum haben die As’dai nichts unternommen?!“
Ein tadelnder Blick des Königs traf ihn. „Friede, Luan, Eure Erregung ist verständlich, aber bitte mäßigt Euch dennoch. Dieser Bericht wird Euch zuliebe bereits in die Länge gezogen. Über alles weitere werdet Ihr später von meinen Ratgebern informiert werden. Habt Geduld.“
Nur mit Mühe konnte sich Luan eine bissige Antwort verkneifen. Geduld? Der Garten war gefallen, die Kinder des Mondes ausgelöscht. Dies war nicht mehr die Welt, die er vor drei Jahren verlassen hatte. Der Lichterschein und der Schöpfer mögen uns allen beistehen. Der Garten ist gefallen.
Inzwischen hatte Arash seinen Bericht wieder aufgenommen und Luan zwang sich zum Zuhören.
„Zwei Wochen lang traf ich mich dann täglich mit den Ratgebern von Aj’am und die Verhandlungen schienen gute Fortschritte zu machen. Doch vor zehn Tagen platze Aj’am persönlich in die Versammlung und legte mir eine Erklärung vor, mit der Nel’lan seine Schuld eingestand und auf die Handelszone in Rhort verzichtet. Und als ich mich weigerte, diese Erklärung zu unterschreiben, hat mich Aj’am verhaften lassen und mich gefesselt einem jearimischen Händler übergeben, mit der Anweisung mich erst hier in Eris Loss wieder frei und zwischen durch auf keinen Fall eine Botschaft schicken zu lassen. Der Händler hat seinen Auftrag vollständig erfüllt und mir erst heute vor den Toren der Stadt die Fesseln abgenommen.
Es tut mir Leid, Majestät, aber ich habe versagt.“
Einen Moment lang sagte niemand etwas. Nicht einmal Atemgeräusche waren zu hören, ganz so als ob alle Anwesenden vor Schreck die Luft angehalten hatten. So wie es Luan getan hatte. Mit seiner ganzen Willensstärke zwang er sich schließlich zum Ausatmen. Und als wäre das das erwartete Zeichen, begann der König lautstark seiner Empörung Luft zu machen:
„Dieser Abschaum von einem Emporkömmling wagt es so mit meinem Abgesandten umzuspringen?! Er beleidigt damit meine königliche Person, meine heldenhaften Vorfahren und jeden einzelnen meiner Untertanen! Was glaubt er denn, wer er ist, dieser En’Contus?“
Nayesh musste in der Tat außer sich sein, dass er das jearimische Wort für König benutzte. Selbst bei diplomatischen Zusammenkünften hatte Luan noch nie gehört, dass ein Nel’laner diese Bezeichnung verwendete.
„Seine Vorfahren waren nichts, bis wir hier eintrafen. Sie lebten in Dörfern, die die Bezeichnung Stadt nicht verdienten. Sie siechten an Krankheiten dahin und hatten keinerlei Zivilisation. Wir waren es, die ihnen die Zivilisation und den Fortschritt brachten. Wir waren es, die ihre Krankheiten besiegten. Wir waren es, die ihnen den Segen einer Herrschaft vorführten. Und wie nannten sie uns? Fremde, Eroberer, Eindringlinge! Und jetzt wagt es dieser Wilde auf seinem Thron aus Holz, uns in dieser Weise zu demütigen? Darauf kann es nur eine Antwort geben.
Luan, Euer Bericht muss warten. Ty’jill, ich brauche sämtliche Unterlagen über die militärische Stärke von Jearim. Oshatt, mobilisiert die Truppen. Ab heute befindet sich Nel’lan im Krieg und dieser Krieg wird nicht enden, bevor Aj’am für seine Unverfrorenheit bezahlt hat!“

