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Beitrag Nr. 251
19. Danu 05, 20:07

Suandin
Rang: Vom Blute

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Suandin - Ebou Dar

Nach dem Abend, an dem Tarelanin getötet worden war, herrschte Verwirrung in dem ehemaligen Herrenhaus. Zunächst waren einige verängstigt ob der Vorstellung, jemand weiteres könne durchdrehen und wahllos angreifen. Zumindest glaubten mittlerweile so ziemlich alle, das sei geschehen, denn es erschien für alle plausibel und spätestens, nachdem Suandin zu Hochlady Egarsa persönlich gerufen worden war, herrschte kein Zweifel mehr.

Es war ein lauer Tag, als Suandin ohne Mira in den königlichen Palast von Ebou Dar ging. Aber die einigermaßen vorhandene Wärme und den permanenten Salzgeruch nach die Sul'dam schon gar nicht mehr wahr. Ihr Gesicht hätte an dem Tag genauso gut auch aus Stein gehauen sein können, als sie durch die Straßen ging und ihr seltsamerweise öfters Platz gemacht wurde. Ob es an ihrem Gesichtsausdruck lag, an ihrem schnellen Schritt oder etwas Anderem, das hätte sie nicht sagen können. Aber meist nahm sie die aus dem Weg gehenden Stadtbewohner gar nicht wahr. Fast mechanisch ging sie den Weg über die durchgetretenen Pflastersteine, als sei sie nie einen anderen Weg gegangen, während sie in Gedanken sich noch mal alles zurecht legte, was sie der Hochlady sagen wollte. Auch, wenn sie das Blut aufgrund ihrer neuen Eide nicht mehr genauso betrachtete, wie sie es einmal tat, hieß es ja noch lange nicht, dass man nicht unvorsichtig werden dürfe. Bei Respektlosigkeit, einer offensichtlichen Lüge oder Ähnlichem wurde man meist schneller bestraft, als man "ungerecht" sagen konnte.
Suandin kam am Palast an und ging über den fast leeren Vorplatz zügigen Schrittes zu den Toren, wo einige Soldaten standen und sie nach kurzer Erledigung der Formalitäten - was sie wann wo warum wolle - sich auch bald in den Vorräumen zu Hochlady Egarsas Gemächern befand. Zunächst sollte sie warten, und nach einer Ewigkeit, so schien es ihr, wurde sie schließlich hereingebeten.
Drinnen in dem prachtvoll ausgestatteten Raum mit einer gut in das Ambiente passenden Egarsa geschah zunächst wieder das Übliche: zu Boden werfen, den Boden küssen und andere Dinge, die die Könige diesseits des Meers nach wie vor nicht von ihren Untergebenen erwarteten. Und schließlich sollte Suandin erzählen. Sie erzählte im Grund dasselbe wie im ehemaligen Herrenhaus - nur hier und dort schmückte sie noch ein wenig mehr aus; manche Leute mochten es dramatisch. Und nach Beendigung blieb es eine ganze Weile Still. Der Sul'dam taten allmählich die Knie weh
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Man möchte zuweilen ein Kannibale sein, nicht um den Einen oder Anderen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen. (E.M.Cioran)

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Beitrag Nr. 252
19. Danu 05, 21:15

Barid Cham Aellinsar
Rang: Kandierter Apfel

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Zwischen den Welten – Barid

Feuer, überall Feuer. Und Schreie aus der Tiefe. Barid blickte über das verbrannte Tal, der Himmel war blutrot gefärbt. Lachend stieg er die drei Stufen aus Lavagestein hinauf zu seinem Thron und setzte sich die Flammende Krone auf. Nae’blis. Der Stellvertreter des Großen Herrn der Dunkelheit auf Erden. Seit er freigekommen war, hatte sich ihr Antlitz verändert. Sie alle waren ihm jetzt Untertan.
Dem Gedanken nachhängend setzte er sich auf den Steinthron. Doch irgendetwas stimmte hier nicht. Irgendetwas zog an ihm, drohte ihn zu verschlingen. Entsetzt blickte er sich um, doch es kam von überall zugleich. Es drohte ihn zu zerreißen. Der Sog wurde immer stärker. Einen Moment länger und er würde in tausend Stücke zerfetzt werden.
Jemand schrie. Ein ewiger, markerschütternder Schrei. Ein Mann im Angesicht des Todes. Mit einem Mal wurde ihm klar, dass er selbst es war, der schrie. Und dann…

