Bannerrotation
Home | Suche
head-rdz Top-Navi 2
Ãœberschrift
Mein Konto
Wir schreiben den
4. Adar

Einleitung
Der Autor
RJ's Blog
Buchübersicht
Buchdetails
Handlung
Kurzgeschichte
Weitere Produkte

Die Welt
Enzyklopädie
Personen
Heraldik
Alte Sprache
Prophezeiungen
Namensgenerator

Umfragen
Insgesamt: 602

Verbleibend: 84
Umfragearchiv

Anwesende
Niemand :`(



Im Discord:
stealth6552

RdZ-Forum
RdZ-Forum
Serien-Forum
Serien-Forum
RPG-Forum
RPG-Forum
RPG-Forum
Andere Fantasy
Gossip-Forum
Gossip-Forum
Kritikforum
Kritikforum
neuer Beitrag
Navigation: » RPG-Forum » Schatten über Tar Valon [ 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 ]

Dieses Topic wurde von den Admins geschlossen, du kannst hier nicht mehr reinposten!

Beitrag Nr. 471
12. Tammaz 03, 13:44

Cila Nuage
Rang: Aes Sedai

Benutzer-Avatar

Amonieni starrte mit in den Nacken gelegtem Kopf in den Himmel hinauf, wo vor wenigen Sekunden noch ein riesengroßes komisches Dings herumgeflattert war. Sie konnte sich nicht vorstellen was es sein sollte, aber für einen Draghkar oder wie immer das hieß war es eindeutig zu groß und hatte die falsche Form, oder hatten die Draghkare Schwänze?
Vielleicht hätte sie doch besser aufpassen sollen, als sie dieses Kapitel bei Ídora Sedai durchgenommen hatten. Aber damals hatte das mehr wie eine Schauergeschichte geklungen, die Amonieni nicht sonderlich interessiert hatte. Überhaupt hatte sie solche unrealistische Geschichten nie gemocht, ihr waren nackte Tatsachen lieber, die allein auf logischem Denken beruhten. Doch nun waren diese Schauergeschichten real, zu real für Amonienis Geschmack.
Nun ja, also musste sie dieses Flatterdings doch als real anerkennen. Obwohl dieses Vieh schon längst aus ihrem Blickfeld verschwunden war, starrte die Aufgenommene noch in den Himmel und nahm langsam wahr, dass dieser sich im Osten erhellte. Die Sonne ging auf...
Das Licht zeichnete die Konturen der Hügel ab, noch nicht sehr deutlich, doch sie konnte schon die mehr oder weniger vertraute, verwüstete Umgebung Tar Valons erkennen. Doch die Sonne wirkte alles andere als friedlich, eher so als würde sie ihnen auf grausame Art und Weise die Ausmaße der Schlacht zeigen. Auch schien sie nicht in goldgelbem Licht um den Tagesanfang zu begrüßen, sondern es schien vielmehr so, als sei sie in kriegerisches, blutähnliches Rot getaucht worden, und so war auch das Schlachtfeld in rot getaucht. Amonieni war sich jedoch nicht sicher, ob das nur das Licht war, oder auch echtes Blut. Wahrscheinlich war es beides.
Natürlich war nun alles von Truppen bedeckt, die zum Teil noch kämpften, zum Teil noch schliefen, aber der größte Teil rüstete sich gerade zu einem neuen Vormarsch.
Amonieni kannte sich in Krigesdingen nicht aus, doch sie spürte, dass die Situation angespannt war, dass sich der Höhepunkt der Schlacht näherte. Er näherte sich mit rasender Geschwindigkeit, was man daran sah, dass sich die Anzahl der Zirkel, die sich den noch kämpfenden anschlossen, immer mehr vergrößerte.
Bisher hatte Amonienis Zirkel kleinere Schlachten gegen den Schatten geführt, doch nun, sammelten sich um sie herum immer mehr Zirkel, alle davon gemischt - wie es Amonieni schien. Die einzelnen Zirkelmitglieder die mit Amonieni verbunden waren, wirkten angespannt, nicht nur durch die anstrengende Nacht, sondern auch wegen dem was sie nun erwartete.
Nun begannen auch Menschen über die Brücken aus Tar Valon heraus auf das Schlachtfeld zu strömen. Ein nicht enden wollender Zug ergoss sich in die bereits vorhandene Menschenmenge an Kriegern, die darauf wartete wieder gegen den sich formierenden Schatten in den Kampf zu ziehen.
Noch während sich Amonieni umsah begann ein leichter Wind aufzukommen, der ihr Aufgenommenenkleid wehen ließ und ihr eine angenehme Kühlung verschaffte. In dem Versuch sich wie eine Aes Sedai zu benehmen richtete sie sich hoch auf und musterte den jungen Geweihten neben ihr mit einem beinahe abschätzenden Blick, was sie aber sofort wieder aufgab und ihn nach seinem Namen fragte.

--

[ antworten ]

Beitrag Nr. 472
12. Tammaz 03, 14:06

Tamica
Rang: Lord

Benutzer-Avatar

Die Einteilung der Zirkel war nun beendet, und auch ziemlich reibungslos verlaufen. Unter enormen Situationen konnte man eben sogar mit Asha'man vernünftig arbeiten. Auch wenn sie die Schwarze Burg nicht gerade mochte, konnte sie nun in gewisser Weise verstehen, warum Shinram die Asha'man respektierte. Zwar waren sie nicht zuvorkommend, doch kooperativ.
Nachdem alle im Raum dieses Tier gesehen hatte und als Seanchan-Vieh indentifiziert hatten waren nun von Weißer und - laut Shinram - Schwarzer Burg Leute ausgeschickt worden, um diesen Biestern auf den Grund zu gehen. Es war ihnen nicht gelungen es vom Himmel zu holen, doch nun wussten sie wo sich das Heer der Seanchan befand.
Die Frage war, mit welcher Absicht sie hier waren, ob man mit ihnen gemeinsam das Schattenheer bekämpfen konnte, oder ob man sich gegen sie selbst wehren musste.
Mjanna und alle anderen im Raum waren sich der Gefahr bewusst, die für weibliche Machtlenkerinnen bestand. Die Asha'man, meinte Shinram, würden die Aes Sedai vor den Sul'dam schützen, doch konnte man nicht in einer Schlacht kämpfen mit 3 anderen Heeren, von denen man nicht wusste wie weit sie ihre eigenen und welche Absichten verfolgten.
Mjanna blickte nun Richtung Osten, von wo her Licht durch die gläsernen Fenster in den Raum fiel. Ihr Blick fiel auch auf die Zirkel-Gruppierungen die durch das Tor auf das Schlachtfeld strömten.
Die Heere befanden sich erneut im Aufbruch. Was hatten sie zu erwarten?

