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Beitrag Nr. 51
25. Shaldine 05, 14:22

Na'Terim
Rang: Jenn Aiel

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Zweiter Tag morgens in der Wüste


Bei Tagesanbruch begann er die Weggefährten zu wecken. Einer nach dem anderen wühlte sich aus dem Sand. Als er bei dem Krieger ankam, der eigentlich die letzte Wache hatte schaute der Na’terim verdutzt an: “Meister, ihr habt mich schlafen lassen, warum?“ „Ich konnte eh nicht schlafen, vielleicht brauch ich demnächst mal mehr Schlaf und dann kannst du für mich einspringen. Wie ist dein Name, Krieger?“. Na’terim hatte es bis jetzt noch nicht vermocht, all seine Begleiter persönlich kennen zulernen. „Ser’tend von der EisensteinSeptime“ antwortete dieser und dachte bei sich ‚irgendwie ist dieser Meister anders, er hat seid ihren Aufbruch noch nicht einmal gebrüllt’ Die Meister aus seiner Septime waren dafür bekannt das sie gerne mal jemanden runterputzen. Na’terim lächelte Ser’tend an und ging die nächsten wecken.
Nach einem kurzen Frühstück, bestehend aus Trockenfrüchten, Fladenbrot und einem Schluck Wasser, machten sie sich wieder auf den Weg. Sie waren gerade eine gute Stunde gegangen da tauchte We’estan links neben ihn auf. „Meister, ich hatte Sichtkontakt, es sind acht Aiel, aber nicht von unseren Clan“ berichtete er Na’terim. „Sie bewegen sich Zickzackartig gut eineinhalb Stunden vor uns, als ob sie etwas suchen.“ sprach We’estan weiter. Na’terim nickte. Es bestand also keine direkte Gefahr. „Gut gemacht, We’estan“ er war stolz das er sich den Namen gemerkt hatte. „Du bleibst jetzt wieder bei uns, es besteht anscheinend keine unmittelbare Gefahr.“ sagte Na’terim weiter. „ich werde unseren VorausKundschaftern neue Anweisungen geben“. Diesmal war es an We’estan ungläubig zu schauen. „Was ist?“ fragte Na’terim daraufhin. Und We’estan antwortet „Unsere Meister sagen uns nie, was sie als nächstes zu tun gedenken“, drehte sich um und ging zu seinen Kameraden. Irgendwie war heute der Tag der Unverständlichkeiten, denn jetzt war Na’terim an der reihe die Stirn zu runzeln und sich zu fragen ob er etwas falsch gemacht hatte. ‚Ich muss dringend mal mit den Männern reden, vielleicht an einer der nächsten Abende’ dachte Na’terim und lief schweigend weiter.
Nach einer halben Stunde kam eine der Kundschafterinnen von vorne, diesmal war es nicht Ka’therim. Sie überbrachte ihren üblichen kurzen Bericht und wollte schon wieder verschwinden, aber Na’terim hielt sie am Arm fest. „Warte, ich habe neue Anweisungen für dich und deine Schwestern.“. Er berichtet ihr in knappen Worten was We’estan beobachtet hatte und sagte dann: „Haltet euch ab sofort Kampfbereit und wenn diese Aiel vor euch auftauchen und ihr könnt sie sehen, versucht eine von euch mit ihnen friedlich Kontakt auf zunehmen. Wenn das nicht gelingt, zieht ihr euch ALLE zurück und gebt mir auf dem schnellsten Wege Nachricht. Sollte es gelingen sagt ihr ihnen das wir insgesamt sechs Krieger vom MiagomaClan sind und dass wir auf den Weg in die Berge vom Rückrat der Welt sind und sie möchten doch auf uns warten, ich habe einige Fragen. Hast du das verstanden?“ Sie nickte. „Ihr sagst ihnen nur das was ich gerade gesagt habe und nicht mehr, ich will nicht, dass die ganze Wüste weiß dass wir nach Tar Valon unterwegs sind. Klar?“ fragte Na’terim noch mal. Als sie abermals nickte, gab er ihr mit einem kurzen Handzeichen zu verstehen das sie sich auf den Weg machen kann.
Derweil grübelte Na’terim darüber, was das zu bedeuten hatte, es war äußerst selten das sich Mitglieder unterschiedlicher Clans unverabredet in der Wüste so nahe kommen. Dafür war die Wüste zu groß und die Aiel noch zu wenige. Aber er fand keine befriedigende Antwort und so musste er warten und hoffen dass sie sie treffen und er dann seine Fragen stellen konnte.



---
Er wird Euch zurückbringen, und er wird Euch vernichten.