… war es still. Er schwebte im Nichts. Alles um ihn war schwarz. Er versuchte an sich hinunter zu fassen und bemerkte erst jetzt dass er keinen Körper hatte. Er hatte noch nicht einmal Hände um zu tasten. Und dann begann er zu fallen.
Nichts änderte sich. Es war noch immer alles schwarz um ihn, und noch immer war es nur sein Geist. Doch er fiel. Er fiel immer weiter, wurde immer schneller. Und plötzlich…

… war er in einem Raum. Er hatte wieder einen Körper und er spürte das bequeme Sofa, auf dem er saß. Der Raum war eine Art Tempel. Der Boden war aus schwarzem Marmor, und die ebenfalls schwarze Decke wurde durch schwere Marmorsäulen getragen, die hier und da mit rotem Gestein durchzogen waren. Der Tempel stand an einer Klippe über dem Meer und am Horizont stieg die Sonne aus den Wogen. Ein Meer im Osten? Wo war er?
Erst jetzt bemerkte er, dass er nicht alleine war. Ihm gegenüber saß eine junge Frau, deren dunkle Augen Barid nur all zu gut kannte. Ihr schwarzes Haar wehte leicht in der warmen Briese die aufs Meer hinaus wehte. Er hatte sie schon einmal getroffen, doch das war nicht hier gewesen. Erst jetzt erkannte Barid die Feinheiten der Welt in der er sich befand.
Die aufgehende Sonne spendete zwar Licht, doch auch dort wo tiefe Schatten geblieben sein müssten war ein Leuchten, das von überall und nirgends zu kommen schien. Er befand sich in Tel’Aran’Rhiod, da bestand kein Zweifel.
„Verzeiht, dass ich Euch so plötzlich aus Euren Träumen gerissen habe. Ich dachte Ihr wolltet mit mir in Verbindung bleiben?“ ihre Stimme klang kühl und berechnend. Sie war sich jeden Wortes völlig bewusst.
„Es gab einige… Komplikationen… die es mir bisweilen nicht erlaubten Euch wiederzusehen. Glaubt mir, ich habe diesen Augenblick früher ersehnt, so er mir doch erneut die Gelegenheit gibt Eure Schönheit zu bewundern.“
Sie lächelte, doch das Lächeln erreichte ihre Augen nicht.
Plötzlich erschien eine kleine henkellose Tasse mit einer dampfend heißen schwarzen Flüssigkeit vor der Frau auf dem Tisch. Das musste dieses Kaf sein, von dem Barid schon gehört hatte. Seltsame Bräuche hatten die Seanchan mitgebracht. Kurzerhand ließ Barid einen Becher gewürzten Weins neben der Tasse entstehen.
Sein Gegenüber blickte ihn unbeeindruckt weiter an.
„Ein interessantes Getränk, dieses Kaf das Ihr so gerne trinkt, meine Lady. Aber ich denke ich bleibe bei meinem gewürzten Wein.“
Erneut sagte sie nichts. Sie blickte ihn nur weiter an. Gebannt wartete Barid wie sich dieses Treffen weiterentwickeln würde. Er scheute nicht vor ihrem Blick zurück und sah ihr direkt in die Augen.

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„I thought you saidar-ed it.” - Mat Cauthon

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Beitrag Nr. 253
19. Danu 05, 21:50

Suandin
Rang: Vom Blute

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Weltenwanderin

Nach dem Auslauf ging Suandin zügig und möglichst unauffällig mit Mira an der Leine in ihre Kammer. Zum Glück waren die meisten mit dem Auslauf oder anderen Dingen beschäftigt, so dass niemand auf den Korridoren zu sehen war, als sie beide durch selbige gingen. Dort angekommen, wusste Mira bereits, was zu tun war, ohne noch weitere Anweisungen zu brauchen. Mittlerweile hatte sie das sehr oft, schier unzählige Male gemacht. Und Suandin verließ sich auf sie. Sie hatte sie gut abgerichtet.

Ohne die Kleidung zu wechseln, legte Suandin sich auf das Bett, nahm das Ter'Angreal in die Hand und ließ Mira die Macht lenken. Es war zwar ein bewusstes Risiko, da sie wusste, dass sie das A'dam im Schlaf nicht kontrollieren könnte, aber diese Gefahr war bisher noch nicht aufgetreten. Da auch die Privatsphäre einer Der'Sul'dam hoch gehalten wurde, konnte kaum etwas schief gehen.