--
---
Auge um Auge macht nur die ganze Welt blind...

[ antworten ]

Beitrag Nr. 473
12. Tammaz 03, 15:17

Anon Merrilin
Rang: Lord

Benutzer-Avatar

Auf die Plätze...

Anon stand mit den anderen des Zirkels auf der Mauer Tar Valons. Im Westen stand nur noch eine Hundertschaft, im Osten jedoch sammelte sich ein riesiges Heer. Zirkel und normale Krieger strömten hinaus und formierten sich. bald würde der seine sich auf den Kommandostand zurückziehen...
Saidin tobte überall um ihn herum und in ihm - heute Morgen hatte er das Kommando. Es herrschte wieder Krieg.
Dann hob er seinen Schwertarm. Die Klinge blitzte im morgendlichen Sonnenlicht. Das ter'angreal lag in seiner anderen hand.
Auch auf Seiten des Schattens blitzte emporgerecktes Metall.

fertig...

Kelor war wie erschlagen. Er stand in einem 13-Frauen-Zirkel, und was er an Saidar spürte - gespürt hatte -, war... im wahrsten Sine einschläfernd.
Er musterte das Schattenheer. Eindeutig zuviele. Der Frühsport war heute auch quasi ausgefallen - einmal um die Stadt rennen ging nicht und wäre zudem viel zu kurz gewesen. Er bedauerte das, aber wollte den Aes Sedai keinen Grund liefern die schwarze Burg wie vorher zu betrachten wenn das hier vorbei war.
Die Aufgenommene neben ihm sah ihn an und fragte ihn nach seinem Namen. "Man nennt mich Kelor, und mit wem habe ich das vergnügen Aes Sedai?"
---
Um den Drachen des Voll
---
Um den Drachen des Voll-Asha'man zu verdienen muss man zuerst einmal ein Mann sein. Und das erfordert deutlich mehr als Bartwuchs. -Richtlinie für Beförderungen in der SB.

[ antworten ]

Beitrag Nr. 474
12. Tammaz 03, 21:04

Torgal al´Beriyon
Rang: Lord

Benutzer-Avatar

Torgal wartete. Es schien schon vor Stunden gewesen zu sein, dass ihn die zwei Wächter in dieses kleine Zelt gebracht hatten, doch nichts hatte sich seitdem getan. Er war ein Gefangener, das war ihm klar, denn er hatte bereits mehrmals versucht, dieses Zelt zu verlassen, war aber jedes Mal von einer Wache daran gehindert worden. Er war jedoch nicht mehr abgeschirmt anscheinend sah man ihn nicht als Gefahr an. Er zweifelte jedoch nicht daran, dass wenn er Saidin jetzt ergreifen würde, es nur ein paar Augenblicke dauern würde, bis er wieder abgeschirmt war. In diesem Lager gab es erstaunlich viele männliche Machtlenker, und die meisten hatten eine weitaus bessere Ausbildung genossen als er. In Gedanken versunken kramte er den merkwürdigen Steinzylinder aus seiner Tasche. Dieses Ding stellte im Moment, sah man einmal von seiner Kleidung ab, seinen einzigen Besitz dar. Was hatte diese schwarze Schwester mit ihm vor? Ihm war mittlerweile klar, dass er wohl nicht einfach so dahin zurückkehren konnte, wo er hergekommen war, sondern seinen eigenen Part in dieser Schlacht zu spielen hatte.
Plötzlich ertönte von draußen eine Stimme. "Rauskommen!". Hastig steckte Torgal den Steinzylinder wieder in eine Tasche und verließ das Zelt. Die Stimme gehörte dem großen, blonden Wächter, den er schon zur Genüge kennen gelernt hatte. Dieser führte ihn wiederum zum Zelt der schwarzen Schwester.
Torgal bemerkte, dass er langsam nervös wurde. In diesem Zelt würde nun die Entscheidung über seine Zukunft getroffen werden, man könnte ihn freilassen oder aber auf irgendeine hirnrissige Mission des Schattens schicken.

Er trat ein und neigte den Kopf vor der Schwester, die in einer seltsamen Haltung auf ihrem Bett lag und ihn kühl musterte. Blut und Asche, was hatte diese Frau für ein Kleid an? Torgal konnte es nicht ansehen, denn man konnte es überhaupt nicht ansehen, höchstens hindurchsehen. Verzweifelt bemühte er sich, wegzusehen, doch ein Teil von ihm wollte nichts außer sie anzustarren. Sie war aber auch verdammt schön! Dennoch könnte sie, wenn sie wollte, ohne zu zögern sein Todesurteil aussprechen.
"Ich habe euch rufen lassen, weil ich einen Auftrag für euch habe", begann sie mit ihrer melodischen Stimme, "einen äußerst wichtigen Auftrag." Sie begann, ihm seine Aufgabe zu erläutern, während Torgal konzentriert zu Boden starrte und zuhörte. Je weiter ihre Erläuterungen fortschritten, desto mehr spürte er, wie ihm der Schweiß aus allen Poren quoll. Dies lag zum einen daran, dass die schwarze Schwester es nun darauf anzulegen schien, ihn nervös zu machen, so wie sie sich auf ihrem Bett räkelte, zum anderen an seinem Auftrag. Hirnrissig war gar kein Ausdruck dafür! Er selbst hätte keinen riskanteren Einsatz erfinden können. Doch natürlich hatte er keine Wahl.
"Habt Ihr verstanden, was ich von Euch erwarte?". Die Frau hatte ihre Ausführung beendet und schien noch eine Bestätigung von ihm zu erwarten. Er nickte, immer darum bemüht, den Blick nicht zu weit zu heben. "Dann geht und trefft Eure Vorbereitungen!". Hastig verließ Torgal das Zelt.