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Beitrag Nr. 52
25. Shaldine 05, 19:00

Niahma
Rang: Büttelin

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Anwesen von Lady Metha und ihrer Tochter

Es klopfte an Niahmas Türe. "Wer ist da?", fragte sie, ohne Einlass zu gewähren. "Ich bin es, meine Lady, Marim. Ihr habt nach mir verlangt..", erklang die bekannte Stimme ihres ganz persönlichen Dieners. "Gut, komm herein."
Die Türe öffnete sich und ein junger Mann trat ein. Er war weder groß noch klein, sondern eigentlich eher unscheinbar, hatte kohlrabenschwarze Haare und ungewöhnlicherweise hellblaue Augen. Er hatte sich schon oft bewährt und Niahma wusste seine Dienste aus tiefstem Herzen zu schätzen.
"Ich habe einen Auftrag für dich. Setz dich.", sie wusste natürlich, dass es äußerst unüblich war, einen Diener aufzufordern, sich zu setzen, aber sie kannte Marim jetzt schon wirklich lange und er schien sich an ihr undamenhaftes Verhalten gewöhnt zu haben. Sie glaubte sogar, dass er es eigentlich sogar schätzte. Schnell nahm er Platz und sah sie erwartungsvoll an. "Kennst du Lord Dirab?", begann sie. "Natürlich, meine Lady", antwortete er und nickte. "Gut, denn dann weißt du sicher auch, dass er sich in einem Konflikt mit meiner Mutter befindet. Ich möchte wissen, warum und du sollst es herausfinden. Und wenn du schon dabei bist, kannst du dich auch generell mal über diesen Menschen erkundigen. Vor allem möchte ich wissen, was die Leute von ihm sagen.. Sollte es dir gelingen mehr als nur Gerüchte herauszufinden, dann werde ich dich fürstlich belohnen, also streng dich an."
"Sehr wohl, meine Lady.", er wirkte äußerst eifrig. Mit einer schnellen Geste entließ sie ihn. Insgeheim musste sie lächeln. Es war doch viel einfacher, seine Bediensteten mit Belohnungen zu ködern als sie unter Druck zu setzten, sie fragte sich, warum das nicht mehr Adelige taten. Sie hatte immer ein gutes Verhältnis zu den Angestellten gehabt und war bisher eigentlich noch nie enttäuscht worden.
Fröhlich lehnte sie sich zurück. Sie hatte heute noch etwas vor, was ihre Mutter sicherlich missbilligt hätte. Denn sie wollte sich gleich fort schleichen und ein wenig durch Vortor streunen. Es gab dort wunderschöne bunte Kleider und auch wenn sie diese nur zum Lichterfest tragen konnte, so liebte sie es doch, sie anzusehen und heimlich in ihrem Zimmer anzuprobieren. Sogar einige Hosen hatte sie sich gekauft, doch diese waren so gut versteckt, dass sie niemals jemand gefunden hätte. Doch für den Fall, dass sie es wirklich einmal schaffen sollte, das Elternhaus zu verlassen, würden sie sicher praktisch sein, gerade zum Reiten.
Also machte sich Niahma auf den Weg, stahl sich leise durch das Haus und bahnte sich dann ihren Weg durch die geraden Straßen der Innenstadt, bis sie im munteren Chaos von Vortor untertauchen konnte. Wie immer war die junge Frau überwältigt von all den Facetten der Menschen, die hier lebten. Alles schien ein einziges rauschendes Fest für sie zu sein und das trotz der Armut in der sie lebte. Gaukler jonglierten und priesen die Schenken an, in denen sie Abends zu finden sein würden, Kinder liefen johlend über die Straße und Frauen tauschten in ihren schreiend bunten Kleidern den neuesten Klatsch aus. Das Leben hier schien so viel unbeschwerter als auf ihrem Anwesen zuhause. Bald fand sie auch einen Stand, an dem wunderschöne Kleider hingen, in allen Regenbogenfarben. Ein dunkelrotes Seidenkleid gefiel ihr besonders und sie beschloss, es sich zu leisten. Als die Verkäuferin ihr jedoch den Preis nannte, war sie fast beschämt. Obwohl die Kleidung so viel schöner war als die ihre kostete sie nur einen Bruchteil. Sie wusste doch, dass die Leute hier kaum genug zu leben hatten und dann waren sie auch noch gezwungen, ihre schönen Waren so günstig zu verscherbeln. Mit einem warmen lächeln drückte Niahma der Dame den zweifachen Betrag in die Handfläche. „Das Licht möge euch beschützen, edle Lady“, sagte die Frau dankbar und die junge Frau freute sich, der anderen mit etwas, was ihr selbst so wenig bedeutete eine so große Freude gemacht zu haben. „Es möge auch euch beschützen.“, erwiderte sie freundlich und ging weiter ihres Weges.
Nach einigem weiteren Bummeln beschloss sie, zum Anwesen zurückzukehren, bevor ihr Fehlen bemerkt wurde…



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Beitrag Nr. 53
25. Shaldine 05, 19:18