Kurz nach dem Einschlafen fand sie sich im Königlichen Palast von Ebou Dar wieder, mitten in den Gemächern von Hochlady Egarsa. Doch die Hochlady selbst und ihre Wachen würden wohl wahrscheinlich nicht so schnell hier auftauchen.
Präzise angeordnet stand das Mobiliar in dem Raum - hier Stellwände, dort ein Schrank und direkt gegenüber der Tür ein Schreibtisch -, alles aufgeräumt, so, als würde das Mobiliar nur auf die Benutzung seines Besitzers warten. Die Stehlampen und vergoldeten Kandelaber waren zwar nicht entzündet, aber von überall her schien Licht zu kommen, und dieses reichte vollkommen aus. Suandin ging zum Schreibtisch hinüber. Auf ihm angeordnet waren mehrere Kästen, und nach dem Öffnen aller fand sie das, was sie suchte: die Korrespondenz Hochlady Egarsas.

Suandin durchsuchte sie schnell, aber nicht hastig - sie hatte bereits Erfahrungen mit dem Post lesen dieser Art gemacht. Meist überflog sie die Schriftstücke nur, bevor sie zu einem anderen Brief wurden oder gar ganz verschwanden. So wanderte Korrespondenz verschiedenster Art durch ihre Hände: mal waren es Pläne für einen Umbau des Palastes - offenbar wollte Egarsa es dem Hof der Neun Monde in Sachen Prunk möglichst gleich tun -, dann schließlich das eine oder andere Edikt für Ebou Dar, einige Berichte ... die Zahl dessen schien unendlos, bis Suandin ein Schriftstück überflog, das anders war. Darin enthalten war die Einladung nach Manetheren. Der Absender waren eine Aes Sedai und ein Asha'man - die aufgelisteten Namen sagten Suandin nichts
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Man möchte zuweilen ein Kannibale sein, nicht um den Einen oder Anderen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen. (E.M.Cioran)

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Beitrag Nr. 254
20. Danu 05, 19:42

Nocturna
Rang: Hüterin der Chronik

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Nocturna Kerker der Weißen Burg

Als Nocturna die Leiche vollständig von dem Concon befreit hatte, lenkte sie Stränge von Luft auf das Geflecht von Silberfäden. Unter Krachen löste es sich auf und alles was zurück blieb, war Staub, der langsam zu Boden sank. Die Aes Sedai griff nach ihrem Umhang, legte ihn der Toten um und setzte ihr die Kapuze auf. Aus einer kleinen Dose im Regal nahm sie drei durchsichtige Kugeln heraus, die mit einer seltsam aussehenden grünen Masse gefüllt waren und steckte sie in die Tasche des Umhangs. Dann öffnete sie ihre Schmuckschatulle und holte eine kleine Brosche in Form einer Sonne hervor. Behutsam befestigte sie die Brosche an dem Kleid der Toten. Dann ergriff sie die Macht und verwob mehrere Stränge aus Geist und Luft und legte sie über die Brosche. Plötzlich erschien ein Bild in ihrem Kopf, sie sah sich selbst vor Shea knieen und angestrengt auf die Brosche schauen. Fast hätte sie die Macht losgelassen, weil sie so erschrocken war. Sie atmete einmal tief durch und konzentrierte sich auf das Abbinden der Stränge. Als sie fertig war,konnte sie zusehen, wie sie selbst aufstand und sich auf das Bett legte. Es war äusserst verwirrend, normal und gleichzeitig mit dem Geist zu sehen, deshalb schloss sie die Augen. Alles was nun blieb, war das Bild, dass sie durch das Gewebe an der Brosche sehen konnte. Wesentlich besser. Doppeltes Sehen machte schwindelig. Nocturna hätte das Gewebe genauso gut an Sheas Körper befestigen können, doch war es beim Weben einfacher, sich auf einen Gegenstand zu konzentrieren und das Gewebe dort abzulegen. Im Prinzip funktionierte dieser kleine Trick so ähnlich wie ein Augenter'angreal. Doch er hatte zwei entscheidende Vorteile. Zum einen musste man keinen solchen Ter'angreal besitzen, zum anderen war das Gewebe beweglich, solange sich der Gegenstand bewegte, auf dem es angebracht war. Nocturna wusste nicht, wieviele andere Aes Sedai das Gewebe kannten. Machtlenkerinnen teilten nur ungerne und dementsprechend selten ihr Wissen.
Für den zweiten und wesentlich schwierigeren Teil ihres Vorhabens musste sie abermals die Augen öffnen, um die von ihr gewobenen Stränge zu sehen. Sie formte filigrane Fäden des Elements Geist, verband sie zu einem Netz mit hunderten von Knoten und legte es auf dem toten Körper ab. An manchen Stellen schob sie die Knoten noch ein wenig in die eine oder andere Richtung, bis sie der Auffassung war, dass es richtig sei. Dann senkte sie das Netz in Sheas Körper hinein und ließ dünne Ströme aus Feuer durch das Geflecht laufen. Ruckartig begann sich die Leiche zu krümmen, die Finger zu Fäusten geballt, das Kreuz unnatürlich nach oben gebogen und das Gesicht verzerrt. Nach und nach ließ die Aes Sedai mehr Feuer in die Stränge aus Geist hinein und das Netz füllte sich, ähnlich einem Blutkreislauf. Erst als es das Geflecht ganz aufgefüllt war, hörte der Körper auf, sich zu verkrampfen und lag regungslos da. Es war nicht einfach, aus einer Leiche eine Marionette zu basteln. War man nicht vorsichtig genug, konnte es passieren, dass der Körper einfach von innen heraus verbrannte. Die Augen wieder geschlossen, stellte sich Nocturna vor, wie Shea aufstand. Sie konnte hören, wie die Leiche sich neben ihr erhob. Das Kleid raschelte und Schuhe klapperten auf den Holzboden. Vor ihrem geistigen Auge sah sie, wie sie auf die Zimmertür zuging und diese öffnete.