Draußen wartete schon ein männlicher Machtlenker auf ihn, der ihn ein Stück weit aus dem Lager hinaus auf freies Feld führte. Er sah relativ durchschnittlich aus, schien ob seiner Hakennase aus Saldea zu kommen. "Nun gut", begann der Mann, "ich werde Euch nun beibringen, wie Ihr das Gewebe formt, das Ihr zur Ausführung Eures Auftrages benötigt. Nun zieht erst einmal soviel Saidin an Euch, wie Ihr nur könnt!". Torgal begab sich ins Nichts und zog Saidin heran, oder besser gesagt er riß den Strom an sich und hielt ihn gewaltsam fest. Nun sog er immer mehr davon heran, immer bemüht, von diesem gigantischen, kraftvollen Fluss aus Feuer und Eis nicht weggeschwemmt zu werden. Seine Sinne wurden schärfer, er konnte jede Einzelheit des entfernten Lagers mühelos erkennen, gleichzeitig war er gewissermaßen der Realität entrückt; alles nahm er absolut emotionslos und fast gleichgültig war, als befände er sich in Trance.
"Ihr seid erstaunlich stark", meinte der Mann, der sich Torgal daraufhin als Garwin vorstellte. "Wärt Ihr nicht so früh aus der Schwarzen Burg geflohen, hättet Ihr eine wirklich interessante Waffe werden können." Torgal war total überrascht:"Woher...woher wisst Ihr das?" "Der Schatten hält es für das Beste, immer gut informiert zu sein", meinte Garwin schmunzelnd,"schon allein zu dem Zweck, dass wir die Chancen für das Gelingen des Auftrages abwägen können. Jetzt aber pass genau auf!"
Garwin ergriff nun seinerseits Saidin und formte ein kompliziertes Gewebe, das zum größten Teil aus Feuer bestand, aber auch Erde, Luft und eine Winzigkeit Geist enthielt. Er hielt das Gewebe, das er auf einen Baum in der Nähe gelegt hatte, noch eine zeitlang fest und ließ es dann wieder verschwinden. "Und jetzt Ihr!". Torgal brauchte drei Versuche, bis Garwin schließlich zufrieden nickte. "Jetzt werde ich Euch noch zeigen, wie Ihr es für andere Machtlenker weitestgehend unsichtbar machen könnt.". Dieser kleine Trick war um einiges einfacher zu erlernen als das komplizierte Gewebe zuvor, und schon beim ersten Versuch gelang es ohne Probleme. "Gut! Wenn Ihr dann in der Stadt seid, legt all Eure Kraft in das Gewebe, damit es möglichst mächtig wird. Ihr wisst wie man es aktiviert?".Torgal nickte, denn das hatte ihm die schwarze Schwester schon erklärt. "Dann bleibt mir nur noch, Euch viel Glück zu wünschen", meinte Garwin und verabschiedete sich.

Nun ging Torgal in das Schattenlager zurück und dort in ein kleines, verlassenes Zelt, in dem Unmengen von Kleidungs und Rüstungsgegenstände lagerten. Nach einigem Suchen hatte er gefunden, was er gesucht hatte: den schwarzen Mantel eines Asha'man, der ihm sogar einigermaßen zu passen schien. Er heftete den kleinen Anstecker in Form eines silbernen Schwertes an den Kragen und fühlte, wie Erinnerungen in ihm aufstiegen. Er blickte auf den aus Emaille geformten Drachen, den er ebenfalls gefunden hatte, entschied sich dann aber, ihn nicht anzustecken. Erstens war er als Geweihter unauffälliger, zweitens war er ja wirklich einer gewesen und wusste, was es für einen Geweihten zu wissen gab. Er sah noch einmal an sich herunter und steckte sich den Steinzylinder in die Tasche seines neuen Mantels, dann verließ er das Zelt und das Lager.
Im Osten sah er die Sonne langsam am Horizont emporsteigen, als er Saidin an sich heranzog, um seine Umgebung gut genug kennenzulernen, so dass er ein Wegetor gestalten könnte, was er danach auch tat. Er prügelte den reißenden Strom aus Macht in die Form, die er haben wollte, und ein senkrechter Schlitz erschien vor ihm, der sich schnell zu einer Öffnung erweiterte. Auf der anderen Seite war, in einiger Entfernung, eine Brücke zu erkennen, die sich in kühnem, elegantem Bogen über den Erinin erstreckte. Dahinter war noch undeutlich der gigantische Turm der weißen Burg, im Zentrum der Stadt, zu sehnen.

Torgal hielt unbeirrt auf die Brücke zu, ließ die Macht fahren und bemühte sich, so auszusehen, als ob er genau wüsste, was er tat. In seinem Inneren jedoch herrschte nackte Panik vor. Wieder und wieder durchdachte er den Plan, und jedesmal fielen ihm weitere Möglichkeiten ein, wie er dabei sein Leben verlieren könnte. Nun war er an der Brücke angekommen, wo eine aus mehreren Behütern und einem höherrangigem Asha'man bestehende Wache stand. Ohne zu zögern ging er auf sie zu, presste im Vorbeigehen die Faust auf die Brust und bellte "Mandarb M'Hael !". Der Angesprochene nickte und interessierte sich nicht weiter für ihn.
So lief er über die Brücke und durch das Tor, wo sich die Wache ebenfalls mit einer formellen Begrüßung zufriedengab. Es hatte doch Vorteile, diesen stupiden Drill einige Zeit lang genossen zu haben...

Schließlich war er in der Stadt und schaute sich staunend um. Trotz der zahlreichen Schäden war sie noch immer mehr als eindrucksvoll, die Ogier hatten hier ein wirkliches Meisterwerk vollbracht, denn die teils gigantischen Türme wirkten trotz ihrer Größe fragil und elegant und irgendwie...organisch, fast als wäre all das eher gewachsen als erbaut.
Er musste vorsichtig sein, denn hier schien es vor Asha'man, Aes Sedai und anderen bewaffneten Kräften nur so zu wimmeln. Dennoch, die erste Hürde war genommen, und vielleicht würde es ihm wirklich gelingen, seinen Auftrag auszuführen. Es würde ein schwerer Schalg für die Mächte des Lichts werden...