Cila Nuage
Rang: Aes Sedai

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Cila Nuage

Leise vor sich hin grummelnd ritt eine einzelne Frau, in einen einfachen dunkelgrünen Wollumhang gehüllt, die Kapuze übers Gesicht gezogen, auf einem hellbraunen Pferd vor sich hin. Sie ritt nach Süden, kommend von Fal Moran in Shienar. Aufrecht saß sie auf dem langsam dahin trottenden Pferd, das sie ab und zu geistesabwesend tätschelte. Dann hätte ein genauer Beobachter den goldenen Schlangenring an ihrer Hand entdecken können. Doch da war niemand, der sie beachtet hätte. Es wehte ein strenger Wind in den Grenzlanden und so hielt die Frau ihr altersloses Gesicht gesenkt. Hin und wieder blies der Wind ihr eine dunkle Haarsträhne ins Gesicht, die sie unwillig beiseite schob.
Leise vor sich hinmurmelnd und sich über alles beschwerend, was sich in ihrer Reichweite befand, ritt die Frau dahin und schien den Weg kaum wahrzunehmen. Hin und wieder wehten den vorbeihastenden Passanten einige Satzfetzen entgegen: "...schon wieder... Burg. Muss er denn immer... ich immer zu ihm... er zu mir... nie... viel zu anstrengend... brauch mich gar nicht zu beeilen... immer allein...unnütz... Wozu denn überhaupt... weit weg sein... wieder zurück...".
Doch niemand beachtete die Frau.
Manchmal wirbelte der Wind eine Ecke ihres langen Umhangs mit der weiten Kapuze auf und enthüllte den wunderbar seidenen Stoff eines bronzefarbenen Kleides, das unter dem Umhang verborgen war.
Es war Cila Nuage, Aes Sedai der Weißen Ajah, die langsam in die Richtung ritt, in der sie ihren Behüter verspüren konnte. Sie hatte es nicht eilig.
Und langsam stapfte das Pferd voran, während die tief in Gedanken versunkene Cila es abwesend mit ihrer Hand, an der der Große Schlangenring seinen Platz hatte, tätschelte.

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Beitrag Nr. 54
25. Shaldine 05, 21:39

Inkos
Rang: Soldat

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Kianna Sedai und Curion Asha´man in Kianna´s Gemächern

Kianna trug ein Kleid aus Seide, das in allen denkbaren Blautönen schimmerte, aber ihr einziger Schmuck bestand aus einer silberne Kette mit Mondsteinen, die sie von ihrem Vater kurz vor ihrer Abreise nach Tar Valon geschenkt bekommen hatte und den goldenen Schlangenring. "Damit Du aussiehst, wie eine echte Aes Sedai" hatte ihr Vater gesagt, als er ihr die Kette überreicht hatte.Ihr langes dunkles Haar wehte im Wind, als sie auf dem Balkon ihrer Gemächer stand und nachdachte.
Plötzlich klopfte es an der Tür. Ein Mann in einem schwarzen Mantel betrat den Raum.
"Guten Morgen Kianna Sedai" sagte Curion lächelnd, er hatte sich vorgenommen jedlichfen fehler von gestern wieder auszubügeln.
Curion! Schoss es Kianna durch den Kopf. "Reiß dich heute zusammen, Mädchen!" schalt sie sich selbst und verließ den Balkon."Seid gegrüßt Curion Asha'man!" empfing sie ihn. Nach außen zeigte sie die perfekte Gelassenheit. "Welchen Grund hat es, dass mir die Ehre Eures Besuches zuteil wird?"
"Ich muss mich bei euch entschuldigen ich scheine unbeasichtigt etwas gesagt oder getan zu haben was euch erzürnte, ich bin vieleicht etwas zu direkt gewesen"antwortet ihr Curion...
"Nein, ich bin diejenige, die sich entschuldigen muss. Mein Aufbruch gestern war etwas übereilt. Ich hatte Probleme mit meinem Magen." erwiederte Kianna, womit sich natürlich Recht hatte. "Aber bitte, setzt Euch doch." Sie deutete auf einen kleinen Tisch, an dem zwei gemütliche Sessel standen, deren Bauweise eine sehr alte, heute nicht mehr praktizierte war. Kurz erschauderte sie, da sich sich mit einem Mann, der die Macht lenken konnte allein in einem Raum befand und die alte Abscheu gegenüber diesen Männern kam wieder hoch. Aber nein, die Zeiten des Wahnsinns waren vorbei! Es gab keinen Grund Asha'man anders zu behandeln, als Schwestern. "Darf ich Euch einen Becher Wein anbieten?"
Curion lächelte freundlich schüttelte jedoch den Kopf, "Oh danke, vieleicht später", er sezte sich hin." Curion fand Kiannas Gemacht gemütlich und er war mehr als nur erleichtert das Kianna seine entschuldigen annahm, im gegenteil sie entschuldigte sich selbst und das fand er sehr ungewöhnlich, er glaubte zwar nicht nur an Magenprobleme doch er belies er es dabei, eine Teilwahrheit muste es sein und es genügte ihm, er hatte nicht vor das neue vertrauen wieder zu brechen. Er überlegte kurz was er sagen solte doch Kianna eilte ihm vor.
Curion Asha'man" begann Kianna, nachdem er es sich auf dem Sessel bequem gemacht hatte. "Ich muss Euch etwas fragen, was mich seit gestern abend beschäftigt: Was haltet Ihr davon, dass einige Schwestern mit Asha'man den Behüterbund eingegangen sind?"
Curion war eine sekunde lang überrascht das sie das thema ansprach auf das er hinarbeiten wolte. "Wenn man es praktisch sieht ist dies die beste methode um unsere Burgen zu einen und vorallem um unsere Kraft zu stärken, oft ist es doch so das die Asha´man manche Aspekte der Macht, besser beherschen als Aes Sedai und
wiederum gibt es Aspekte welche nur wenige Männer sogut beherschen wie Aes Sedai es mit leichtigkeit können, insofern ergänzen sie sich gut, aber es hat nicht nur einen sinn was die Talente in der Macht angeht sondern es zeigt der Welt das zwei der Mächtigstens Organisatzionen dieser Welt sich einigen können, den diesen Bund sieht man in der öffentlichkeit doch sieht man seltener wenn sich Asha´man und Aes Sedai streiten da beide sich lieber unlesbare blicke zuwerfen," er seufzte schwer und machte keine hehl aus seinem Kummer darüber, dan fuhr er fort, " nur denke ich das man bei einem Bund mit anderen Machtlenkern die regeln ändern muss, im klassischen Behüterbund hat die Schwester die eindeutige Führungsrolle, ich finde sowas darf bei einem Bund zwichen Asha´man und Aes Sedai nicht sein, natürlich setzt dies ein gewisses verständnis für einander vorraus und auch eine gute freundschaft. Was mich zu einem weiteren punkt bringt, ich hoffe das ist euch nicht unagenehm aber die Kinder von Asha´man und Aes Sedai hätten sehr wahrscheinlich eine ausgeprägteres Talent für die Macht, wie einige Schwester schon vor längerem festellten haben die Aes Sedai durch die Jagdt nach Männern, das Talent herausgezüchtet," er zögerte kurz bevor er schnell hinzufügte..." oh und das soll nicht bedeuten das ich das vorhabe, ich bin bereit eines Tages einen gleichwertigen Bund mit einer Aes Sedai einzugehen, alles weitere ist zweitrangig, die einigung innerhalb der Schwarzen und Weißen Burg sowie die Einigung der Burgen selbst ist von äußerster wichtigkeit wenn wir gegen den Schatten und andere Feinde," er vermied es die Seanchan zu erwähnen da er immer noch vermutete das dies einer der gründe war für ihr verschwinden," bestehen können, auch wenn jene gerade geschwächt sind. Oh ich rede und rede, verzeiht mir, was ist euer meinung dazu?"
Er war froh dies los zu sein, nun würde sich entscheiden ob er Kianna richtig eingeschäzt hatte....
"Ich scheine etwas angesprochen zu haben, was Euch schon länger beschäftigt." sagte Kianna, ließ sich aber von ihrem Erstaunen über diese ausführliche Antwort nichts anmerken. Hatte sie in Curion wirklich jemanden gefunden, der sich so stark um das Zusammenwachsen der Burgen bemühte, wie er behauptete? Kianna hatte in den letzten Tagen wirklich sehr viel nachgedacht und war zu dem festen Entschluss gelangt, dass es die Mühe mehr als wert war, sich dafür einzusetzen, die beiden Burgen zusammen zu führen.
"Meine Meinung ist der Euren nicht unähnlich." fuhr sie fort "Ein Behüterbund zwischen Schwestern und Asha'man kann nur funktionieren, wenn beide Partner gleichgestellt sind. Das würde aber sicherlich auch Probleme aufwerfen, die es früher in dieser Form nicht gegeben hat. Aber wahrscheinlich würden die Vorteile überwiegen. Die Zeiten haben sich einfach geändert und dies erfordert eine Änderung der alten Verhaltensmuster, auch wenn es einige sehr schmerzen wird