Shea schritt in den Gang hinaus und ging zu der hinteren Treppe, die in die unteren Stockwerke der Burg führte. Langsam stieg sie hinab, bis sie in der Etage angekommen war, die genutzt wurde, um Gefangene zu halten. Sie lief einen langen Gang entlang, der Zugang zu unzähligen Türen bot, die leere Räume verschlossen. Weit und breit war niemand zu sehen. Erst als sie um eine Ecke bog, fand sie drei Aes Sedai, vor einer schweren Holztür sitzend, die überrascht zu ihr aufsahen. Shea nahm ihre rechte Hand aus der Manteltasche und schleuderte die drei Kugeln auf den harten Steinboden. Im selben Augenblick schon stieg grünlicher Rauch auf und machte sich im Gang breit. Die Wächterinnen hatten keine Zeit gehabt zu reagieren. Kaum hatten sie Shea bemerkt, ware sie auch schon gelähmt. Regungslos saßen sie auf ihren Stühlen, nicht einmal fähig, die Augen zu bewegen, geschweigedenn, nach der Macht zu greifen. Die Kugeln enthielten lähmendes Nervengift, das mit Spaltwurzel versetzt war. Es war immer wieder erheiternd, wie einfach man Machtlenker außer Gefecht setzen konnte.
Shea ging an den Schwestern vorbei und öffnete die Tür. Als sie den Raum betrat, war von Elainda zunächst nichts zu sehen. Erst bei genauerem Hinsehen entdeckte man sie in einer dunklen Ecke des Kerkers. Sie saß zusammengekauert auf dem Boden und wippte vor und zurück, die Arme fest um die Knie geschlossen. "Steh auf!", befahl Shea. Gerötete Augen wandten sich zu ihr auf und nach einem kurzen Augenblick legte sich Hoffnung auf Elaindas Gesicht. Sie sprang regelrecht auf und griff nach Sheas Beinen, hielt sie fest und zog sich näher zu ihr heran, ihr Kopf dabei immer wieder demütig nach unten wippend. Shea holte mit ihrer rechten Hand aus und schlug der anderen Frau heftig ins Gesicht. "Ich sagte, steh auf!". Elainda hielt eine Hand an die gerötete Wange und erhob sich ängstlich. Stolpernd folgte sie der Aes Sedai, die bereits wieder auf dem Weg nach draußen war. Als sie an den Wächterinnen vorbei ging, versuchte sie alle drei gleichzeitig zu beobachten, sichtlich verwirrt über deren Regungslosigkeit. Offensichtlich ungewiss darüber, wie lange der Zustand noch anhalten würde, hastete sie ihrer Retterin hinterher die Treppe hinauf und einen unbenutzten Seitengang entlang. Am Ende angekommen, öffneten sie eine Tür, die direkt zu einem entlegenen Teil des Burggartens, nahe dem Fluss, führte. Shea ging auf auf eine Nische in der Burgmauer zu und blieb regungslos stehen.