---
Heddäk fouz een smörebröd, de toggä totz teen möse töd

[ antworten ]

Beitrag Nr. 475
13. Tammaz 03, 13:44

Cila Nuage
Rang: Aes Sedai

Benutzer-Avatar

Amonieni verkniff sich eine Grimasse und versuchte ein hochmütiges Gesicht zu machen, was ihr auch halbwegs gut gelang. Sie nickte, als wisse sie alles, dann entsann sie sich, dass Kelor sie etwas gefragt hatte und sie zog leicht den Kopf ein, sah ihn dann irritiert an und antwortete.
"Mein Name ist Amonieni."
Sie hielt inne, weil ihr einfiel, dass sie nicht wusste was sie sagen sollte, dann richtete sie sich wieder hoch auf, und ließ den Wind über sich hinwegstreichen.
Sie wandte sich Kelor zu und fixierte ihn prüfend. Schließlich befand sie ihn für - der Situation angepasst - gut genug und sah ihm dann erst ihn die Augen, wobei sie ein strenges Gesicht machte.
"Ihr seid noch kein voller Asha'man." Jedenfalls hoffte sie das. Vielleicht war er auch ein voller Asha'man, aber die beste Weise das zu erfahren ohne sich Blöße zu geben, war eine Feststellung abzugeben, die genauso gut falsch sein konnte. Sie konnte entweder richtig oder falsch sein, aber sie hatte eine Chance, dass sie richtig lag und damit ihr "Wissen" unter Beweise stellte.
Von ihrer eigenen Raffiniertheit beeindruckt, gönnte sie sich ein kleines selbstgefälliges Lächeln, das Kelor allerdings so zu verstehen schien, als ob Amonieni ihn nett anlächelte.
Sie überdachte noch einmal ihre Taktik und hörte dann auf Grimassen zu schneiden, die Aes Sedai-ähnlich sein sollten.
"Hm, wann glaubt ihr geht es weiter?"
Sie selbst wusste wie diese Frage klang. Als sei sie ungeduldig, dass wieder Menschen umgebracht wurden. Schaudernd schüttelte sie den Kopf und warf einen finsteren Blick in Richtung des Schattenheers, dann wandte sie wieder den Kopf und lächelte Kelor diesmal aufrichtiger an.
Als plötzlich ein heiserer Schrei von irgendwoher aufstieg wandte sie sich erschrocken um und warf finstere Blicke um sich, vielleicht schaffte sie es ja so, die Angreifer von sich fernzuhalten? Vielleicht würde Kelor sie ja verteidigen? Das wäre natürlich eine Überlegung wert.
Also wandte sie sich wieder ihm zu und lächelte ihn dieses Mal zuckersüß an, dann nahm sie, scheinbar zufällig seine Hand und sprach einschmeichelnd zu ihm.
"Ihr wart wohl schon in mehreren Schlachten, wenn ihr derart furchtlos seid."

,¸¸,ø¤º°`°º¤ø,¸¸,ø¤º°`°º¤ø,¸¸,ø¤º°`°º¤ø,¸¸,ø¤º°`°º¤ø,¸¸,ø¤º°`°º¤ø,¸¸,

Cila stand mit Tamica, Iscoron und Anon auf der Mauer von Tar Valon und sah über den Fluss hinweg den beiden Heeren zu, die dabei waren, sich wieder zu formieren. Ein leichter Wind war aufgekommen und strich ihr kühlend übers Gesicht.
Kurz schloss die junge Aes Sedai die Augen und ihr Gesicht verwandelte sich in eine friedliche Miene, die alles andere ausschloss, was um sie herum geschah. Als könnte sie alles einfach ausblenden und nur noch selbst dasein. Sie und der Wind.
Die Führung des Zirkels lag noch immer bei ihr, doch sie musste jede Sekunde mit Saidin kämpfen, während Saidar sie gleichzeitig umarmte. Eine anstrengende, aber auch wunderbare Erfahrung: beide Hälften der Wahren Quelle in sich vereint zu haben und sie lenken zu können.
Sie sah sich nach Anon um und fand ihn mit hochgerecktem Schwertarm, was sie leicht irritierte. Was wollte er damit bezwecken? Denn aus dieser Entfernung Trollocs erstechen zu wollen, war vielleicht doch zuviel erwartet. Wahrscheinlich wollte er damit die Soldaten ermutigen, doch wie das funktionieren sollte, war ihr doch etwas schleierhaft.
Leicht schmunzelnd trat sie neben ihn, wobei sie darauf achtete, dass er sie nicht mit dem Schwert berühren würde, sollte er es wieder senken, und sprach zu ihm.
"Ich habe noch mit einer Schwester zu sprechen, dann werde ich ein Wegetor weben, mit dem wir wieder in den Kommandostand zurückkehren können, wenn das für dich nötig ist." Sie drückte kurz seinen Arm, ohne das Schwert zu berühren, drehte sich dann um und schritt auf eine Aes Sedai zu, die ebenfalls auf der Mauer stand und hinausstarrte. Mit einem Seitenblick auf das sehr saubere und ordentliche Kleid der Schwester, sprach Cila zu ihr.
"Ylaysha Sedai, ihr kommt direkt aus der Weißen Burg?" Die gelbe Schwester drehte sich herum und sah Cila an. "So ist es."
Mit leiser Stimme richtete die junge Aiel eine Frage an Ylaysha. "Anscheinend haben Mjanna Sedai und Ga'eres Asha'man die Einteilung der Zirkel bereits vollendet. Ist euch bekannt, ob auch weibliche Machtlenkerinnen, die sich bereits vor der Schlacht außerhalb der Burg befanden, neu in Zirkel eingeteilt wurden?"
Ylaysha warf ihr einen fragenden Blick zu, den Cila ignorierte, bevor die gelbe Aes Sedai auf das antwortete, das die junge Aiel wissen wollte.