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Beitrag Nr. 55
26. Shaldine 05, 08:08

Na'Terim
Rang: Jenn Aiel

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Zweiter Tag mittags in der Wüste

Der Tag war wieder mal an Eintönigkeit nicht zu übertreffen. Der kleine Trupp zog gleichmäßig und schweigend durch das ständige auf und ab der Dünen. Den vor ihnen laufenden Aiel vom anderen Clan kamen sie kein Stück näher. Obwohl diese sich in großen Bögen schlangenlinienförmig vorwärts bewegten, mussten sie ein höheres Tempo an den Tag legen als ihr Trupp und so blieb der Abstand immer gleich. Die Kundschafterinnen vorneweg stießen immer wieder auf ihre Spur ohne sie selber zu sehen.
So liefen sie halt gleichmäßig weiter, ihrem Ziel entgegen. Als die Sonne hoch am Himmel stand und die Temperaturen ihr Maximum erreicht hatte, machten sie eine Pause. Sie setzten sich wieder am Fuß einer hohen Düne um etwas Schatten zu bekommen und begannen schweigend zu essen. Da Na’terim aber diesmal keine Lust auf nachdenken hatte, holte er Ser’tend von der EisensteinSeptime zu sich und fragte: „Ser’tend was habt ihr in eurer Septime an neuen Waffen entwickelt?“ „Oh Meister, ihr interessiert euch dafür? Gut dann will ich euch etwas zeigen“ antwortete Ser’tend und man spürte richtig den Stolz in seiner Stimme. Ser’tend zuckte kurz mit dem rechten Handgelenk und ein kleines Teil schoss hervor und vergrub sich im Sand. Ser’tend stand auf, ging hinterher und brachte ein kleines, kaum drei Finger breites, sternförmiges Eisengeschoß zurück. Bewundernd schaute Na’terim auf und nahm den kleinen Stern in die Hand. Er fühlte sich leicht aber auch sehr stabil an und seine Spitzen waren scharfe Klingen, die sich unweigerlich in jeden Körper fressen konnten. „Wie machst du das?“ fragte er. Ser’tend zuckte diesmal mit dem linken Handgelenk und wieder flog eines dieser Sterne heraus.
Als er auch dieses zurückgeholt hatte, sagte er: „Schaut Meister“ und er krempelte eines seiner Ärmel hoch. Zum Vorschein kam eine kleine Schiene, welche mit drei Lederriemen am Unterarm befestigt wurde, auf der noch drei weiter Sterne aufgereiht lagen „Seht, diese Schiene ist das Geheimnis“ sagte er wieder stolz. „Darauf werden die Sterne aufgelegt, darunter befinden sich eine Feder und ein Bolzen, der die Sterne dann einzeln abschießt. Ausgelöst wird das ganze mit einem Hebel, der auf einen schnellen Ruck mit dem Handgelenk reagiert.“
„Aber kann es nicht zu unkontrollierten Abschüssen kommen?“ fragte Na’terim noch ein bisschen skeptisch. „Nein“ antwortete Sar’tend. „Die Bewegung muss sehr schnell passieren und man muss ein bisschen üben um diese Geschwindigkeit hin zukriegen. Bei normaler Bewegung passiert gar nichts“ Zur Demonstration bewegte er das Handgelenk in normal hin und her. Dann drückte er wieder ganz schnell das Handgelenk und schon schoss wieder ein Stern heraus. Diesmal konnte Na’terim das klicken des Bolzens hören. „Wollt ihr das mal versuchen?“ fragte Sar’tend. „Ja gerne, aber später bitte. Die anderen scheinen schon fertig zu sein.“ Antwortete Na’terim und blickte sich um. Tatsächlich waren alle anderen fertig mit dem „Mittagsmahl“ und unterhielten sich leise.
Na’terim stand auf und gab das Signal das die anderen es ihm gleich tun sollten. „Beseitigt alle Spuren, wir gehen weiter“ sagte er so laut das die anderen ihn hören konnten. Und kurze Zeit später war vom Rastplatz nichts mehr zusehen und alle waren abmarschbereit. Sar’tend verbarg noch schnell seine neue Waffe und gesellte sich zu den anderen. Na’Terim winkte kurz und der Trupp machte sich wieder auf. für eine weitere langweilige Wanderung durch die Wüste.