Drittes Kapitel – Dunkle Genugtuung
Ra’svot stand im Kartenraum und fuhr mit seinem rechten Zeigefinger den Grenzverlauf zwischen dem Königreich Nel’lan und dem En’Conta Jearim nach. Schon sehr bald würde sich dieser Verlauf ändern, dessen war er sich sicher. Schließlich hatte er selbst dafür gesorgt. Seit zwei Jahren, seit der Eroberung des Gartens, hatte er geplant und zugleich Aj’am unauffällig immer mehr an sich gebunden. Oh ja, im Laufe der Zeit war Ra’svot zu einem wahren Meister des diskreten Zwanges geworden. Und keiner dieser Narren, die sich As’dai nannten, hatte die Stärke und das Können, um irgendetwas zu bemerken. Großer Herr, sie hatten nicht einmal mehr die Stärke zu Reisen. Soweit Ra’svot wusste, war er einer von nur vier Personen, die über diese Fähigkeit noch verfügten. Und sie alle dienten dem Großen Herrn der Dunkelheit.
Ein Schaben erregte seine Aufmerksamkeit und zwang ihn von der Karte aufzusehen. Damit ermöglichte er es seinem Gegenüber ihm ins Gesicht zu sehen. Einst war es ein schönes Gesicht gewesen, doch nun entstellte eine fürchterliche Narbe ihn. Die Narbe, die ihm auch das rechte Auge gekostet hatte. Auf dem Rücken trug er noch eine zweite Narbe. Und diese zweite Narbe hätte ihm beinahe das Leben gekostet. Selbst Letha war am Ende ihrer Kraft gewesen, nachdem sie ihn so gerade eben geheilt hatte.
Aber er hatte überlebt, gekennzeichnet und verstümmelt, aber er lebte immer noch. Und nun würde er sich endlich an den Nachfahren des Mannes rächen, der ihn so zugerichtet hatte. Den Helden, den der ganze Kontinent anbetete. Ra’svot würde dafür sorgen, dass kein Abkömmling des Helden überlebte. Denn er war Ra’svot. Diesen Namen hatte er gewählt, als er endlich zum Auserwählten erhoben worden war, nachdem diese grüne Schwester Moridmael besiegt hatte. Diesen Namen hatte er gewählt, um allen zu sagen, mit wem sie es nun zu tun hatten. Sein alter Name, Tru’am, hatte dafür nicht ausgereicht. Er war nun Ra’svot, der Verwundete, und er würde diesem letzten freien Kontinent eine Wunde schlagen, von dem sich die Menschheit nie wieder erholen würde.
Erneut erklang das nervöse Schaben und Ra’svot wurde klar, dass er mit seinen Gedanken zu weit abgeschweift war. Er fixierte das erbärmliche Geschöpf, das vor ihm stand. Nackt bis auf einen armseligen Lendenschutz.
„Ich fasse zusammen.“ ,erklärte der Auserwählte loyal.
„Ein Schlächter hat sich deine Frau geholt, um sich mit ihr zu amüsieren, obwohl deine Frau eine wichtige Rolle in den Zuchtplänen der Blassen gespielt hat. Und als diese das bemerkten, nahmen sie dir alle drei Töchter weg.“
Der Mann nickte stumm, mit Tränen in den Augen.
Ra’svot riss der Geduldsfaden. Es gab Tage, an denen er in solchen Fällen tatsächlich eingriff, einfach um die Myrddraal nicht übermütig werden zu lassen, doch dieser Dreck, der da vor ihm stand, ekelte den Auserwählten einfach nur an.
Er umarmte Saidin und lenkte zwei winzige Feuerstränge. Seit seiner Verwundung liebte er es, anderen denselben Schmerz zuzufügen, den er erlebt hatte. Das Wesen vor ihm, das den Namen Mensch nicht verdiente, schrie gepeinigt auf, als sein Augenlicht für immer erlosch.
„Lass dir das eine Lehre sein, mich nie wieder mit solchen Lappalien zu behelligen!“
Ra’svot lenkte einen Strang Luft und warf den wimmernden Mann durch die offene Tür, ehe er sich wieder der Karte zuwandte. Dabei kam ihm der erheiternde Gedanke, was wohl Na’uun davon gehalten hätte, wenn er gewusst hätte, dass die Person, die er so schwer verwundet hatte, eines Tages im Garten stehen und im Zimmer eines der Meister den Todesstoß gegen die letzten Überreste der Menschheit planen würde.
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Manchmal tu ich so, als wäre ich normal. Aber dann wird mir langweilig und ich bin wieder ich selbst.