Nocturna öffnete die Augen, sprang auf und wob ein Wegtor in den Burggarten. Es würde einige Zeit dauern, bis die Wirkung des Nervengifts nachließ, doch wollte sie keine Risiken eingehen. Sie stieg aus dem Wegtor und lief zu der Mauernische hinüber. Ausser den beiden Frauen war weit und breit niemand zu sehen. Elainda war bereits wieder damit beschäftigt, sich vor Shea niederzuknien und der Aes Sedai für ihre Rettung zu danken. "Ich danke Euch für Eure Güte. Ich weiss, ich habe Fehler gemacht, doch die Tatsache, dass Ihr mich gerettet habt, zeigt mir, dass Ihr mir verziehen habt. Lasst meine Dämpfung Strafe genug sein, denn ich konnte nicht anders, als Euch zu verraten. Ich wurde gezwungen, das müsst Ihr mir glauben. Ich bitte Euch, verzeiht mir meinen...Blut und Asche, dort drüben ist eine Aes Sedai! Ihr müsst sie vernichten! Sie wird mich wieder einfangen und dann werden sie mich umbringen!" Elainda schüttelte Sheas Körper regelrecht und blankes Entsetzen spiegelte sich auf ihrem Gesicht. Mit jedem Schritt, den Nocturna auf das Paar zumachte, wich die Schwarze mehr in die Nische zurück. "Wenn Du weiter so schreist, wird es tatsächlich nicht mehr lange dauern, bis Du wieder im Kerker sitzt.", sagte Nocturna kühl. "Und falls Du es noch nicht gemerkt hast, Deine ehemalige Anführerin der schwarzen Ajah ist nur eine leblose Hülle, also rüttel nicht so an ihr herum." Elaindas Augen weiteten sich und falls das überhaupt möglich war, drängte sie sich noch mehr an die Nischenwand. "Was wollt Ihr?", wimmerte sie. "Was ich will?", fragte Nocturna lachend. "Was glaubst Du wohl, was ich will?" Nach einer kurzen Pause, in der Elainda nichts erwiderte ausser angsterfülltes Weinen, fuhr sie mit eisiger Stimme fort. "Wer hat Dich dazu gebracht, Deinen Schattenlord und Deine Schwestern zu verraten?" Die Schwarze zuckte zusammen und verzog das Gesicht. "Ich kann es Euch nicht sagen, ich kann es niemandem sagen, sie haben mich gezwungen, sie haben mich gezwungen..." Ihre Stimme verlor sich und sie wippte wieder vor und zurück, wobei sie ihren Oberkörper mit ihren Armen umschlung. Nocturna begriff, dass sie es nicht erfahren würde. Resigniert blickte sie auf die andere Frau herab. Sie löste das Gewebe in Shea auf und deren lebloser Körper sackte zu Boden. Erschrocken sprang Elainda zurück und Erstaunen blitzte in ihren Augen auf. "Wenn Shea tot ist, wer ist dann die neue Anführerin der Schwarzen?" Nocturna musste grinsen. "Was glaubst Du wohl?"


Wind kam auf und brachte eisige Luft aus Norden mit sich. Er fegte über Felder und Dörfer, bog sich Bäume und Büsche nach seinem Belieben zurecht und trug die Asche zweier Frauen nach Süden.



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In the rays of the sun, I am longing for the darkness

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Beitrag Nr. 255
20. Danu 05, 23:46

Barid Cham Aellinsar
Rang: Kandierter Apfel

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Tel'Aran'Rhiod
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„I thought you saidar-ed it.” - Mat Cauthon

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Beitrag Nr. 256
21. Danu 05, 01:19