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Er wird Euch zurückbringen, und er wird Euch vernichten.

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Beitrag Nr. 56
26. Shaldine 05, 23:04

Nocturna
Rang: Hüterin der Chronik

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Nocturnas Zimmer in der Weißen Burg

Die Dinge, die Nocturna in Tar Valon besorgt hatte, standen noch immer so auf dem Tisch, wie sie sie nach dem Betreten des Zimmers dort abgestellt hatte. Nicht einmal ihren Umhang hatte sie abgelegt. Stattdessen lief sie im Raum auf und ab und dachte nach. Falls sie mit ihrer Vermutung richtig lag, würde das die Burg von Grund auf erschüttern. Falls nicht, könnte es unangenehme Konsequenzen für sie haben. Unentschlossen wog sie abermals die einzelnen Punkte miteinander ab. Sicher war sie sich nur in einer Sache. Sie konnte es nicht alleine tun. Doch wem sollte sie vertrauen? Wer war stark genug und hatte vor allem genügend Mut, so einen Schritt zu wagen? Die meisten würden ihr Vorbringen entweder vorschnell als absurd abtun und keinen weiteren Gedanken daran verschwenden oder sie auf direktem Wege vor die Amyrlin zerren. Es musste jemand sein, dem sie vertrauen konnte und der ihr vertraute, was die Sache nicht einfacher machte. Am liebsten wäre es ihr, wenn sie jemanden aus ihrer Ajah finden würde. Viele der Schwestern waren gar nicht in der Burg, so dass nur eine kleine Auswahl verblieb. In der nächsten Zeit würde sie ihre Augen offen halten müssen und irgendwie hatte sie das Gefühl, dass die Lösung nicht weit entfernt war.



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In the rays of the sun, I am longing for the darkness

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Beitrag Nr. 57
27. Shaldine 05, 06:37

Na'Terim
Rang: Jenn Aiel

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Gleichzeitig bei den Kundschaftern