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Beitrag Nr. 4
10. Tammaz 11, 13:59

Vana Diell
Rang: Kandierter Apfel

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einfach genial - ich würde zu gern mehr davon lesen
---
“No. I’m not lost. Finally. It feels like a great long time since I’ve understood the path before me.”

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Beitrag Nr. 5
10. Tammaz 11, 19:23

Candlelight
Rang: Tochter des Speers

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Keine Bange, Vana. Wirst du. Nebel ist im Urlaub und ich hab noch n Weilchen bis ich meinen Teil fertig haben muss.
Allerdings wirds dann erstmal n Stückchen aus meiner Feder, mit Nebligen Korrekturen.
Erst DANACH wird Nebel wieder posten.







Viertes Kapitel - Tiefe Schuld



Yo'Sha drückte seinen Kopf tief auf das Stroh und atmete tief ein. Es roch nach Wildrind. Das war ein erheblich angenehmerer Geruch als die muffige Luft des Kerkers. Er schloss die Augen und versuchte an die Wiese zu denken, auf der er als Kind zwischen den Rindern herum getollt war. Seine Hände krallten sich fest ins Stroh, gerade so als wenn er die Rinderherde und den Gedanken an das grüne Land fester halten könnte. Aber er war nicht auf der grünen Wiese. Und er war kein Kind mehr.
Vor der Zellentür waren Stimmen zu hören. Jemand machte sich am Schloss zu schaffen. Gerne wäre er einfach liegen geblieben. Doch als die Tür aufgestoßen wurde, stemmt er sich hoch, nur um sich gleich darauf bäuchlings auf den kalten Steinboden zu werfen. Er wagte nicht den Blick zu heben und starrte auf den Stein. Yo'sha bemühte sich nicht zu verkrampfen. Gleich würden die Schläge kommen.

Die Peitsche traf Yo'shas Rücken. Einmal, zweimal und noch einmal. Sein Besucher sprach nicht, dafür hörte Yo'shas wie die Peitsche ein weiteres Mal durch die Luft sirrte und er spannte die Muskeln und keuchte auf, als sie traf. Mit jedem Besuch wurde es schwerer die Schmerzen zu ertragen.
„Genug jetzt, Wächter. Um den Rest kümmere ich mich selbst.“
Yo'Sha hörte wie der Wächter Zustimmung murmelte und sich an den Zellenrand zurück zog.
Yo'Shas Atem ging schwer und er wagte noch immer nicht aufzusehen. Erst recht wagte er es nicht sich zu entspannen. Er befand sich in den Zellen von Rhort und noch immer war er nicht sicher warum sie ihn festgesetzt hatten. Es konnte keines der kleineren Vergehen sein, die ein Mann der Straße nun einmal beging. Dies hier war etwas anderes. Sie behandelten ihn, als hätte er ein schweres Verbrechen begangen. - Und eines hatte er tatsächlich begangenen, schrie ihm sein Herz zu.
Wieder traf ihn etwas auf dem Rücken, aber es war nicht die Peitsche. Es war ein Hieb aus Feuer.
Ein Meister des Verhörs. Hier bei ihm in der Zelle. Yo'Shas Herz begann zu kreischen und das Blut in seinen Adern sang mit jedem weiteren Schlag. Schweiß drang aus seinen Poren und er konnte nicht verhindern, dass sein Keuchen dann und wann zu einem Schrei wurde.
Hatte er eben noch die Peitsche gefürchtet, so achtete er jetzt das Feuer.
Gerade als er schrie wie er es seit langen Jahren nicht mehr getan hatte, gerade als er dachte, er müsste wohl selbst in Flammen stehen, schwappte eisiges Wasser auf seinen Rücken.
Der Wachmann hatte den Wascheimer auf ihm ausgekippt.
Yo'Sha wollte liegen bleiben, wie es sich geziemte, doch sein Körper gehorchte nicht. Er kauerte sich zusammen und ein Wimmern entfuhr ihm, dass er nur mit Mühe wieder unterdrücken konnte. Sein Körper zitterte und sein Geist flehte. Doch er jammerte nicht um Gnade. Er war ein Jearimer und wenn die Wacht meinte diese Schmerzen waren die Strafe für sein Vergehen, so würde er sie ertragen, wie er es verdiente, auch wenn sein Herz weinte und ihm zu flüsterte, dass es kein Verbrechen gewesen war.
Aber bei allem Lichterschein der noch am Himmel stand, es musste bald ein Ende finden, sonst würde er es nicht mehr ertragen.
„Bitte.“, hörte er sich flehen. „Bitte.“ Irgendetwas zischte durch die Luft und allein der kalte Windzug der ihn streifte machte ihm Angst.
„Du weißt, warum man dich hier festsetzt? Du kennst deine Schuld? Sieh mich an, Gefangener!“
Yo'Sha sah auf und sah verschwommen den Meister der Macht und den Wachmann der inzwischen wieder zurück getreten war.
Seine Lippen bebten und doch formten sie dieses eine Wort: „Ja.“
Ein Sirren erfüllte die Luft und ein Schlag aus Feuer traf ihn, so heftig wie kein Schlag zuvor.
„Dann sprich es aus, damit du deine Strafe empfangen kannst.“
Yo'Sha bebte. Wenn dies nicht bereits die Strafe war, was dann? Noch immer wehrte sich irgend etwas in ihm, seine Schuld auszusprechen.
Es ist unser Geheimnis., hörte er sie sagen. Mach dir keine Sorgen.
Wenn sie ihn nun doch aus einem anderen Grund gefangen hielten? Aber was sollte das sein? Yo'Sha fiel nichts ein, so wie ihm auch in der Nacht zuvor nichts anderes eingefallen war.
Er musste sich der Wahrheit stellen. Sie hatten von ihrem Geheimnis erfahren.
Wieder traf ihn das Feuer. Yo'Sha stöhnte. Der Meister machte eine Bewegung und winkte den Wachmann nun ebenfalls herbei. Yo'Sha sah die Peitsche. Er sah den Meister. Und dann schrie er es in die Zelle hinaus:

„Ich habe sie geküsst! Ich habe Lie'vda die Heilerin geküsst!! Yo'Sha senkte den Kopf und begann zu weinen. Jetzt war es heraus und es gab kein zurück mehr. Er würde sie niemals wieder sehen.
Feuer und Peitsche trafen ihn. Wieder und wieder.
Peitsche und Feuer brannten auf seiner Haut.
Seine Haut schlug Blasen und blutete, während sein Herz schrie und die Tränen rannten.

Es dauerte eine Ewigkeit bis sie endlich von ihm abließen.

Es war der Meister, der nun sein Wort erhob:

„Und nun sag mir, welche tiefe Schuld deine Asche verlangt.“

Yo'Sha hörte die Worte und starrte durch einen Tränenschleier auf die Schweiß- und blutigen Flecken auf dem grauen Steinboden. Das war sein Schweiß und sein Blut.
Der Meister wiederholte die Worte nicht. Er musste sich verhört haben. Die Schmerzen gaukelten ihm schon falsche Sinne vor. Er hatte seine Schuld gestanden.
Minutenlang starrte er so vor sich hin und das Rad schien still zu stehen.

Ein kühler Wind wehte zum vergitterten Fenster herein, dass sich weit oben unter der Decke befand. Der Wind fuhr die kalte Wand hinunter, wirbelte Staub hinunter und strich dann böse durch die Wunden auf dem Rücken des jungen Mannes, verweilte einen Moment vor seiner Nase um ihm den Geruch der Abwasserkanäle zu bringen und wehte dann zur Tür hinaus, gerade noch rechtzeitig bevor diese ins Schloss fiel und der Wachmann sie hinter dem Meister des Verhörs verriegelte.

Yo'sha sah auf und blickte die geschlossene Tür an. Was hatte der Meister gesagt?
Ein kaltes Zittern umfing ihn und alles Feuer was so eben noch auf seiner Haut brannte war vergessen.

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Beitrag Nr. 6
3. Maigdhal 11, 14:36

Vana Diell
Rang: Kandierter Apfel

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sehr gut geschrieben, davon muss ich mehr haben.
Ich wüsste nun zu gern, wie diese beiden Plots zusammenfinden werden.
---
“No. I’m not lost. Finally. It feels like a great long time since I’ve understood the path before me.”