--

[ antworten ]

Beitrag Nr. 476
13. Tammaz 03, 14:09

Tamica
Rang: Lord

Benutzer-Avatar

Tamica beobachtete mit verschränkten Armen ihre Erstschwester, die sich vorsichtig Anon näherte um ja nicht von seinem Schwert berührt zu werden. Das lag nicht nur daran dass sie sich nicht verletzten wollte, sondern auch daran, dass sie als Aiel keine Waffe die nur zum Töten von Menschen geschaffen worden war berühren wollte.
Nachdem sie einen gewissen Sicherheitsabstand zu Anons Waffe gehalten hatte, die er in den Himmel reckte, sprach sie zu ihm.
Was Tamica stutzen ließ, war nicht nur, dass Cila ihn am Arm berührte, sondern dass sie den Shienarer dutzte. Tamica warf ihrer Erstschwester einen fragenden und zugleich äußerst skeptischen Blick zu, doch wie immer wenn sie etwas nicht sehen wollte, ignorierte Cila dies.
Daraufhin wandte Tamica sich Iscoron zu, der neben ihr stand und der Cila und Anon offen angrinste.
Tamica betrachtete gerade Iscoron näher, als der Geweihte den Kopf drehte, und Tamica und er wechselten einen beiderseits amüsierten wie verständnislosen Blick. Genau wie Tamica konnte sich Iscoron zwar seinen Teil denken, dabei aber trotzdem nicht ganz verstehen, wie es bei zwei Machtlenkern dazu kam - kommen konnte - noch dazu unter diesen Umständen.
Iscoron deutete mit dem Kopf auf Cila und machte Tamica so darauf aufmerksam, dass Cila zu einer Schwester ging. Zwar konnte Tamica nicht hören was sie sprachen, doch als Cila, nachdem die andere Schwester ihr bereitwillig auf etwas geantwortet hatte, zu den Dreien zurückkam trug sie ein zufriedenes Gesicht zur Schau. Auf Iscorons fragenden Blick hin, zuckte Tamcia auch nur mit den Schultern. Genau wie er wusste sie nicht was Cila gefragt hatte oder wenigstens wer die Schwester war.
Tamica beobachtete Cila, die nun ein Wegetor wob, anscheinend zum Kommandostand. Mit einem letzten Blick auf das Schlachtfeld, wo noch immer Zirkel herbeistömten, trat die Aufgenommene nach den anderen durch das Wegetor.

--
---
Auge um Auge macht nur die ganze Welt blind...

[ antworten ]

Beitrag Nr. 477
13. Tammaz 03, 16:10

AracheonoXis
Rang: Gesalbter

Benutzer-Avatar


Annahme eines Angebotes

Das war ein schockierend interessantes Angebot. Marcus Antonius als Heerführer dieser fremdartigen Seanchan. Das „Ewig siegreiche Heer“ würde ihm gehorchen. Nach dem strengen gesellschaftlichen Kodex dieses Volkes sogar nahezu bedingslos. Obwohl er keiner von ihnen war, würde die Ernennung durch Hochlady Suandin dafür sorgen. Marcus als Kommandant. Er würde zwar nur diese etwa tausend Mann führen, aber die Schlagkraft dieser Truppe überstieg die einer Legion gewaltig. Lordhauptmann Varus würde staunen, wenn er ihm als Verbündeten diese Soldaten zur Seite stellte.
Vorausgesetzt, Suandin hatte nichts dagegen.
Suandin, diese seltsame geheimnisvolle fremdartige und zugleich interessante Frau. Sein Gefühl, das etwas Wichtiges mit ihm passieren würde, wenn er sich bei dieser Frau hielt, hatte ihn dazu bewogen, über ihren Vorschlag nachzudenken. Er hatte eine Stunde. Diese war fast um.
Seit einer Stunde stand er am Rand ihres Lagers im Schein einiger Feuerstellen, beobachtete diese Armee, diese seltsamen Wesen, die Organisation ihres Heeres, diese Frau, wenn sie sich sehen ließ, die in Dunkelheit gehüllte Umgebung, die Sterne und wieder diese Armee. Er lauschte dem Klang der ruhenden Soldaten, der seltsamen Flugechsen, des Windes, des Feuers, des fernen Donners, welches immer noch vom Drachenberg herüber drang, der Stimme von Suandin, wenn sie jemandem Anweisungen erteilte, und wieder dem Klang der ruhenden Soldaten. Am meisten aber lauschte er der Stimme in seinem Inneren.
Seine Gedanken schweiften hierhin und dorthin, zu Lordhauptmann Varus und den Kindern des Lichtes, die nun so lange sein Leben begleiteten, zu seiner Vergangenheit, als sein Bruder starb, zu den Aes Sedai und den Asha Man in Tar Valon, die von einem gewaltigen Heer aus Schattengezücht und Schattenfreunden bedroht wurden und ihrerseits durch den Gebrauch der Macht alle Welt bedrohten, zu seiner möglichen Zukunft als Kommandant dieser ihm unbekannten Soldaten und am meisten zu dieser Frau. Suandin. So fremdartig klang ihr Dialekt, so eigenartig war ihr Erscheinungsbild, so kraftvoll ihre Stimme und so fesselnd ihr Blick. Er wusste nicht, ob er so etwas wie Liebe für sie empfand, aber etwas zog ihn zu ihr hin. Und deshalb würde er ihr Angebot annehmen. Er würde sich seinem Schicksal stellen.
Marcus atmete noch einmal tief durch, zog seine Kleidung zurecht, bog seinen Kopf zur Seite bis es leicht knackte um seinen steifes Genick zu lockern und schritt zu ihrem Zelt.


Tod und Verderben

Die Schreie sterbender und verletzter Kinder bildeten eine akustische Untermahlung des Zusammenstosses von Lordhauptman Julianors Armee mit einem Heer von Schattenwesen und auch Schattenfreunden. Die Trollocs und Myrdraal zählten gut zwei bis dreitausend. Ihre Kampfkraft und Wildheit war überwältigend, aber die harte Ausbildung und Disziplin der Kinder hielt diesem Alptraum stand. Allerdings unter sehr hohen Verlusten.
Sie waren unter diesen Umständen sehr weit gekommen, bis fast zwei Reitstunden an Tar Valon heran. Dies war die bisher grösste Gruppe Schattenwesen, die ihnen begegnete und die sich ihnen auch sofort zum Kampf stellte.
Lordhauptmann Varus hatte in allen Punkten Recht behalten. Der Schatten sammelte sich um Tar Valon. Zwar war Julianor nicht ganz Varus Meinung, denn wenn es nach ihm ginge, sollten sich die Hexen und das Schattengezücht gegenseitig vernichten, aber Varus behielt Recht.
Nur wenn die Kinder den Hexen halfen, würden sie anschliessend auch bei der Neugestaltung der Ordnung eine entsprechende Position behaupten können. Und ausserdem hätten ihnen sonst nie die Grenzländer bereitwillig zur Seite gestanden.
Julianor überdachte seine Position neu. Die rechte Flanke kam jetzt stark in Bewegung – zu ihren Gunsten. Die Mitte hielt Stand und die Linke Flanke würde jetzt gleich den geordeten Rückzug antreten, um die Trollocs dort in die Hände der Reserve zu locken. Ganz so, wie es ihnen die Grenzländer erklärt hatten.
Nach diesem Gefecht würde seine Armee eine Pause brauchen, aber der Treffpunkt lag noch etwa eine Reitstunde vor ihnen. Dort würden sie sich mit den anderen Armeen der Kinder und Grenzländer vereinigen, und so Tar Valons westliche Flanke vom Schattengezücht befreien.
Gegen die Machtlenker, auf die sie schon gestossen waren, gab allerdings kein geeignetes Rezept.
Julianor hoffte, das Varus auch hierfür einen Plan besaß. Er hielt Varus für den fähigsten Kommandeur, weshalb er ihn im Konzil auch gewählt hatte.
Das Manuever auf der linken Flanke verlief nach Plan, die etwa zweihundert Trollocs und ihre Myrdraal wurden soeben zwischen der Reserve und den zurückgezogenen Reitern zerquetscht.
Diese Myrdraal waren grausig. Zu viele seiner Männer waren allein wegen diesen Kreaturen gestorben. Zu viele. Aber letztendlich würden sie siegen.