Serna, so hieß die Kundschafterin welche die neuen Befehle von Na’terim entgegengenommen hatte, war schon eine Weile bei ihren Schwestern angekommen.
Genau wie angewiesen hatte sie die Befehle Na’terims wortwörtlich wiedergegeben, und so wussten sie alle was zu geschehen hat, sollten sie der anderen Aiel ansichtig werden.
Wie bisher auch bewegten sie sich lautlos durch die Wüste, selbst die wenigen Tiere die es hier gibt bemerkten sie erst als sie sich neben ihnen befanden. Ab und an schwärmten sie fächerartig aus um ein größeres Gebiet in Augenschein zu nehmen. Aber wenn sie gemeinsam unterwegs waren unterhielten sie sich leise ohne ihre Aufgabe zu vernachlässigen. „was sagst du zu den neuen Befehlen, Versana?“ fragte gerade Serna die dritte im Bunde. Versana war die älteste der drei und hatte daher das Kommando bei den Kundschafterinnen inne. „Ziemlich vernünftig, glaube ich“ antwortete Versana. „wobei mir Na’terims Befehle bisher alle sehr gut überlegt waren. Ich hatte noch nicht mit ihm arbeiten dürfen, aber andere aus unserer Septime waren schon mit ihm in den Drachenbergen und schwärmten richtig von ihm.“ Ka’therim zuckte unmerklich auf und ihr Glück war das sie gerade in die andere Richtung blickte, sonst hätte sie wohlmöglich ihre kleine röte erklären müssen. „Hab ich auch gehört, und stattlich ist der Kerl auch noch, da bin ich doch froh das ich mit dem Speer verheiratet bin. Sonst müsste ich mir doch tatsächlich Gedanken machen“ antwortete Serna lachend und alle fielen leise ein. Obwohl das Lachen bei Ka’therim eher gezwungen wirkte.
„Ruhe!“ zischte Versana plötzlich und sofort waren alle in einer tiefen Hocke und spähten um sich. „Seht, hier ist die Spur wieder. Aber diesmal gerade voraus und nicht mehr in Schlangenform.“ Sprach Versana leise weiter und alle schauten sich verstohlen um. „Es sieht so aus als ob wir sie langsam einholen.“ sagte daraufhin Ka’therim und die anderen nickte.
„Wir werden uns jetzt in Sichtweite auseinander bewegen“ befahl Versana leise aber bestimmt. „Und jede bleibt geduckt und bewegt sich geräuschlos“ als die anderen nickten, ging Serna nach links und Ka’therim nach rechts. Versana blieb in der Mitte und folgte angespannte der Spur.
Knapp drei Stunden bewegten sie sich so vorwärts, unterbrochen nur von der Berichterstattung an Na’terim, als Versana plötzlich ein Geräusch hörte, welches nur Aiel vernehmen konnten. Denn es sind Geräusche die auch nur Aiel machten. Mit einem kurzen Zeichen gebot sie den anderen beiden anzuhalten. Auf dem Bauch kriechend bewegte sie sich langsam der Düne zu die vor ihr lag. Dann, mit kurzen und lautlosen Sprüngen, lief sie bis zur Kuppe, ließ sich dann in den Sand sinken und schob den Kopf ganz langsam über den Scheitelpunkt der Düne. Dort sah sie zuerst nichts, aber dann kam Bewegung in die Szene. Ein Mann, gekleidet in den typischen AielStoffen, stand auf und verriet damit seine Position. Als Versana genauer hinsah erkannte sie noch mehr Männer. Insgesamt sechs. ‚Dann müssen wohl die anderen die Kundschafter sein.’ dachte Versana. Wieder mit einem kurzen, aber lange erprobten Zeichen, bedeutete sie ihre Gefährten näher zukommen. Als Ka’therim und Serna aufgeschlossen hatten, teilte Versana ihnen ihren Plan mit: „Serna, du bleibst hier auf der Düne und behältst alles im Blick. Ka’therim du gehst eine halbe Meile nach Süden und bleibst da auch auf einer Düne in Deckung. Ich werde eine halbe Meile nach Norden gehen und dann direkt auf ihr Lager zugehen und versuchen mit ihnen in Kontakt zu kommen.“ Als die anderen beiden antworten wollten unterbrach Versana sie und sprach eindringlich weiter: „Und egal was passiert, ihr bleibt in Deckung. Na’terim will unsere wahre Stärke verschleiern. Und wenn etwas im Lager der Aiel passiert, verschwindet ihr sofort und gebt Na’terim Nachricht. Alles verstanden?“ Die beiden anderen nickten kurz und mit einem Handzeichen gab Versana zu verstehen dass die Besprechung beendet ist. Wenn es ernst wird, gibt es bei den Aiel keine langen Diskussionen. Befehl ist Befehl.
Serna schob sich langsam an die Kuppe der Düne heran, Ka’therim ging nach Süden und Versana selbst ging wie besprochen nach Norden. So kreisten sie die Aiel ein und konnten alles beobachten ohne selbst gesehen zu werden.



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Er wird Euch zurückbringen, und er wird Euch vernichten.

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Beitrag Nr. 58
27. Shaldine 05, 13:23

Kianna Noita
Rang: Aufgenommene

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Die weiße Burg Kianna Sedai

Der Tag, der so schön begonnen hatte entpuppte sich sehr bald nachdem Curion gegangen war als ein weiterer dieser schrecklich unangenehmen Tage.
Die Burg war ein einziger Haufen aus Schwestern, die sie entweder immer noch schadenfroh, oder bemitleidend ansahen. Nun waren allerdings noch neue Gefühle dazugekommen, die ihr mehr als deutlich entgegengebracht wurden: Verachtung.
Das Curion Asha'man sie in ihren Gemächern besucht hatte, schien sich wie ein Lauffeuer durch die Burg zu verbreiten und nun war sie den Schwestern, die sich gegen die schwarze Burg aussprachen ein weiterer Dorn im Auge.
Wie gerne hätte Kianna eine gute Freundin gehabt, der sie vertrauen konnte und der sie ihr Herz ausschütten konnte denn auch die Erlebnisse nach der letzten Schlacht waren noch nicht von ihr verarbeitet. Aber sie würde sich vor den Schwestern keine Blöße geben.
Ihre Laune verschlechterte sich von Stunde zu Stunde, auch weil sie hier und da von einigen über ihr stehenden Schwestern herumkommandiert wurde das schien ihr neuestes Hobby zu sein und so beschloß sie ein wenig frische Luft zu schnappen. Auf einem Innenhof der Burg waren, wie so oft, angehende Behüter mit ihrer Ausbildung beschäftigt. Kianna setzte sich auf eine Bank und schaute ihnen zu. Natürlich wussten auch die Behüter und ihre Lehrlinge bescheid, aber sie ließen sich im Gegensatz zu den Schwestern nichts anmerken.
Als der Tag sich endlich seinem Ende zuneigte war Kianna froh, sich schlafen legen zu können, in der Hoffnung auf einen erfreulicheren nächsten Tag.