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Beitrag Nr. 7
3. Maigdhal 11, 14:49

Nebelleuchte
Rang: Jumara

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*LOOOL*

Das wüssten wir auch gerne :D :D :D

Ähm, Candle, du schreibst jetzt noch zwei weitere Kapitel richtig?
Weil ich komm in den nächsten vier Wochen wohl noch nicht zum schreiben.
---
Manchmal tu ich so, als wäre ich normal. Aber dann wird mir langweilig und ich bin wieder ich selbst.

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Beitrag Nr. 8
3. Maigdhal 11, 18:48

Candlelight
Rang: Tochter des Speers

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@Nebel:
Ja, natürlich. Das angebrochene das du kennst fertig und dann das was du auch kennst zuende. Bin noch nicht weiter, aber eines Tages werde ich das sein. Oder eines nachts. *nick*

Hehe, ja Vana das ist eine sehr gute Frage. Ich bin auch schon sehr gespannt. :)

Weißt du Vana, wenn Nebel und ich zusammen 'zaubern' ährm 'schreibseln', daaaannnn... nun sagen wir so, wir drehen dann manchmal ein wenig ab. ;)
Aber ich bin zuversichtlich, dass wir es sinnvoll hinbekommen. :)

Danke fürs Lob.

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Beitrag Nr. 9
3. Maigdhal 11, 19:57

Nebelleuchte
Rang: Jumara

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Gut, dann habe ich das ja richtig verstanden ;)

Was das mit dem "abdrehen" angeht, ist das allerdings eine übelste Verleumdung - ich drehe NIEMALS ab bzw. es fällt nicht auf, dass ich abdrehe, da ich auch im Normalzustand schon abgedreht bin :D

So, jetzt aber genug von der Spammerei *lehnt sich zurück und wartet auf die weiteren Kapitel*
---
Manchmal tu ich so, als wäre ich normal. Aber dann wird mir langweilig und ich bin wieder ich selbst.

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Beitrag Nr. 10
3. Maigdhal 11, 22:52

Candlelight
Rang: Tochter des Speers

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Fünftes Kapitel -Mauern für den Lichterschein


Ija lachte. Es war ein derber Scherz, den Meister N'iok da machte, dennoch scherzte er mit ihr herum und sie war nicht mehr als eine Tochter des Lichterscheins. Vor Monaten noch hätte er sie nicht einmal angesehen, höchstens um sie zu einer Aufgabe zu schicken. Doch die Zeiten hatten sich geändert.
Nur noch wenige waren von ihnen übrig und ihre Reise hatte sie an diesen See geführt. Jetzt würde alles wieder gut werden, auch wenn es den Garten nicht mehr gab, wie die Meister sagten. Ijas Herz sagte ihr, dass dies nicht ganz stimmte. Die Mauern standen noch und im Garten hatte sich die Dunkelheit ausgebreitet. Aber es gab immer Hoffnung, solange es noch Lichterschein gab und an diesem Abend tauchte eine rote Sonne den See in warme Farben. Hier würde die Zukunft beginnen. Hier würden sie einen neuen Garten bauen. Neue Mauern!

Es waren noch längst nicht alle Menschen des Gartens tot! Vor dieser Gefahr warnte das Buch der Gründer.

So war es gestern, so ist es heute und so wird es immer sein, es sei denn der Schatten fliegt über dem Meer der Wolken nach Jearim und tötet die Kinder des Mondes und alle Menschen des Gartens. Nur wenn der Garten fällt, und die dunklen Feuer brennen, enden die Schlachten für den Lichterschein.

Solange noch ein Mitglied des Gartens lebte, war Jearim nicht verloren.