---
Männer folgen nun mal keinen Titeln. Nur dem Mut folgen sie.

[ antworten ]

Beitrag Nr. 478
13. Tammaz 03, 18:05

Suandin
Rang: Vom Blute

Benutzer-Avatar

Suandin ging ab und zu durch ihr Heer, ließ sich Neuigkeiten mitteilen und erteilte selber Befehle. Jetzt aber stand wichtigeres an: sie musste sich auf das Schattenheer konzentrieren.
In ihren Rundgängen sah sie meistens Marcus, wie er staunend am Rand des Lagers stand. Für ihr Angebot hatte er eine Stunde Bedenkzeit erbeten. Nicht lange, und er würde ihr seinen Entschluss mitteilen. Bevor er das getan hatte, hatte er ihr erzählt, dass er Mitglied in einer militärischen Organisation auf dieser Seite des ArythMeeres war. Soweit sie aus seinen Berichten schließen konnte, hatten die "Kinder des Lichts" so nannte er dieses Heer nicht so eine schlagkräftige Waffe wie die Damane, aber dafür einen großen Eifer, der sich als durchaus nützlich erweisen würde. Und sie waren in großer Anzahl hier. Es war wirklich gut, einen Verbündeten zu haben. Die Kaiserin möge sie ewig leben wäre sicher erfreut darüber.
Die Nacht brach herein. Marcus stand immer noch am Rand des Lagerfeuers. Von Zeit zu Zeit ließ er seinen Blick über die Soldaten, die Raken und die Grolm schweifen, doch die meiste Zeit war er völlig in Gedanken versunken. Dann, als seine Bedenkzeit fast um war, riss er sich aus seiner Lethargie und stapfte hinüber zu ihrem Empfangszelt. Sie ging langsam hinterher. Jetzt würde er ihr seinen Entschluss mitteilen. Im Zelt setzte sie sich ihm gegenüber auf den Stuhl. Die inziwischen entzündeten Lampen erhellten sein nachdenkendes Gesicht. "Suandin", begann er langsam. "ich habe mich entschlossen, Euer neuer Hauptmann zu werden." Er ließ den Satz erstmal so stehen. Aber mehr musste er auch nicht sagen. Freude erfüllte sie. Alles würde gut werden, das wusste sie jetzt. Nach einer Pause sagte er: "Ich muss zu meinem Lordhauptmann zurück und ihm berichten. Vielleicht könnten wir unsere Heere... zusammenschließen?" Halb erwartungsvoll, halb fragend sah er sie an. Die Heere zusammenschließen. Das war ein ganz neuer Gedanke. Aber je mehr sie darüber nachdachte, desto besser fand sie ihn. "Das wäre gut", sagte sie schließlich. "Ich werde einen Raken für Euch bereitstellen lassen und Euch eine Damane mitgeben. Sie kann dann ein Wegetor für den Rückweg erschaffen." Sein Gesicht verzog sich bei dem Wort "Raken" leicht, aber langsam gewöhnte er sich wohl an diese Tiere. "In Ordnung. Am besten ist es wohl, ich breche sofort auf."

Verhandlungen

Nach 3 Stunden kam Marcus wieder. Er sagte nur: "Er stimmt zu, aber er möchte Euch kennenlernen. Wir haben hier ganz in der Nähe ein sehr großes Schattenheer gesehen. Vielleicht sollten wir folgendes machen..." Der Plan, den er sich da ausgedacht hatte, war gut. Äußerst gut. Marcus war wirklich ein Gewinn für das Heer. Noch in der Nacht ließ sie die Befehle bezüglich des Plans ausführen und beauftragte eine Damane, ein Wegetor zu diesen Kindern des Lichts zu erschaffen.

---
Man möchte zuweilen ein Kannibale sein, nicht um den Einen oder Anderen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen. (E.M.Cioran)

[ antworten ]

Beitrag Nr. 479
20. Tammaz 03, 16:49

AracheonoXis
Rang: Gesalbter

Benutzer-Avatar


Mit wehenden Fahnen ...