Verin
Rang: Aes Sedai

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Weiße Burg –Verin

Zufrieden schloss Verin die Tür der privaten Gemächer der Amyrlin hinter sich und machte sich auf den Weg in ihr Zimmer. Verin schossen einige Gedanken durch den Kopf. `Die Weise Frau war wieder bei Kräften und würde heute Abend mit zurück reisen. Jetzt müssten nur noch Kianna Sedai und Asha’man Curion zusagen dann könnte es losgehen, den Na’terim wartete mit Sicherheit schon an der verabredeten Stelle. ´
In ihrem Zimmer angekommen legte Verin ihre Sachen für die Reise zurecht. Ein paar Unterlagen, die sie in der Bibliothek herausgesucht hatte, die vielleicht noch nützlich sein würden. Beim zusammenpacken viel ihr die Schatulle ihrer Großmutter, die sie bei ihrer Reise auf den elterlichen Hof in den Überresten gefunden hatte, in die Hände. Ihre Hände zitterten vor Aufregung, als sie die Schatulle öffnete. Zu dumm, das sie die Schatulle über die ganzen Aufregung der letzten Tage vergessen hatte. Es waren nur wenige Schmuckstücke darin, da sie nicht zu den reichsten gehörten. Zwei Broschen lagen darin eine in Form einer Rose, die hatte sich Großmutter an Festtagen häufig angesteckt, und eine in Form einer sitzenden Katze, welche sie zuvor noch nie gesehen hatte. Sie nahm die Brosche in die Hand und sie fühlte sich warm an. `Ein Angreal´, schoss es ihr gleich durch den Kopf. `Aber wozu ist es nützlich und woher hatte ihre Großmutter eines? Die Brosche stecke ich mir gleich an und ich hoffe, dass ich recht schnell herausfinde wozu ich es benutzen kann. Ob noch weitere solcher Schätze in der Schatulle sind? ´ In der Schatulle waren einige Armbänder, ein Ring und eine Kette mit einem Bernsteinanhänger in Form einer Träne. Als sie ihn in den Händen hielt fühlte sich auch dieser warm an. Woher zum Kuckuck, hatte ihre Großmutter diese Dinge? Bei Gelegenheit musste sie einen erneuten Besuch wagen und Nachforschungen anstellen. ´ Verin steckte die Kette in ihre Gürteltasche um beizeiten auch ihre Funktion herauszufinden. Es war noch etwas Zeit und so konnte sie noch in aller Ruhe etwas Essen bevor sie sich zum vereinbarten Treffpunkt aufmachte.

Im Innenhof wartete die Weise Frau, Versana und die anderen drei Aiel, die Amyrlin und Reila Sedai, eine gelbe Schwester welche die alte sowie die neue Art der Heilung beherrschte. Verin fing seit sie auf dem Innenhof angekommen war ein Gemisch von Empfindungen auf. Eine Menge von Ruhe und Selbstsicherheit und ein wenig Nervosität gepaart mit leichtem Unbehagen. Verin begrüßte die Weise Frau und die Amyrlin und empfand jetzt ausschließlich Ruhe und Selbstsicherheit die eindeutig von den beiden ausging. Als sie Reila begrüßte empfand sie dann Nervosität und leichtes Unbehagen. Verin huschte ein lächeln über das Gesicht, diese neue Fähigkeit musste von der Brosche ausgehen. Sie wendete sich leicht ab und tat als schaue sie sich um und dabei nahm sie die Brosche ab. Verin wendete sich nun an die Weise Frau und die Amyrlin: „Hat sich Kianna Sedai oder Asha’man Curion gemeldet? Ich hatte gehofft die beiden hier anzutreffen, ich hatte sie gebeten mir uns zu reisen und uns behilflich zu sein.“ „Nein die beiden waren nicht hier und haben auch keine Nachricht gesendet. Ich denke wir sollten noch einen Moment warten und schauen ob sie beiden noch kommen. Sie wären uns eine große Hilfe. Wenn ich bedenke nur du, Sherin, Reila und ich gegen die uns bisher unbekannte Macht der beiden. Wenn sie Angreale haben um sich zu verstärken oder weitere Schwestern oder Asha’mane, “ sagte die Amyrlin. Verin musste schlucken. Zum einen weil sich ihr Verdacht bezüglich der Brosche bestätigt hatte und weil die Amyrlin soeben angedeutet hatte mitzureisen. „ Ihr kommt mit? Ist das wahr, “ sprudelte es aus Verin heraus. „Natürlich komme ich mit, in solch einer Situation, kann ich meine Freundin Sularamn doch nicht alleine lassen,“ sagte die Amyrlin lächelnd.

Sie setzten sich auf die Bänke im Innenhof, nachdem sie einhellig beschlossen hatten noch eine Stunde auf Kianna Sedai und Asha’man Curion zu warten. Verin steckte sich die Brosche wieder an und beobachtete einen nach dem anderen um herauszufinden wer welche Empfindungen ein jeder hatte.