Ija drehte dem See den Rücken und sah nach Nordwesten, zum Wald. Einge der Männer waren los gezogen um Steine aus dem Boden zu klauben und vor zwei Stunden hatten Tjo'va und Tra'no sogar einen Baum gebracht! Er hätte nicht mehr lange weiter leben können.
In Jearim gab es nicht viel Wald. Manche Kinder mussten erst erwachsen werden, bis sie einen echten Wald sahen.
Die Menschen wussten wie wertvoll Bäume waren. Jedenfalls wussten sie es im En’Conta.
In Nel'lan sah das allerdings ganz anders aus. Die Geschichten die man sich erzählte, ließen Ija für gewöhnlich schaudern. Aber das alles war jetzt egal. Wichtig war nur das die Dunkelheit verschwand.
Jetzt kam Tjo'va aufgeregt angelaufen. Allein. Seinen Bruder sah Ija nirgendwo.
Meister N'iok schritt ihm entgegen. Hatte sie ihn gerade fluchen gehört? Ija sah wie er den Jungen beruhigte. Sie wollte eigentlich los laufen, aber etwas hielt sie zurück.
Wollte sie wirklich wissen, was dort gerade geschah?

Ija wollte es vielleicht nicht wissen und dennoch war ihr Lebensfaden bereits mit dem was im Wald geschehen war fest verwoben. Es würde eine lange Nacht werden, und sie würde den Wald nicht mehr so schön finden wie noch vor einem Moment. Die Sonne würde untergehen und der Wald würde dunkel sein, so dunkel wie es in der Zeit der Dunkelheit überall gewesen war. Aber sie würden ihn suchen und sie würden ihn finden und dann würden sie erleichtert aufatmen. Und irgendwo würde sich jemand die Hände reiben.





Sechstes Kapitel - Asche oder Blut

Die Tür flog auf und Yo'Sha rutschte schnell von den Strohballen herunter, auf den Boden, wie es sich geziemte. Sein Körper zitterte. Es war der Meister. Er hatte seinen Mantel gesehen.
Yo'Sha sprach nicht, auch wenn seine Zunge verlangte, dass er den Mund bewegte. Er hatte nicht das recht zu sprechen, nicht solange der Meister ihn nicht aufforderterte.
„Auf die Knie!“
Yo'Sha gehorchte und bewegte seinen Körper in eine kniende Haltung, den Blick immer noch gesenkt.
„Sieh her!“ Yo'Sha gehorchte und sah ein Messer in der Hand des Meisters aufblitzen, bevor diese über den Boden auf ihn zu schlidderte. Yo'Sha blinzelte. Er erkannte das Messer. Es war sein Messer.
„Wieviele Menschen hast du mit dieser Waffe getötet? Yo'Sha sah auf, doch er verstand nicht. Er hatte niemanden getötet. Nur einmal hatte er einen Mann schwer verwundet, aber er war nicht gestorben, oder doch? Master T'aom hatte ihn in die Lehre genommen und Yo'Sha hatte eine Zeit lang geglaubt, doch eine Zukunft zu haben, die nicht bedeutete auf den Straßen Rhorts zu Hause zu sein. Doch Master T'aom mochte kleine Jungen sehr und eines Tages hatte Yo'Sha es nicht mehr ausgehalten und hatte das Küchenmesser genommen und dem Master quer über die Brust geschnitten. Dann war er gelaufen.
War Master T'oam gestorben? Damals? Yo'Shas Lippen bebten und er sah zu dem Messer das auf dem Boden lag, dann sah er wieder den Meister an.
„Niemanden.“ Es war ein Küchenmesser gewesen.
Doch der Meister sah schuld in seinen Augen und Feuer traf ihn, dieses Mal mitten auf der Brust. Yo'Sha krümmte sich, bekam kaum die Worte mit die gesprochen wurden und erholte sich nur langsam nach dem die Tür ins Schloss gefallen war und der Schlüssel sich drehte.