Der Morgen erwachte in Blut, Geschrei und Kampflärm, welcher ab und an durch ein Grollen des Drachenberges unterbrochen wurde.
Ganz kurz nach Osten blickend und den wunderschönen Sonnenaufgang hinter einer weit entfernten Kulisse aus den Türmen von Tar Valon wahrnehmend richtete Lorhauptmann Valerius seine ganze Aufmerksamkeit auf das stattfindende Gemetzel. In diesem Moment glaubte er nicht mehr an den Sieg, weder heute und hier, noch irgendwann.
Das Licht hatte sie wohl alle verlassen. Vielleicht war es auch die Strafe dafür, das er nichts gegen Varus Plan unternommen hatte. Varus war der Ansicht, das die Kinder des Lichtes immer noch stark genug waren, der Welt und vor allem den Aes Sedai zu trotzen, obwohl sie bei der Eroberung Amadicias durch diese Fremden Seanchaner und bei den Kämpfen in Gheldan gegen Drachenverschworene und sogar gegen Aiel, welche bestimmt diesem falschen Drachen folgten, erhebliche Verluste erlitten hatten.
Varus war zweifellos ein genauso fähiger Stratege wie Niall es gewesen war. Aber wäre Eamon Valda noch am Leben, hätte Valerius im neuen Konzil für ihn gestimmt. Sein mangelndes Verständnis für die Feinheiten der Politik, wie Varus es ebenfalls besaß, machte Valda durch Kompromisslosigkeit mehr als wett. Dies war ganz im Sinne Valerius, nur leider überlebte Lordhauptmann Valda die Ereignisse in Gheldan nicht.
Und Lordhauptmann Varus war der einzige aller überlebenden Hauptmänner, der überhaupt einen Plan für einen solchen tragischen Fall, wie er jetzt eingetreten war, zur Hand hatte.
Und trotzdem hätte Valerius seine Bedenken gegenüber Varus Plan energischer vertreten sollen. Das Ergebnis sah er jetzt vor sich. Seine Legion war dem Untergang geweiht. Vor etwa einer halben Stunde begann seine Legion, die an den vorangegangenen zwei Tagen durch zahlreiche Scharmützel gegen Trollocs, Halbmenschen und Schattenfreunde bereits zahlreiche Verluste erlitten hatte, einen Angriff auf eine kleine Gruppe von Schattenfreunden. Diese jedoch hatten Aes Sedai dabei und ihnen außerdem einen perfekten Hinterhalt gelegt. Das Ergebnis war ein von schweren Verlusten begleiteter Rückzug zu einer strategisch halbwegs günstigen Position auf einem kleinen Hügelkamm. Allerdings nur dann, wenn bald Verstärkung eintraf.
Von den sechs Boten, die er sowohl zu Lordhauptmann Julianor als auch zu den Armeen der Grenzländer gesandt hatte, sollte, selbst wenn sie durchkamen, keine Hilfe mehr zu erwarten sein. Die anderen Armeen befanden sich mindestens eine Reitstunde von seiner Position entfernt.
Der Hügel war bereits von Schattenfreunden und Trollocs umzingelt gewesen, als auch die letzten seiner Männer den Kamm erreichten. Es gab daraufhin keine Verschnaufpause, da die Schattenhexen sogleich Blitze auf seine Männer harabregnen liessen, während auf der anderen Seite die ersten Trollocs bereits hangaufwärts stürmten, angeführt von mehreren Blassen. Diese Wesen verkörperten den leibhaftigen Tod.
Bereits beim ersten Zusammentreffen mit diesen Halbmenschen waren zu viele Kinder des Lichtes den schwarzen Schwertern zum Opfer gefallen, die Natternzungen gleich ohne Unterlass hervorschnellten und töteten oder verletzten, was letztendlich auf das Selbe hinauslief.
Der Hügelkamm war bereits übersäht mit Toten und Verwundeten, darunter auch viele dieser abscheulichen Missgeburten aus der grossen Fäule. Alles in allem saßen noch gut fünfzehnhuntert Kinder mehr oder weniger kampftauglich im Sattel, weit weniger als die Hälfte der ursprünglichen Zahl seiner Soldaten. Wenn Valerius noch eines tun konnte, so wäre es ein direkter ungestümer Frontalangriff. Er würde hangabwärts stürmen, das sollte selbst für diese Bestien unaufhaltsam sein.
Die Zahl seiner Feinde ringsum schätzte er auf weit jenseits der fünftausend, aber wenn er Glück hatte, würden zumindest bald keine Hexen mehr zu diesem Heer gehören.
Er gab das Signal zum sammeln. Selbst die verstreut auf dem Hang umherstreifenden Augenlosen und ihre Trollocs, die seine bisherige Verteidigung durchbrochen hatten, hinderten seine Truppe nich an der Formation, die sie schnellstmöglich einnahm. Es waren eben gute Soldaten. Sie waren hart ausgebildet worden und auch kampferfahren. Sie würden ihm ohne Zögern gehorchen und mit ihm in den bevorstehenden Tod reiten. Sie würden dem Schatten trotzen bis in den Tod. Auf das das Licht sie erlöse.
Die Schlachtformation, die eingenommen wurde, war ein Linie mit jeweils drei Reitern hintereinander. Sie begannen auf sein weiteres Signal zu reiten, erst langsam, dann immer schneller, während Blitze ihre Reihen zerfetzten und sich ihnen Trollocs entgegenwarfen. Unaufhaltsam wie eine Lawine wälzte sich seine Armee den Hexen der Schattenfreunde entgegen, dem Tod entgegen. Möge das Licht sie erlösen.
Das Sonnenbanner, ihr Banner, war hoch erhoben ... und fiel zuletzt.







---
Männer folgen nun mal keinen Titeln. Nur dem Mut folgen sie.

[ antworten ]

Beitrag Nr. 480
28. Tammaz 03, 11:16

Anon Merrilin
Rang: Lord

Benutzer-Avatar

...Chaos!

Gerade wollte Anon sich einen aktuellen Überblick über den Aufmarsch des Schattenheeres verschaffen, als ein Baijan auf ihn zugestürmt kam. "SIR! Entweder haben die fast 60% ihres Heers über Nacht nach Hause geschickt oder ..."
Im Westen sprangen einige Saidinquellen an."GEFECHTE IM WESTEN!!" Mehr und mehr der Quellen sprangen an, während der Ruf von der westlichen Mauer durch die Stadt gellte. Ga'eres, der nur einige Meter entfernt wie sie auf dem Kommandostand war - seine neue Aufgabe berechtigte ihn dazu -, sprach die im zugeteilte Aes Sedai - eine rothhaarige - nur kurz an, sie nickte und er rief "A UND B!" herüber. Anon nickte ihm automatisch zu.
"Blut und blutige Asche. ERSTE, DRITTE, FÜNFTE AN DIE WESTMAUER! ZIRKELGRUPPEN A UND B - MITZIEHEN! MÖGLICHST NOCH IM ZDL!!!!!!!"

Im selben Moment erschollen an der Ostseite der Stadt Hörner und Angriffsgeschrei. Das Heer des Schattens stürmte los. Und Die Hälfte der östlichen Truppen des Lichts verlegte ihre Position an den Westwall, während die andere Hälfte damit beschäftigt war diese Verlegung zu decken. "SCHNELLER!!!!!" Sie reagierten. VERDAMMT! Nichts war schlimmer als nur reagieren zu können...
Auch im Westen erklangen bereits Hörner und der Hauptteil des Schattenheers griff an.