Schweißgebadet sprang sie in ihrem Bett auf. Immer noch fühlte sie den kalten A'dam um ihren Hals und in ihrem Traum sah sie nocheinmal deutlich das lachende Gesicht des Mannes vor ihr, dem sie damals ihr Leben anvertraut hätte. Sie brauchte eine ganze Zeit lang, um sich zu beruhigen und zu vergewissern, dass es sich wirklich nur um einen Traum handelte.
Ein Blick aus dem Fenster verriet ihr, dass es noch etwa zwei Stunden bis zum Sonnenaufgang dauern würde, aber Kianna wollte sich nicht nocheinmal hinlegen, um diesen Traum nicht ein zweites mal träumen zu müssen.
Sie kleidete sich an und beschloß sich erst einmal eine Tasse Tee bringen zu lassen.


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Beitrag Nr. 59
27. Shaldine 05, 13:44

Barid Cham Aellinsar
Rang: Kandierter Apfel

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Landsitz von Lord Dirab - Barid

Am späten Nachmittag erreichte Barid seinen Landsitz, der von der untergehenden Sonne in rotes Licht getaucht war. Haus Taborwin war einst sehr mächtig gewesen, und der Landsitz thronte auf einem Felsen hoch über dem Alguenya wie eine Festung.
Eine breite, gepflasterte Straße wand sich den Hügel hinauf zum großen Tor. Auf der gegenüberliegenden Seite fiel der Hügel viele Längen in einer schroffen Klippe ab bis zum Alguenya. Das Haupttor war eigentlich mehr eine großzügige Öffnung in der Burgmauer, als ein Tor im eigentlichen Sinn mit breiten Torflügeln, doch es konnte durch ein Fallgitter geschlossen werden. Über dem Torbogen war in hellem Sandstein, der sich vom dunklen Flussstein der Mauer klar abhob, das Wappen des Hauses Taborwin gemeißelt: die beiden Diamanten auf einem Quadrat.
Beim Tor standen zehn Mann in glänzend polierten Rüstungen wache. Normalerweise würde nur ein Mann Dienst versehen, doch man hatte Barid's Kutsche schon von weitem kommen sehen, und die Wachen stellten eine Art Begrüßungskomitee dar.
Die Kutsche verlangsamte kaum und fuhr zügig in den Hof hinter dem Tor. Am Boden war weißer Kiesel, der unter den Hufen der Pferde und den Rädern der Kutsche knirschte. Das Hauptgebäude war - wie die Außenmauern
---
„I thought you saidar-ed it.” - Mat Cauthon

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Beitrag Nr. 60
27. Shaldine 05, 15:24

Iscoron
Rang: Kandierter Apfel

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Östlich von Tar Valon Iscoron

Eine silbrige Linie bildete sich in der Luft über dem Boden eines lichten Wäldchens und erweiterte sich zu einem Tor. Hindurch kam Iscoron, gefolgt von dem Geweihten Furan, beide einfache braune Pferde an der Hand. Der Geweihte trug die Kleidung eines Dienstboten während Iscoron das schwarz der Asha'man, ergänzt durch ein paar Handschuhe aus ebenfalls schwarzen Leder trug. Niemand anderes war in der beginnenden Dämmerung zu sehen.
Wortlos stiegen die beiden in die Sättel ihrer Pferde und lenkten sie aus den Bäumen heraus auf eine breite Straße, die sich zum Ufer des Erinin schlängelte, von wo aus man über eine der breiten Brücken die Stadt Tar Valon betreten konnte. Innerhalb der leuchtenden Mauern erhob sich die Weiße Burg wie eine gewaltige Nadel, mit der man einen Punkt auf einer Landkarte markiert hatte. Tar Valon ist der Mittelpunkt der Welt und der Mittelpunkt von Tar Valon ist die Weiße Burg, so hieß es. Im letzten Zeitalter mochte dies noch mehr als in diesem gegolten haben, aber der erhabene Anblick der Stadt ließ Iscoron immer wieder daran denken.
Sie beschleunigten ihr Tempo, sonst würden sie die Stadt wohl nicht rechtzeitig erreichen. Die Aes Sedai würden ihn ansonsten möglicherweise vor den Toren stehen lassen, wenn es ihnen gefiel. Doch Curion war irgendwo hier, das hatte Aronin beiläufig erwähnt. Nicht direkt gegenüber Iscoron, aber seine Kontakte reichten weiter, als der junge Asha'man es sich vorstellen konnte.
Furan, der hinter ihm ritt, war sehr nützlich zur Informationsbeschaffung. Aus diesem Grund begleitete er ihn auch. Er konnte sich in seiner Rolle als Diener problemlos in der Weißen Burg umhören, ohne dass es auffällig wäre.