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Sa souvraya niende misain ye

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Beitrag Nr. 257
22. Danu 05, 12:53

Kianna Noita
Rang: Aufgenommene

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Ankunft in Tar Valon aus Curions Sicht

Das Wegetor öffnete sich an der selben Stelle wie das letzte mal. Curion musste lächeln, wie oft würde er dieses Tor noch öffnen? Er blickte zu Kianna die zwar ein wenig unglücklich dreinschaute aber das würde niemand anderes erkennen, aber ihm war klar das er wohl noch sehr oft nach Tar Valon kommen würde. Sie schauten sich kurz um und zu Curions überraschung lief Kianna direkt auf eine Gruppe Frauen zu und grüsse sie förmlich. Eine der Frauen war die Amyrlin, neben ihr standen zwei Aes Sedai, eine von ihnen trug einen Hosenanzug, der sich vervoragend der Wüste anpassen würde, sie war nicht größer, als Kianna, ganz im Gegensatz zu der anderen hochgewachsenen Schwester, die ein helles Kleid mit beigen Stickerein trug. Bei den Schwestern stand die Weise Frau, die sofort an ihrer typischen Kleidung zu erkennen war. Begleitet wurden sie von vier Aiel.
Curion glaubte sich an die Aes Sedai mit dem Hosenanzug erinnern zu können wenn auch nur flüchtig, er brachte die Erinnerung mit der Bibliothek der Burg in Zusammenhang aber wann und wie genau wusste er nun auch nichtmehr. Kianna und Curion hatten an das wichtigste Gedacht und die Satteltaschen voll gepackt, sie hatten zwar keine Pferde dabei aber die Satteltaschen waren nunmal das einzige was sie auf die schnelle hatten auftreiben können. Curion spürrte eindeutig Kiannas unbehagen aber nach einem kurzen Wortwechsel mit Verin und der Weißen Frau beruhigte sie sich. Curion mussterte die Töchter doch war sich nicht sicher ob es jene waren welche er vor einigen Wochen verhört hatte. Nachdem sie alles besprochen hatten wanderten alle Blicke zu Verin Sedai und das Wegetor öffnete sich...


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Beitrag Nr. 258
22. Danu 05, 17:47

Na'Terim
Rang: Jenn Aiel

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Ankunft


Die Sonne begann einmal mehr ihren Lauf am Horizont und die Welle der Aiel wog schon wieder durch die Wüste. Es war ein Marsch den niemand so schnell vergessen konnte. Sie rannten förmlich durch den Sand. Nur um sicher zu stellen das sie den Ankömmlingen zuvor kommen würden. Nun hatten sie einen grossteil des Weges hinter sich und in nicht altzulanger Zeit würden sie die Stelle erreichen, an dem sie Verin und die Weise Frau vor gut drei Tagen verlassen hatten. Sie waren alle gespannt ob es den Frauen in Tar Valon gelungen war ihre Heilerin und Mutter wieder auf die Beine zu stellen. Sherin versuchte schon seid Stunden sie davon zu überzeugen dass es an dem war, aber es ist schon etwas anderes wenn sie es mit eigenen Augen sehen würden. Sie hatten schon eine große Portion Vertrauen zu Sherin Sedai aufgebaut, aber letzten Endes glaubten sie halt doch nur das was sie sahen. Speziell Na’terim und Nareltan waren immer noch skeptisch, ob der Heilfähigkeiten der Aes Sedai. Obwohl sie es doch am ehesten besser wissen mussten.
Wie schon die letzten Tage liefen die beiden vorne weg. Gefolgt von der Aes Sedai auf ihrem Pferd. Das zwar ein stolzes war, aber doch zu sehens mühe hatte dem Tempo zu folgen. ‚Sie werden wohl gleich anhalten müssen, damit Sherin das Pferd wechseln konnte’ dachte der FastSeptimenhäuptling Na’terim. Immer wieder dachte er daran, dass er jetzt eigentlich in Rhuidean sein müsste um seine Häuptlingsprüfung ablegen zu können. Aber immer wieder war ihm etwas dazwischen gekommen und nun hatte er gar keine Ahnung mehr wann er sie nun ablegen soll. ‚Aber erstmal muss sein Clan von den beiden Gestalten gereinigt werden und wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt werden.’ rief er sich selber zur Ordnung. Seine persönlichen Ziele hatte dabei zurück zustecken.
Sie liefen nun schon vier Stunden. Nur unterbrochen vom Pferdwechsel der Aes Sedai. Plötzlich blieb Nareltan stehen. „Wir sind da“ rief er aus und gab das Zeichen zum halten. Und richtig auch Na’terim stellte fest das sie die Stelle erreicht hatten, aber er war sich noch unschlüssig und so blickte er zu Ka’therim hinüber. Die Töchter des Speeres waren die besseren Spurensucher. Aber als sie in ansah und nickte, war er sicher das sie am Ziel ihrer ersten Etappe waren. Na’terim rief Nareltan und Sherin zu sich. „Nareltan, ich würde vorschlagen dass sich deine Krieger in einem großen Kreis um diese Stelle verteilen und in Deckung gehen. Sollte wider erwarten jemand anderes hier auftauchen, haben wir noch einen Trumpf in der Hand und können diesen bei Gelegenheit ausspielen.“ „Ja, das ist eine gute Idee Na’terim. Ich werde gleich alle nötigen Befehle erteilen“ antwortete Nareltan und ging zu seiner Hundertschaft. Nach wenigen Minuten begannen sie sich aufzulösen und bildeten einen Kreis der sich immer mehr ausdehnte. Als er groß genug war verschwanden alle im Sand und niemand war mehr zu sehen. Nareltan kam zu ihnen zurück, mit einem Lächeln auf den Lippen. „Nun sind wir allein, Na’terim. Niemand sollte uns jetzt überraschen können.“ und sein grinsen wurde breiter. „Da könntest du Recht haben Nareltan, solange der Besuch von Außerhalb des Ringes kommt.“ antwortete Na’terim ebenfalls grinsend. „Wir werden uns hier niederlassen und warten.“ sprach er in die Runde der letzten fünf. Keiner sagte ein Wort und begannen es sich häuslich ein zurichten. Denn niemand wusste wie lange sie hier warten sollten. Den eine Zeit war nicht ausgemacht. Aber jeder, sowohl die Hilfe aus der Burg als auch die Männer und Frauen in der Wüste, wussten das die Zeit gegen sie arbeitet und es daher wichtig war so schnell wir möglich in der Feste zuzuschlagen. Jeder vergeudete Tag festigte die Machtposition der schwarzen Schwester und des Asha’mans. Sie hofften alle das die Verstärkung aus Tar Valon bald eintreffen würde. Sherin versuchte die Aiel zu beruhigen und ihr zu versichern das auf Verin bisher immer verlass war. Aber auch sie wusste das es sich auch anders verhalten könnte. Und so saßen sie im Sand und harten der Dinge die da kommen würden.