„Beim Lichterschein! Ich habe niemanden mit diesem Messer getötet!“, schrie er die Tür an. Jedenfalls wollte er schreien, aber mehr als leise geflüsterte Worte waren es nicht, die man in der Zelle hören konnte.
Niemand auf dem Gang hatte sie vernommen und wenn doch, so kam niemand zurück.
Yo'Sha war allein. Allein mit seinen Schmerzen, seinen Qualen und seinem Messer. Es lag noch immer unberührt auf dem Boden.
Yo'Sha rutschte auf den Knien heran und nahm es auf. In Yo'Shas Inneren hörte er Lie'vdas Stimme:
“Du weißt, manche nennen es den Tod der Heilerin. Aber es ist eine Lüge. Keine Heilerin verliert ihre Kraft, wenn sie einen Mann küsst. Und sie verliert sich auch nicht, wenn sie andere Dinge mit ihm tut. Ich liebe dich, Yo'Sha und eines Tages werde ich dich nicht mehr einfach aus dem Zimmer lassen.“ Dann hatte sie ihm ein Kissen an den Kopf geworfen und er war gegangen. Er hatte niemals mit ihr in den Federn gelegen, falls es das war, was sie ihm vorwarfen. Aber er hatte sie geküsst.
Musste er für ein paar Küsse sterben? Hatte Lie'vda ihre Heilkraft verloren?