Gästequartier der Weißen Burg Iscoron und Curion

Die Sterne funkelten bereits am Himmel, den man durch ein kleines Fenster des Zimmers sehen konnte. Die Einrichtung war spärlich und zweckmäßig. Iscoron sollte das recht sein, er hatte sowieso nicht vor, hier länger als nötig zu bleiben. Cila, seine gebundene Aes Sedai, war nicht in der Burg, aber das hatte er durch den Bund schon vorher gespürt. Trotzdem war es nicht allzu ungewöhnlich, dass auch mal ein Behüter ohne Aes Sedai die Burg besuchte.
Es klopfte kurz, bevor Furan eintrat. "Ich habe Curion gefunden. Man sagte mir, er wohne seit einiger Zeit in einem andere Stockwerk dieses Trakts und verkehre regelmäßig in den Quartieren der grünen Ajah und in der Burgbibliothek."
"In den Quartieren der Grünen?" fragte Iscoron und zog die Augenbrauen hoch, "Ist er mit einer Schwester den Behüterbund eingegangen?"
"Darüber habe ich nichts gehört." antwortete Furan.
"Hmm ... dann werde ich selbst mit ihm reden. Bring mich zu seinem Zimmer."


Iscoron klopfte und betrat das Zimmer, nachdem er Antwort erhalten hatte. Höflichkeit war jetzt angebracht, obwohl Iscoron Mitglied des Ältestenrates war udn somit höher stand. Curion saß auf der Kante seines Bettes und sah überrascht auf. Mit diesem Besuch hatte er bestimmt nicht gerechnet und er war unter den Asha'man bei weitem kein Unbekannter.
"Guten Abend, Curion Ellsaran." begann er förmlich. Es folgte ein kurzer Austausch von Förmlichkeiten, ehe Iscoron ein wenig von Saidin lenkte, um einen Schutz gegen Lauscher zu weben. Dies war die Weiße Burg, hier musste man vorsichtig sein. Curion blickte ihn erneut überrascht an.
"Ich muss mit Euch reden über die Vorgänge in der Schwarzen Burg."
"Wie habt Ihr mich gefunden?" entgegnete Curion. Er hatte Mut, das musste Iscoron zugeben. Vielleicht war das ein Grund, warum einige der Fusionisten diesem jungen Mann so viel Gehör schenkten.
"Das war nicht allzu schwer," wich Iscoron aus, "Ich hoffe ihr seid Euch der Lage in der Burg bewusst. Das kann so nicht weitergehen."
"Ich stimme Euch zu, es muss eine Lösung gefunden werden und ein neuer M'hael gewählt werden. Aber ich bin nicht derjenige, der das vorantreiben könnte."
Die Wahl? Oder bezog er sich eher auf das Problem mit dem Umgang mit der Weißen Burg? Was tat Curion überhaupt hier? Er war Fusionist ...
"Seid ihr euch da sicher? Ihr werdet gehört von den Befürwortern einer Fusion. Und es wird jemanden geben müssen, der die verstockten Meinungen einiger Asha'man ändern muss, damit es zu einem Konses kommt. Keine der Gruppen wird sich uneingeschränkt durchsetzen können, das wissen wir beide."
"Dass wir miteinander reden, ist vielleicht ein Anfang. Aber es gibt so viele Themen die zu klären wären." erwiderte Curion bedächtig.
Eigentlich hatte Iscoron nicht vor, auf die Details und Unterschiede zwischen den Gruppierungen einzuegehen, sondern eher sein prinzipielles Anliegen einer Vermittlung in den Vordergrund zu stellen, aber das Gespräch entwickelte sich anders. Bis spät in die Nacht tauschten die beiden Meinungen aus, glücklicherweise auf keiner hitzigen oder emotionalen Ebene, wie es in der Schwarzen Burg in letzter Zeit an der Tagesordnung zu sein schien.
Curion schien einige konkrete Ideen zu haben, z. B. eine Ajahähnliche Struktur unter den Asha'man aufzubauen, aber einiges von dem was er sagte erschien Iscoron eher als Träumerei.
Das Thema Behüterbund schien seine besondere Aufmerksamkeit zu wecken. Die meisten männlichen Machtlenker wollten sich nicht an den Gedanken gewöhnen, dass die Aes Sedai in einem Bund die Oberhand hätten und viele Traditionalisten traten dafür ein, dass die Asha'man die Führungsrolle in einem Bund haben sollten.
Iscoron entschloss sich ein kleines Geheimnis aus zu lüften, das er nun schon seit Jahren mit sich herumtrug: "Es mag möglich sein, den Behüterbund auszugleichen. Wie Ihr vielleicht wisst, bin ich selbst Behüter von Cila Sedai und wir haben Forschungen in dieser Richtung angestellt." Der veränderte Behüterbund von damals mochte ein Risiko dargestellt haben, denn keiner von ihnen beiden hatte genau gewusst, wie sich die Änderungen auswirken würden, aber er ließ beiden Partnern größere Freiheit. "Ich kann Euch meine Erkenntnisse dazu mitteilen, aber klare Verhältnisse in der Schwarzen Burg zu schaffen muss Priorität haben. Wer weiß was passiert, wenn der Schatten oder die Seanchan unsere Schwäche ausnutzen wollen, um wieder einen Schlag zu führen?"
Curion nickte nur.
"Ihr solltet wieder einmal Schwarze Burg besuchen." schloss Iscoron das Gespräch. Sie verabschiedeten sich. Iscoron nahm nachdenklich den Weg in sein Zimmer auf und ließ einen ebenso in Gedanken versunkenen Curion zurück.


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He came like the wind, like the wind touched everything, and like the wind was gone. - Robert Jordan

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