Anon aktivierte das Ter'angreal in seiner Hand und gleissendes Licht ergoss sich über die Stadt. Hinter den ersten Verteidigungswällen tauchten jedoch bereits jetzt erste Myrddraal auf. Mächtige Feuer wurden beschworen, welche die Schatten vertrieben. Diese erste Myrddraalwelle wurde Restlos aufgerieben, hatte jedoch die Verteidiger lange genug beschäftigt, um die zu verlegenden Truppen trotz ihrer Wegetore anzugreifen.
Um jedes der Tore lagen Leichen und Verwundete, während die weitere Verlegung von Zirkeln, die feuerschutz gaben, gedeckt wurde.
Erst jetzt sprangen auch diese Zirkel durch die Tore und schlossen diese.

Das Schwert in seiner Hand ruckte herunter. "SAI-DIN! ASHA'MAN - TÖTET!". Auf einen billigen Trick hereingefallen wie ein flammender Anfänger! Jenseits des Nichts kochte er. "ROLLENDER RING AUS ERDE UND FEUER!"
Der Boden bebte. Dann platzte er einiges vor den Reihen des Lichts auf voller Länge der Stadt auf und spie Feuerbälle. Rasend jagten diese und das Inferno an sich auf den Schatten zu, der bereits mächtige Stürme heranführte, zahllose Blitze in die Stadt regnen liess und den Erinin aufwühlte. "TÖTET!" natürlich hatte der Schatten es geschickt angestellt... Lediglich im Osten Lagerfeuer, keine Wegetore benutzt, im Westen keinen Funken der Macht ergriffen... Aber trotzdem! Er fühlte sich seiner Ehre verletzt.
Wenigstens würden sie beim Überqueren des Erinin ohne Wegetore verluste erlitten haben. Er hoffte nur, dass es viele waren..

LOS!

Kelor musterte die junge Aufgenommene kühl. Hatte sie sich allmählich eine Taktik überlegt? Zum Glück konnte die Burg an sich besser improvisieren als diese Amonieni. Andererseits - warum nicht eine Weile mitspielen? Sie war immerhin eine Aufgenommene. Schaden konnte das nicht wirklich wenn man es nicht übertrieb.
"Nein, ich bin erst Geweihter. Quasi 'Aufgenommener'. War auch noch in keinem grösseren Gefecht. Für Altara zu jung. Das ist nur das Nichts. Und losgehen wird es vermutlich beim Morgengrauen." ein Grübeln." Andererseits ist das der Schatten. Myrddraal sind Nachts deutlich im Vo..." Er wollte gerade weiterreden als im Westen etliche Saidinquellen ansprangen. Die Köpfe aller Asha'man ruckten gleichzeitig herum. "GEFECHTE IM WESTEN!!" "ERSTE, DRITTE, FÜNFTE AN DIE WESTMAUER! ZIRKELGRUPPEN A UND B - MITZIEHEN! MÖGLICHST NOCH IM ZDL!!!!!!!" Auch im Osten griffen Männer nach Saidin - doch der Westen war mit Quellen überfüllt.
Sie waren in Zirkelblock A.
"Jetzt." Das war zwar vollkommen unnötig gewesen - jetzt erklangen erst im Osten, dann kurz darauf im Westen Hörner und Angriffsgeschrei - aber das störte ihn nicht. Sie hielt seine Hand, wie er erst jetzt realisierte als er auf das Wegetor zustürmte, dass ein Zweierzirkel geöffnet hatte.
Die Aes Sedai waren nicht auf derartige Vorkommnisse vorbereitet gewesen wie es aussah - Asha'man hingegen woben bereits Wegetore und strömten hindurch. Amonienis Hand hielt ihn auf.
Innerlich knurrend - jede Verzögerung kostete Menschenleben - zog er an ihrer Hand ohne dabei gross auf die aufgewendete Kraft zu achten. Die Zirkelleiterin erwachte aus ihrem Schockzustand "VERLEGEN!"
Klar. Das hatte der Dai M'Hael doch bereits befohlen, Tar Valon brauchte auch IMMER eine Extraeinladung...
Fast direkt neben Amonieni schlug ein Blitz ein. Sie stolperte und wäre beinahe zu Boden gefallen, doch seine Hand hielt sie auf "WORAUF WARTET IHR?" herrschte er sie an. Der Rest des Zirkels war bereits durch das Tor gesprungen und ein toter Asha'man lag dort zwischen den leichen zweier Aes Sedai. Der Schatten hatte einen ganzen Dreierzirkel ausgeschaltet ohne das dieser eingreifen konnte.
in Zweier- und ein Dreizehnerzirkel gaben Feuerschutz. Nur für sie beide. Lichtverdammt! gerade als er ihre Hand loslassen und alleine zum Tor hetzen wollte, war sie mit ihm gleichauf.
Keuchend erreichten sie das Tor und sprangen hindurch. Die Feuerschutzgruppen folgten ihnen und das Tor schloss sich.

Auf der anderen Seite wartete der Rest des Zirkels bereits und der Asha'man im Zirkel trat an Kelors Seite. "Noch einmal so langsam GEWEIHTER und ihr bekommt 5 RUnden um die burg aufgebrummt. Habe ich mich klar ausgedrückt?!"
"Ja, Sir!" erwiderte er. Er hatte immerhin den Verlust eines Zirkelmitglieds verhindert. Galt das etwa nichts?
Andererseits... gegenüber einem Soldaten wäre er ebenso verfahren. Also an die Arbeit. Er liess Amonienis Hand los und zog sein Schwert. Sollte ein weiterer Augenloser erscheinen wäre er vorbereitet.
---
Um den Drachen des Voll
---
Um den Drachen des Voll-Asha'man zu verdienen muss man zuerst einmal ein Mann sein. Und das erfordert deutlich mehr als Bartwuchs. -Richtlinie für Beförderungen in der SB.

[ antworten ]

Navigation: » RPG-Forum » Schatten über Tar Valon [ 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 ]

Dieses Topic wurde von den Admins geschlossen, du kannst hier nicht mehr reinposten!


Du bist noch
nicht registriert.
Registrieren
Anmelden


Community
Neuigkeiten
Foren-Übersicht
Artikelübersicht
Bücherecke
Grußkarten
Umfragen
Ratespiel
Links
Chat
Discord

Statue
Taladas
Hier Abstimmen
Statue
Home | Suche | Rechtliches | Impressum | Seitengeschichte| Ehrungen | Support | Statistiken | Seitenanfang