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Er wird Euch zurückbringen, und er wird Euch vernichten.

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Beitrag Nr. 259
22. Danu 05, 18:40

Devon
Rang: Lord

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Die Archive der Weißen Burg
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If you must mount the gallows, give a jest to the crowd, a coin to the hangman, and make the drop with a smile on your lips.

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Beitrag Nr. 260
23. Danu 05, 13:41

Iscoron
Rang: Kandierter Apfel

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Iscoron SüdManetheren

Der Ältestenrat folgte inzwischen seinen Vorschlägen ... nun, jedenfalls in den meisten Fällen. Die Ältesten schienen sich dieser Notwendigkeit bewusst, jetzt wo die Seanchan im Begriff waren, wieder Krieg in das Land zu tragen.
Wohl auch deshalb hatten sie seinen Antrag unterstützt, Asha'man in das Grenzgebiet Illians zu bringen. Sie sollten nicht kämpfen, zumindest nicht, bis sie selbst angegriffen würden, aber es würde den Seanchan zu denken geben und sie nicht vorschnell handeln lassen.
Zur Zeit befand sich Iscoron in Gesellschaft von Cila Sedai, Lord al'Derin, zwei weiteren Asha'man, die er extra für diese Mission mit aus der Schwarzen Burg gebracht hatte, sowie einer Schar aus 50 Berittenen auf dem Weg nach Amador, um sich mit den Unterhändlern der Hochlady Egarsa zu treffen. Die Seanchan hatten zugestimmt. Ein erster Schritt, diesen Krieg zu beenden.
Die Abgesanten hatten sich an genaue Vorgaben zu halten. Nicht mehr als vier Machtlenker durften der Delegation angehören und Iscoron und Cila zählten bereits aus zwei. Auch das Benutzen von Wegetoren gestatteten sie nicht, so dass man reiten musste. Es würde nicht leicht sein, mit den Seanchan zu reden, einem Volk, das Machtlenker immer noch als "Besitz" ansah. Deswegen würde auch Lord al'Derin Wortführer sein, unterstützt von den anderen und auch Andors Botschafterin Lady Saline aus dem Haus Haevin.
Die Lady Saline wartete bereits an der Südgrenze des Landes. Iscoron konnte sie und Andors Banner umgeben von einem halben Dutzend Reiter auf der nächsten Hügelkuppe erspähen. Ein schwarzgekleideter Asha'man stand einige Schritt entfernt, er hatte die Lady bis hierher an die Grenze gebracht, damit sie sich der Kolonne anschließen konnte.
Gemeinsam setzte die Delegation ihren Weg nach Amador fort.


---
He came like the wind, like the wind touched everything, and like the wind was gone. - Robert Jordan

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