Irgendwann war er auf die Strohballen geklettert und noch immer drehte er das Messer in seiner Hand.
Bald schon würde nicht nur seine Haut unter den Feuerschlägen brennen, bald schon würde er zu Asche brennen.
Yo'Sha wusste er sollte irgend etwas fühlen, doch er spürte nichts, nur diese eisige Leere. Der Welt entrückt und immer noch im Nichts verloren befand er sich noch immer als die Tür erneut aufging. Dieses Mal war es ein Vollstrecker, tief in schwarz gewandet.
Yo'Sha sah ihn kommen, doch er rührte sich nicht. Noch immer drehte er sein Messer hin und her. Er hätte sich selbst töten können, er hätte den Mann angreifen können, aber er tat nichts von alle dem. Langsam sah er zu dem Mann mit dem kantigen Gesicht auf. In den Händen des Vollstreckers lag eine schwere Dornenkette.
Sanft nahm der Mann ihm das Messer ab und steckte es ein. Yo'Sha lies es geschehen. Es war nicht möglich, dass dies hier wirklich geschah.
„Heb die Arme.“ Fragend sah Yo'Sha den Mann an und erst als der Vollstrecker ihm es vorgemacht hatte, breitete Yo'Sha beide Arme aus.
Die Dornenkette war kalt und Yo'Sha begriff, dass jede übermütige Bewegung und auch jedes zu tiefe ein und ausatmen ihn blutig ritzen würde.
„Steh auf.“
Yo'Sha stand auf. Seine Beine gaben ihm nicht den sicheren Halt, den sie ihm normalerweise boten. Er zitterte. Hatte er die ganze Zeit schon so gezittert?
Der Vollstrecker führte die Kette an seinem Rücken hinunter und dann begann er sie um sein rechtes Bein zu wickeln.
Yo'Sha zog tief die Luft ein. Plötzlich fühlte sich sein Körper viel zu eng an. „Bitte. Sagt Lie'vda ich wollte nicht, dass sie ihre Heilkraft verliert...“
Auch wenn es Lie'vda gewesen war, die mehr ihn bedrängt hatte, als umgekehrt, so fühlte er sich nun doch schuldig. Und wenn er zu Asche dafür brennen musste, so sollte Lie'vda wissen, was er fühlte. Lie'vda.
Der Vollstrecker hielt inne, baute sich in voller Größe vor ihm auf und sah ihm in die Augen. Yo'Sha senkte den Blick. Er wollte diese dunklen Augen, die ihn zum Brennplatz geleiten würden nicht sehen, sonst würde er verstehen. Verstehen, dass sie ihn wirklich brennen würden. Verstehen, dass er schon bald nur noch Asche war. Yo'sha wollte nicht verstehen.
Doch der Mann hob sein Kinn an und zwang ihn hinzusehen. Eine Träne stahl sich aus Yo'Shas Auge, während der dunkel gekleidete ihn musterte. Dann lies er sein Kinn los.
„Beim Lichterschein! Blut und blutige Asche!“
„Bitte! -Oder vielleicht darf ich es sagen? Auf dem Brennplatz? Wird sie da sein? Bitte sagt es mir! Wird sie da sein?“ Yo'Sha flehte und es war ihm egal wenn es nicht ehrenhaft war, das er bettelte wie ein Kind auch wenn er neunzehn Monde zählte.
Es war ein derberer Fluch der dem Vollstrecker nun entwich. Yo'Sha spannte die Muskeln an und wollte sich schon ducken, da er einen Schlag für seine Ungehörigkeit erwartete als starke Hände ihn davon abhielten.
„Du solltest dich nicht soviel und schon gar nicht so hastig bewegen. Denk an die Dornen!“
Yo'Sha nickte. Es war nicht ehrenhaft vorher zu verbluteten. Aber es war ihm gleichgültig Was ihm allerdings nicht gleichgültig war, war ob er eine Antwort bekam oder nicht. So versuchte er also still zu stehen, als der Mann sich hinhockte und die Kette in einem schrägen Winkel nach oben zog und verankerte. Es war noch ein gutes Stück der Kette übrig, als der Vollstrecker ein Werkzeug aus dem Mantel hervorholte und sie kürzte.
Yo'Sha hob überrascht die Augenbrauen.
„Das muss reichen.“ Wieder suchten die Augen des Vollstreckers die Yo'Shas.
„Du hoffst wirklich, dass sie da ist.“
Yo'Sha senkte den Kopf. Er würde sie niemals wieder sehen. Auch nicht ein letztes Mal. Wenn er gewusst hätte, dass sie da draußen war, dann wäre es ihm leichter gefallen. Dann hätte er ihr in die Augen sehen können und sich entschuldigen. Aber so...
„Du glaubst immer noch, sie sei am Leben.“
Yo'Shas Kopf ruckte hoch und die Dornen bohrten sich in seine Brust.
„Was...?“
Entgeistert sah er den Vollstrecker an. Sein Geist weigerte sich zu begreifen. Der Vollstrecker schüttelte den Kopf und nahm Yo'Shas Kopf fest in beide Hände.
„Junge, sie ist tot! Ihr Geist ist frei und ihr Körper ist längst zu Asche gebrannt. Ihre Asche wird im Wind wehen, wenn du nach draußen gehst. Sie haben sie auf dem Platz der Gelben verbrannt. Das ist nicht weit vom Brennplatz. Du wirst nahe bei ihr sein. -Beim Lichterschein, wenn es in meiner Macht stünde... -Komm. Es ist Zeit.“
Yo'Sha begriff nicht und blieb einfach stehen, statt dem Vollstrecker zu folgen. Die Dornenkette lag schwer auf seinem Körper und langsam begriff er, dass er wirklich sterben sollte. Aber Lie'vda konnte nicht tot sein. Hatte jemand sie mit seinem Messer getötet?
Langsam rann die Erkenntnis durch seinen Körper, wie eine heiße Nadel die man durch seinen Körper stieß.
„Sie wurde umgebracht? Sagt, das es nicht wahr ist!“, flehte Yo'Sha. Nichts von alledem konnte wirklich sein.
Der Vollstrecker hatte ihn am Arm gepackt und schob ihn nun sanft aber energisch vorwärts. Mit jedem Schritt den Yo'Sha tat lagen die Dornen enger an seiner Haut. „Junge, man hat dich gesehen. Glaub mir sie ist tot. Und es waren deine Hände. Du bist nicht der erste, der seine grausame Tat verdrängt. Ich weiß nicht, warum du es getan hast, aber du hast es getan.“
Yo'Sha schüttelte den Kopf. „Nein. Nein. Nein. Beim Lichterschein! Ich liebe sie! Ich... ich habe sie geliebt. Ich war es nicht.“ Jetzt liefen die Tränen.
Nur der Vollstrecker hielt ihn jetzt noch aufrecht. Yo'Sha wollte sich zusammenkrümmen und weinen. Er wollte auf dem Boden des Kerkers liegen bleiben. Dann würde er unehrenhaft verbluten. Aber was bedeutete schon Ehre? Lie'vda war Asche. Und auch er selbst würde bald Asche oder Blut sein.
Yo'Sha brach zusammen, merkte wie er auf den Steinboden aufschlug, fühlte wie die Dornen sich in sein Fleisch bohrten und hörte irgendwo weit entfernt den Vollstrecker fluchen.
Bevor es dunkel wurde, wurde Yo'Sha eins klar:

Seine Asche würde blutig sein.



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